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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2011
DOI Kapitel:
Jahresfeier am 28. Mai 2011
DOI Artikel:
Hahn, Hermann H.: Begrüßung und Bericht des Präsidenten Hermann H. Hahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0022
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28. Mai 2011

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rell und humanökologisch definierte Nischen auch außerhalb Afrikas zu erschließen.
In diesem Vorhaben ist schon nach knapp zwei Jahren der Versuch gemacht worden,
den Begriff „culture“, der sich nicht ohne weiteres mit „Kultur“ ins Deutsche über-
tragen lässt, durch ein mehrdimensionales fast quantitativ beschriebenes Modell zu
erfassen. Dieses soll in einer international besuchten Tagung in Kürze diskutiert und
befestigt werden. Damit, so hoffen die Forscherinnen und Forscher, soll es dann noch
eher möglich sein, aus archäologischen Funden und Artefakten auf die Rolle ent-
wicklungskultureller Faktoren neben den ökologischer und physischen Determi-
nanten zu schließen. In ähnlicher Weise ist auch ein Modell zur „expansion“ konzi-
piert, das ebenso, vor Einsatz in diesem Vorhaben, in internationalen Treffen von
Fachleuten überprüft werden soll.
Ganz besonders freut uns, dass unsere Heidelberger Akademie auch in diesem
Jahr ein neues Vorhaben im Wettbewerb mit den Schwesterakademien der Union
hinzugewonnen hat, nämlich die „Kommentierung der Fragmente der griechischen
Komödie“. In diesem Forschungsprojekt wird durch die Kommentierung der frag-
mentarisch erhaltenen Komödienautoren literaturgeschichtliches Neuland gewon-
nen und der bisher eher einseitige Blick auf eine zentrale Gattung der europäischen
Literatur korrigiert und ergänzt. Ziel der Kommentare ist es, einerseits die in der
Regel schwierig zu verstehenden Texte unter allen möglichen Gesichtspunkten zu
erschließen, andererseits, wo dies möglich ist, eine Rekonstruktion der Stücke zu
versuchen und eine literaturgeschichtliche Einordnung der Autoren vorzunehmen.
Die Fragmente und Testimonien werden ins Deutsche übersetzt.
Wenn ich sage die Heidelberger Akademie hat dieses Forschungsvorhaben im Wett-
bewerb gewinnen können, so ist das einerseits richtig, andererseits aber ist diese posi-
tive Entwicklung besonders einigen Persönlichkeiten zu verdanken.
— Als erstes dem Antragsteller, also demjenigen, der zunächst eine sog. Skizze der
Projektkommission unserer Akademie vorlegte und diese erfolgreich überzeugen
konnte. In diesem Falle war das das Mitglied der Akademie, Kollege Zimmermann
aus Freiburg.
— Dann unserer Projektkommission, die die erste Skizze überzeugt hat (auch auf der
Grundlage von eingeholten Gutachten) und die dann den ausformulierten Antrag
noch einmal gründlich analysiert, bevor sie ihn (auch wieder unter Beachtung von
Gutachten von Kollegen, die nicht der Projektkommission angehören) weiterlei-
tet. Die Filterwirkung in diesen ersten beiden Stufen ist in unserer Akademie
erheblich und hat in diesem Fall zu einer Verringerung von ursprünglich mehr als
zehn Skizzen über etwa fünf Vollanträge zu einer Weitergabe von drei Vorhaben
an die Union geführt. Die Projektkommission unserer Akademie ist besetzt mit
Akademiemitgliedern, denen ich an dieser Stelle einmal besonderen Dank aus-
sprechen möchte. Sie wird von Kollegen Schneidmüller geleitet, der sie vom
langjährigen Vorsitzenden Kollegen Sellin übernommen hat.
— Schließlich befasst sich die wissenschaftliche Kommission der Union, d. h. des
Zusammenschlusses aller Landesakademien, mit den eingegangenen Anträgen. In
ihr sind alle Akademien mit einer Wissenschaftlerpersönlichkeit vertreten, also acht
 
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