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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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À l’usage des Dames: Akademiesalon 7. und 8. Juli 2012
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0108
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7. /8. Juli 2012 | 127

Das Problem der Frauenbildung stand auch im Zentrum der Salongespräche
am Sonntag im Palais Hirsch in Schwetzingen. Michael Hesse, Professor für Kunst-
geschichte an der Universität Heidelberg, legte anhand der Malerin Angelika Kauff-
mann dar, wie Frauen nicht nur als Musikerinnen, sondern auch in anderen künst-
lerischen Bereichen in der Lage waren, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdie-
nen und mit ihrer Kunst berühmt zu werden. Thomas Maissen, Professor für
Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Heidelberg, wies daraufhin, dass
die Erziehung der Mädchen, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beson-
dere Aufmerksamkeit gewidmet wurde, auch einem anderen Zweck diente als dem
der Frauenemanzipation. Denn eine gebildete Frau erhöhte auch den gesellschaft-
lichen Status des Ehemannes. Auch diese Salongespräche im Palais Hirsch wurden
von Katharina Brand und Hans Joachim Berg musikalisch ausgestaltet. Für die
Harmoniemusik aber stand ein spektakulärer Ort zur Verfügung, der ebenfalls noch
nie für eine musikalische Aufführung genutzt worden war — der Moscheehof im
Schwetzinger Schlosspark, wo sich zum Klang der Musik eine wahrhaft arkadische
Atmosphäre ausbreitete — die Vögel fühlten sich bemüßigt, mit den Bläsern des Carl-
Theodor-Quintetts in einen Wettstreit zu treten, der Klang der Springbrunnen
mischte sich in die Musik, und die Zuschauer suchten sich unter den Arkaden des
Innenhofes immer neue Plätze, um die Musik aus immer neuen Hörwinkeln zu erle-
ben.


Silke Leopold, Thomas Maissen, Michael Hesse (r.)

Bleibt noch zu erwähnen, dass sich der Küchenchef des Studentenwerks,
Armin Track, von der Kochkunst des 18. Jahrhunderts zu einem besonderen Büffet
inspirieren ließ und mit seinen kulinarischen Ideen den Versuch abrundete, die
Salonkultur des 18. Jahrhunderts für einen außerordentlichen Moment wieder auf-
leben zu lassen.
 
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