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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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I. Das Geschäftsjahr 2009
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Zentenarfeier am 3. und 4. Juli 2009
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Festakt am 4. Juli 2009
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Begrüssung durch den Altpräsidenten Peter Graf Kielmansegg
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0020
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4. Juli 2009

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Festakt am 4. Juli 2009
BEGRÜSSUNG DURCH
DEN ALTPRÄSIDENTEN PETER GRAF KIELMANSEGG
Als der Hofrat Leo Königsberger, Professor der Mathematik an der Ruperto Carola,
ein Gelehrter von Weltrang, am 3. Juli 1909 das Podium betrat, auf dem ich jetzt
stehe, um die festliche Gründungssitzung der Heidelberger Akademie der Wissen-
schaften zu eröffnen, hatte er es, was die Begrüßung angeht, vergleichsweise einfach.
Die Welt war noch wohlgeordnet zweigegliedert. „Aller Durchlauchtigster Großher-
zog, hochangesehene Festversammlung“ begann er. Und dann konnte er schon zur
Sache kommen.
So einfach ist die mir zugefallene Aufgabe 100 Jahre später nicht mehr zu
lösen. Im ersten Schritt freilich ist sie doch auch wieder einfacher. Im Namen der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften begrüße ich Sie alle herzlich zu diesem
Festakt und Festtag, jeden einzelnen von Ihnen als einen willkommenen Geburts-
tagsgast. Wir sind froh darüber und stolz darauf, daß Sie alle diesen hundertsten
Geburtstag der Gründung der Heidelberger Akademie mit uns feiern wollen. Sie alle
gemeinsam sind es, die unserem Fest seinen Rang geben. Im zweiten Schritt möch-
te ich es dann aber doch ein wenig genauer nehmen mit dem Willkommensgruß —
obwohl ich durchaus noch im Ohr habe, was Präsident Willoweit bei der großen
Münchner Geburtstagsfeier vor einer Woche zu Beginn seiner Begrüßung sagte; daß
nämlich, wer es zu genau nehme mit der Begrüßung, den ganzen Festakt ruinieren
könne. Trotz dieser Warnung will ich es vergleichsweise genau nehmen. Aber ich
erteile mir Dispens vom konventionellen Protokoll und ersetze es durch eine Art
von, sagen wir, historischem Protokoll.
Dieses historische Protokoll orientiert sich an zwei Fragen:
— Was brauchte es, um die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vor 100
Jahren ins Leben treten zu lassen?
— Was brauchte es, um sie in diesen 100 Jahren werden zu lassen, was sie heute ist?
Zur Gründung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften kam es im Zusam-
menwirken einer Initiative von Heidelberger Wissenschaftlern, eines Mäzens und
einer wohlwollenden, wenngleich zurückhaltenden Obrigkeit. Die Heidelberger
Akademie der Wissenschaften ging aus der Heidelberger Universität hervor. Und so
grüße ich als ersten Magnifizenz Eitel, dem ohnehin das Vorrecht des Hausherrn
zusteht. Sie, lieber Herr Eitel, repräsentieren für uns die Institution, unter deren Dach
es begann.
Möglich gemacht hat die Gründung der Akademie aber erst das großzügige
Mäzenatentum der Industriellenfamilie Lanz aus dem benachbarten Mannheim. Es
ist der Akademie eine besondere Freude, heute einen Enkel des Stifters Karl Lanz
unter den Ehrengästen zu wissen. Obwohl die Inflation schon in den frühen zwan-
ziger Jahren das Stiftungskapital vernichtete, sind wir uns dieses Ursprungs wohl
bewußt. Heinrich Lanz ist in der Akademie sehr gegenwärtig. Ich hatte sechs Jahre
 
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