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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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A. Die Preisträger
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Sigrid und Viktor-Dulger-Preis
DOI Kapitel:
Ostermann, Johannes Michael: Diffractive Optics for Polarization Control of Vertical-Cavity Surface-Emitting Lasers
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0259
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Die Preisträger | 275

Nicht zufrieden mit den damit erzielten Ergebnissen, entstand die Überlegung,
die Laserspiegel so zu verändern, dass ihre Reflektivität von der Polarisation des ein-
fallenden Lichtes abhängig wird. Aufgrund des vielfachen Umlaufs des Lichts in einem
Laserresonator und aufgrund der stimulierten Emission der Photonen genügt bei die-
ser Methode bereits eine geringe Polarisationsabhängigkeit der Reflektivität für eine
Kontrolle der Polarisation. Pierluigi Debernardi vom IEIIT-CNR c/o Politecnico di
Torino zeigte im Jahre 2002 durch Berechnungen, dass ein in den oberen Spiegel einer
Vertikallaserdiode integriertes Oberflächengitter einen ausreichend Unterschied in
der Reflektivität erzeugt, um damit die Polarisation zu stabilisieren. Diese Idee wurde
im Jahr darauf erstmalig am Institut für Optoelektronik der Universität Ulm umge-
setzt. Dabei gelang es, sowohl ein- als auch mchrmodige polarisationsstabile Vertikal-
laserdioden herzustellen. In den folgenden Jahren wurde diese Technik zur Polarisa-
tionskontrolle in enger Zusammenarbeit zwischen dem IEIIT-CNR am Politecnico
di Torino und dem Institut für Optoelektronik an der Universität Ulm weiterent-
wickelt. Dabei konnte die Zuverlässigkeit dieser Art der Polarisationskontrolle ein-
deutig nachgewiesen werden. Sowohl unter hochfrequenter Modulation als auch bei
polarisierter optischer Rückkopplung als auch bei externer Verspannung erwiesen sich
die Vertikallaserdioden als polarisationsstabil.
Aufgrund einer engen Kooperation mit der Firma U-L-M Photonics GmbH,
die im Jahre 2000 als Spin-Off des Instituts für Optoelektronik der Universität Ulm
gegründet wurde, gelang es zudem, polarisationsstabile Vertikallaserdioden mit Ober-
flächengitter bereits drei Jahre nach ihrer ersten Demonstration im Labor industriell
herzustellen und zu verkaufen. Diese neuen Bauelemente kommen in der Tat unter
anderem in optischen Computermäusen und in Messgeräten zur Bestimmung der
Sauerstoffkonzentration in Gasgemischen zum Einsatz.


JOHANNES MICHAEL OSTERMANN
(geb. 1975), Studium der Physik an der Univer-
sität Ulm und an der University of Massachusetts,
Amherst (USA). 2007 folgte die Promotion an
der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und
Informatik der Universität Ulm mit dem Titel
„Diffractive Optics for Polarisation Control of
Vertical-Cavity Suface-Emitting Lasers“, die er
mit Auszeichnung abschloss und für die er den
hier vergebenen Dulger-Preis erhielt. Nach seiner
Tätigkeit als wissenschaftlicher Angestellter am
Institut für Optoelektronik der Universität Ulm
im Rahmen der Promotion arbeitete er von 2007
bis 2009 als Optik-Designer bei der Carl Zeiss
SMT AG. Seit 2009 ist er Assistent des Vor-
standsvorsitzenden der Carl Zeiss AG.
 
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