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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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I. Das Geschäftsjahr 2009
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Zentenarfeier am 3. und 4. Juli 2009
DOI Kapitel:
Festakt am 4. Juli 2009
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Ansprache und Bericht des Präsidenten Hermann H. Hahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0037
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FESTAKT

Der Zuhörer wird sicherlich zustimmen, dass auch die Diversität der Fächer der
Zugewähltcn ein eindrucksvolles Zeugnis für die Fähigkeit der Selbstergänzung der
Akademie ist. Und entgegen aller Regeln der Statistik habe ich ein mittleres Alter
aller Zugewählten von etwa 48 Jahren errechnet, um Ihnen zu zeigen, dass sich die
Akademie veijüngt hat.
Mit großer Freude berichte ich auch von den Wahlen der Sekretäre in beiden
Klassen:
— Frau Silke Leopold, Ordinaria und Direktorin des Musikwissenschaft-
lichen Seminars der Universität Heidelberg und die erste Frau, die dieses
Amt in der Philosophisch-historischen Klasse bekleidet, in einer Institution,
die immer noch den Nimbus einer vorwiegend von Männern geprägten
Einrichtung hat.
— Herr Wolfgang Schleich, Theoretische Physik, Universität Ulm und damit
der erste Sekretär, der die Akademie aus einer württembergischen Univer-
sität — also aus einer geographisch weit entfernten Universität — mit leiten
wird.
Die Akademie war außerordentlich erfolgreich in der Beantragung und Durch-
führung von Forschungsvorhaben. Ein solch kondensierter Rechenschaftsbericht
kann deren Fortschritt kaum gerecht werden. So will ich nur feststellen, dass
— gegenwärtig 20 Vorhaben, von Goethe-Wörterbuch bis Radiometrische
Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten und von Role of Culture in
Early Expansions of Humans bis Annee Philologique in der uns gewohn-
ten klassischen Form, die noch mehr Anleitung und Überprüfung erfahren
als diejenigen, die die DFG vergibt (wobei die DFG-Verfahren für uns
immer wieder eine Art Referenz darstellen), durchgeführt werden.
— Denjenigen, denen Akademieforschungsvorhaben weniger vertraut sind,
möchte ich auszugsweise Titel und Rahmenbedingungen einiger Vorhaben
nennen, die die HAW in den vergangenen einhundert Jahren bearbeitete,
um zu illustrieren, was Akademien machen, warum wir Akademien brau-
chen. Schon einmal erwähnt wurden das Goethe-Wörterbuch (Laufzeit 1961
bis voraussichtlich 2025 - gemeinsam mit den Akademien in Berlin, Göt-
tingen und Hamburg) oder das erst jüngst bewilligte Vorhaben „The Role of
Culture in Early Expansions of Humans“. (Fördervolumen von 600.000 €
und ein Förderzeitraum von 20 Jahren). Diese illustrieren die Spannweite
der Themen, die bearbeitet werden und auch die spezifischen Randbedin-
gungen für die Durchführung. Die „Bergung des Fossilienfundes von Mauer,
also der homo heidelbergensis“ (Laufzeit 1910 bis 1944) sind ebenso bedeutend
für die Forschungslandschaft unserer Akademie, wie etwa die Dokumenta-
tion und Analyse der „Evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts“
(Laufzeit 2002 bis 2016). Das wohl dauerhafteste Vorhaben oder dasjenige
mit der längsten Laufzeit, ist das „Deutsche Rechtswörterbuch“ (begonnen
wohl 1897 und voraussichtlich zu beenden 2036), das ca. 1400 Jahre
 
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