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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - Biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0272
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Das WIN-Kolleg

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nigt. Da die Modelle eine nichtlineare Rückkopplung beinhalten, stellt die Stabi-
litätsanalyse eine mathematische Herausforderung dar. Die formulierten Modelle
ermöglichten uns, die Anzahl der Zellteilungen während des Reifungsprozesses
abzuschätzen. Dies ist wesentlich, um mit der Replikation assoziierte Zellalterungs-
prozesse, z.B. Telomerverkürzung, sowie die proliferative Effizienz einer Zellpopula-
tion zu beurteilen. Unseren Berechnungen zu Folge ist die Regulation der Selbst-
erneuerung auch in dieser Hinsicht effizienter als die alleinige Beschleunigung des
Zellteilungsprozesses (Marciniak-Czochra et al. 2008).
Die hierbei entwickelten Modelle werden wir jetzt einsetzen, um verschiede-
ne Hypothesen der Zellalterung und deren Wirkung auf den Gesamtorganismus zu
analysieren und in Bezug zu klinischen Beobachtungen sowie experimentellen
Daten zu setzen.
Zusammenfassend gehen wir davon aus, dass Alterungsvorgänge im Rahmen
eines sinnvollen und determinierten „Alterungsprogramms“ in unseren Stammzel-
len vorgegeben sind. Durch molekularbiologische Methoden und mathematische
Modelle wollen wir diese Annahme untermauern. Sollte sich diese Hypothese
bestätigen, würde dies sicher auch zu einer neuen gesellschaftlichen Wahrnehmung
von Alterungsprozessen beitragen, bei der Altern weniger als „Verschleiß“, sondern
vielmehr als regulierter Prozess angesehen wird.
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