25. Januar 2008
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im Jahr 2009 acht Bände des Lexikons fertig haben und weitere Materialien darüber
hinaus zur elektronischen Veröffentlichung vorbereiten. Zusammen mit Beiträgen zu
einem Supplementband zum Lexikon Iconographicum Mythologiae Classicae wird
dieses Forschungsprojekt weit mehr Ergebnisse vorlegen können, als in Aussicht
gestellt waren.
Die Kommission „Diccionario del espanol medieval“ hat am 10.12.2007 in
Heidelberg zum letzten Mal getagt. Das seit 1984 von der Akademie betreute altspa-
nische Lexikon wurde mit Ende des Jahres 2007 an die Universität La Laguna über-
tragen. Ein im April 2005 abgeschlossener Kooperationsvertrag sieht vor, dass alle zur
selbständigen Weiterarbeit notwendigen Materialien an die Universität La Laguna
transferiert werden. Aufgrund des zu diesem Zweck abgeschlossenen Arbeits- und
Zeitplans erhielt die Universität La Laguna eine digitale Bibliothek von 1.000 altspa-
nischen Schriften und eine vollständige Lemmaliste. Das im Vertrag als wünschens-
wert genannte Ziel, auch die chronologisch fünf ältesten Belege zu diesen Lemmata
in digitalisierter Form zu übertragen, wurde für ca. zwei Drittel der Belege erreicht.
Der Arbeitsstellenleiter teilte brieflich mit, dass der Rest vielleicht im Rahmen eines
angestrebten deutschen Nachfolgeprojekts übertragen werden könne.
Die Akademie erhielt am 13.12.2007 für zwei Forschungsprojekte den Preis
der Initiative „Deutschland — Land der Ideen“: für das von Herrn Hauptmann gelei-
tete Projekt „Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway“ und dem von
Herrn Ledderose geleiteten Projekt „Buddhistische Steininschriften in Nord-China“.
Die Überreichung des Preises geschah in einer gelungenen Ausstellung und Präsen-
tation beider Projekte.
5. Mitteilungen
Die Universität Heidelberg hat die Sekretäre der Akademie gebeten, bei der Auswahl
der Projekte im Rahmen des Marsilius-von-Ingen-Kollegs, das für interdisziplinäre
geistes- und naturwissenschaftliche Projekte in Heidelberg initiiert wurde, mitzu-
wirken.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
HERR GOTTFRIED BOEHM HÄLT EINEN VORTRAG:
„Die Fragilität der Originale. Über die Verborgenheit der Kunst“.
Originale darf man die gängige Währung der Kunstgeschichte nennen. Was aber ver-
schafft ihr Deckung? Durch die künstlerischen und technologischen Entwicklungen
seit dem 19. Jahrhundert erfährt diese Frage eine besonders grelle Beleuchtung und
eine sachliche Zuspitzung, die ihr intellektuelles Gewicht und Dringlichkeit verleiht.
Da existiert eine geradezu kultische Verehrung eminenter Originale, die mas-
senhafte Wallfahrten der Kunstfreunde auslösen und zu exzessiven Preisen auf dem
Kunstmarkt geführt hat. Gleichzeitig perfektioniert sich das Reproduktionswesen —
auf das „musee imaginaire“ der Weltkulturen hat heute jeder bequem Zugriff. Aber
mehr noch: Die Künstler haben selbst Verfahren der „Wiederholung“ in die Kunst
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im Jahr 2009 acht Bände des Lexikons fertig haben und weitere Materialien darüber
hinaus zur elektronischen Veröffentlichung vorbereiten. Zusammen mit Beiträgen zu
einem Supplementband zum Lexikon Iconographicum Mythologiae Classicae wird
dieses Forschungsprojekt weit mehr Ergebnisse vorlegen können, als in Aussicht
gestellt waren.
Die Kommission „Diccionario del espanol medieval“ hat am 10.12.2007 in
Heidelberg zum letzten Mal getagt. Das seit 1984 von der Akademie betreute altspa-
nische Lexikon wurde mit Ende des Jahres 2007 an die Universität La Laguna über-
tragen. Ein im April 2005 abgeschlossener Kooperationsvertrag sieht vor, dass alle zur
selbständigen Weiterarbeit notwendigen Materialien an die Universität La Laguna
transferiert werden. Aufgrund des zu diesem Zweck abgeschlossenen Arbeits- und
Zeitplans erhielt die Universität La Laguna eine digitale Bibliothek von 1.000 altspa-
nischen Schriften und eine vollständige Lemmaliste. Das im Vertrag als wünschens-
wert genannte Ziel, auch die chronologisch fünf ältesten Belege zu diesen Lemmata
in digitalisierter Form zu übertragen, wurde für ca. zwei Drittel der Belege erreicht.
Der Arbeitsstellenleiter teilte brieflich mit, dass der Rest vielleicht im Rahmen eines
angestrebten deutschen Nachfolgeprojekts übertragen werden könne.
Die Akademie erhielt am 13.12.2007 für zwei Forschungsprojekte den Preis
der Initiative „Deutschland — Land der Ideen“: für das von Herrn Hauptmann gelei-
tete Projekt „Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway“ und dem von
Herrn Ledderose geleiteten Projekt „Buddhistische Steininschriften in Nord-China“.
Die Überreichung des Preises geschah in einer gelungenen Ausstellung und Präsen-
tation beider Projekte.
5. Mitteilungen
Die Universität Heidelberg hat die Sekretäre der Akademie gebeten, bei der Auswahl
der Projekte im Rahmen des Marsilius-von-Ingen-Kollegs, das für interdisziplinäre
geistes- und naturwissenschaftliche Projekte in Heidelberg initiiert wurde, mitzu-
wirken.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
HERR GOTTFRIED BOEHM HÄLT EINEN VORTRAG:
„Die Fragilität der Originale. Über die Verborgenheit der Kunst“.
Originale darf man die gängige Währung der Kunstgeschichte nennen. Was aber ver-
schafft ihr Deckung? Durch die künstlerischen und technologischen Entwicklungen
seit dem 19. Jahrhundert erfährt diese Frage eine besonders grelle Beleuchtung und
eine sachliche Zuspitzung, die ihr intellektuelles Gewicht und Dringlichkeit verleiht.
Da existiert eine geradezu kultische Verehrung eminenter Originale, die mas-
senhafte Wallfahrten der Kunstfreunde auslösen und zu exzessiven Preisen auf dem
Kunstmarkt geführt hat. Gleichzeitig perfektioniert sich das Reproduktionswesen —
auf das „musee imaginaire“ der Weltkulturen hat heute jeder bequem Zugriff. Aber
mehr noch: Die Künstler haben selbst Verfahren der „Wiederholung“ in die Kunst