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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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C. Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler
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Ding und Mensch in der Antike. Lebendige Gegenwart - Vergegenwärtigung des Lebendigen
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0304
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Akademiekonferenzen für junge Wissenschafter

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deutet es, wenn antike Artefakte figürlich und bildhaft belebt, in Inschriften und
Graffiti in der ersten Person zu uns sprechen; wenn sie in der antiken Literatur
zu sprechenden und handelnden, mit Rhetorik und charismatischem Glanz begab-
ten Protagonisten gemacht werden? Die vielfältigen Formen antiker — und moder-
ner — Ding-Appräsentation wurden in unterschiedlichen thematischen Sektionen
erarbeitet.
Nach den Willkommensworten von Gert Theißen und einer Einführung
durch die Veranstalterin eröffnete der Philosoph Günter Figal (Freiburg) am Freitag
morgen mit seinem Vortrag ,Dinge als Gegenstände’ die einleitende Sektion ‘Wahr-
nehmung der Dinge’, in der antike und moderne Konzepte der Welterschließung
diskutiert wurden. Hans Peter Hahn erörterte kritisch semiotische und post-struk-
turalistische Schemata der Deutung materieller Kultur(-en) in „Widerständigkeit
und Eigensinn des Materiellen. Alternative Modelle der Wahrnehmung der ding-
lichen Welt“. Friedrich Wolfram Heubach (Kunstpsychologie, Düsseldorf) erläuterte
seine Theorie von der primären Bedeutung der Dinge für den Selbsterfassungspro-
zess der menschlichen Seele: „Der Psychismus in seiner Bedingtheit: zur psycholo-
gischen Realität und Funktion des Gegenständlichen“. Zuletzt diskutierte Thomas
Schirren (Klassische Philologie, Salzburg) anhand von Demokrits Emphasis-Lehre
die antike Wahrnehmung als einen intersubjektiven Prozess: „Auf den Leib rücken:
Aisthesis im Strom der Dinge.“
In der Nachmittagssektion ‘Ding und Sprache’ stellte Frank Müller (Klassische
Philologie, Lausanne) Formen der Dramatisierung von Dingen in der antiken Tragö-
die vor. Adrian Stähli (Klassische Archäologie, Basel) referierte in seinem Vortrag
„Sprechende Gegenstände“ über die Zuschreibung der ersten Person an Statuen und
Objekte, und Kathrin Müller (Kunstgeschichte, Florenz) in „Sprechende Ober-
flächen. Von der Schrift auf den Dingen“ von Aufschriften an mittelalterlichen Reli-
quiaren als Medien der Dingeinbindung in religiöse Präsenz. Sabine Sommerer
schloss die Sektion mit ihrem Vortrag zu „Another virtual reality“ in der mittelalter-
lichen Malerei des Trentino ab.
Die dritte Sektion ‘Das Leben der Dinge’ war dem Thema der Lebendigkeit
und Lebensechtheit antiker Dingwelt aus archäologischer Perspektive gewidmet:
Tonio Hölscher (Heidelberg) zeigte in seinem Vortrag „Im Bild noch lebendiger als
in Wirklichkeit“ an den verlebendigten Gegenständen in attischen Vasenbildern,
wie die Realität hinter der Kunst zurückbleibt — und eben auch bleiben soll. In
„Lichtblicke — Sehstrahlen“ behandelte Ruth Bielfeldt (Heidelberg) kaiserzeitliche
Lampen, die in Literatur und künstlerischer Gestaltung als ‘welt-hinsehende’ Augen
personalisiert wurden.
Am Samstag morgen entwickelte. Martin Langner (FU, Berlin) in „Der Glanz
der Oberfläche“ anhand der Polychromie attischer Vasen des 4. Jahrhunderts Über-
legungen zur enargeia.
Der lebendigen Präsenz von antiken Kultbildern sowie deren Repräsentation
im Bild, war der Vortrag von Fernande Hölscher (Klassische Archäologie, Konstanz/
Heidelberg) „Gottheit und Bild - Gottheit im Bild“ gewidmet. Henning Wirth
(Alte Geschichte, Heidelberg) rekonstruierte in „Plebs und Princeps“ die Rolle von
 
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