50

FESTAKT

— Ludolf Müller, Professor für Slawische Philologie und ordentliches Mit-
glied, verstorben am 22.04. 2009
Ich danke Ihnen allen, dass Sie sich zum Gedenken an die Mitglieder, die von uns
gegangen sind, von Ihren Plätzen erhoben haben.
Was möchte ich in dieser Ansprache anklingen lassen?
— Zum einen Rechenschaft über das vergangene Jahr abzulegen, wie erforderlich,
und
— auf der Grundlage eines knappen Rückblicks auf die Entwicklung der Akademie
ein wenig in die Zukunft schauen.
Der Bericht über das Jahr 2008/2009
Das für mich Wichtigste: der Dank an den vor wenigen Wochen ausgeschiedenen
Präsidenten Graf Kielmansegg. Die Akademie verdankt ihm so viel — wie schon in
den vorangehenden Grußworten angeklungen ist —, dass keine materielle Gabe dafür
genügen kann. Wir sind zwar keine Akademie mit preußischer Tradition, in der
solche Gemeinwohlaktionen als selbstverständlich betrachtet werden. Wir sind aber
die Akademie des Landes, in dem häufig der Spruch zu hören ist: „net g‘schimpft
isch au schon g‘lobt gnua“. Dennoch will ich, um Ihnen Graf Kielmansegg zu zei-
gen, wie dankbar Ihnen Ihre Akademie ist, einige der besonderen Höhepunkte oder
auch der schwierigeren Herausforderungen Ihrer sechsjährigen Amtszeit, so wie wir
sie gesehen haben, kurz anklingen lassen.
Nennen möchte ich insbesondere:
— Ihr erfolgreiches Bemühen, die Mitwirkung fast aller Mitglieder der
Akademie zu intensivieren. Das wird nun schon jedem Zugewählten vor
der Annahme der Wahl ans Herz gelegt.
- Weiterhin den Beginn des erfolgreichen WIN Programms, des Forschungs-
programms des wissenschaftlichen Nachwuchses, das unter Ihrer Präsident-
schaft und mit Ihrem präsidentiellen Engagement im Jahre 2002 begann
und zu einer Erfolgsgeschichte wurde.
- Ferner ist da die Aufnahme des Kontaktes zur Landesstiftung Baden-Würt-
temberg, mit der uns nun eine wohl fruchtbare Kooperation verbinden
wird.
— Ganz besonders engagierten Sie sich für die klassische Forschung der Aka-
demie, sei es in der Umsetzung des Öffnungsbeschlusses der Akadcmien-
programms, sei es in der Etablierung eines neuen Typs von disziplinverbin-
denden Forschungsvorhaben wie dem der „The Role of Culture in Early
Expansions of Humans“.
— Und schließlich der gesamte Komplex „Nationalakademie“. Er hat Sie
während Ihrer Präsidentschaft und auch heute noch als eines der drei Mit-
glieder der Union im so genannten Neuner-Koordinierungsgremium für
die Politik- und Gesellschaftsberatung der Nationalakademie intensivst