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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0274
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290 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

VERÄNDERUNGEN DER G E D ÄC H T N IS F U N KT IO N
IM ALTERNDEN GEHIRN - F U N KTIO N E L LE, BIOCHEMISCHE
UND GENETISCHE ASPEKTE
Sprecher: Carsten Diener
Kollegiaten:
Carsten Diener1, Franziska Matthäus2, Thomas G. Schulze3,
Gabriele Ende4 (assoziiertes Mitglied)
Mitarbeiter:
Dr. Traute Demirakca, Nuran Tunc-Skarka, Wencke Brusniak, Dr. Isabella Wolf,
Jan-Philip Schmidt, Sandra Meier, Kristin Liebsch
1 Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am Zentralinstitut für
Seelische Gesundheit, Mannheim
2 Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Hei-
delberg
3 Unit on the Genetic Basis of Mood and Anxiety Disorders, National Institute of
Mental Health, Bethesda, MD, USA
4 Abteilung Neuroimaging am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Übergeordnete Zielsetzung
Neurowissenschaftliche Forschungsarbeiten legen nahe, dass altersassoziierte Verände-
rungen der Gedächtnisleistung sowohl mit strukturellen als auch funktionellen Verän-
derungen des Gehirns verbunden sind. Neben bestehenden Befunden zu generell
progressiven neuronalen Funktionseinschränkungen verweisen jüngere Untersuchun-
gen zunehmend auf potenziell adaptive neuroplastische Prozesse zur Aufrechterhal-
tung der Gedächtnisleistung mit ansteigendem Lebensalter. Kompensatorische Akti-
vierungsanstiege konnten bislang vorwiegend in präfrontalen Arealen, die das Kurz-
zeit- bzw. Arbeitsgedächtnissystem unterstützen, gefunden werden. Für den Hippo-
kampus, der als besonders relevante Gedächtnisstruktur für den Abruf von im Lang-
zeitgedächtnis gespeicherten autobiografischen (episodischen) Informationen angese-
hen wird, besteht eine uneindeutige Befundlage. Vor diesem Hintergrund zielt dieses
Projekt auf die Analyse altersassoziierter Veränderungen des Arbeitsgedächtnisses und
des autobiografischen Gedächtnisses hinsichtlich neurostruktureller, funktioneller und
biochemischer Veränderungen des Gehirns in Abhängigkeit von genetischen Einflus-
sfaktoren. Darüber hinaus wird die Netzwerkstruktur der neuronalen Konnektivität
und deren Veränderung charakterisiert. In einer Querschnittsuntersuchung werden
dazu gesunde Probanden im Alter zwischen 20 und 80 (+) Lebensjahren in drei
Alterssegmenten (20—39, 40—59 und 60-80 (+) Lebensjahre) untersucht. Zur
Beschreibung altersabhängiger Gedächtnisveränderungen wird ein multimcthodaler
Ansatz verfolgt, der soziodemografische Charakteristika, neuropsychologische Testun-
gen, funktionelle Magnetresonanztomografie, transkranielle Magnetstimulation,
magnetresonanzspektroskopische sowie genetische Untersuchungen beinhaltet.
 
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