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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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Jäger, Willi: Friedrich Hirzebruch (17.10.1927 – 27.5.2012)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0145
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FRIEDRICH HIRZEBRUCH
(17.10.1927-27.5.2012)

Friedrich Hirzebruch, einer der national und international herausragenden Mathe-
matiker der Gegenwart, verstarb am 27. Mai 2012 in Bonn, der Stadt, in der er seit
1956 als Professor an der Universität und ab 1980 als Direktor des unter seiner Lei-
tung neu gegründeten Max-Planck-Institutes für Mathematik mit größtem Erfolg
wirkte. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, deren korrespondierendes
Mitglied er seit 1966 war, gedenkt Friedrich Hirzebruchs mit größtem Respekt vor
seinem außergewöhnlichen Wirken als Wissenschaftler, dessen Beiträge zur Mathe-
matik und deren Entwicklung und Stellung in den Wissenschaften substantiell
waren.
Friedrich Hirzebruch, geboren am 17. Oktober 1927 in Hamm (Westfalen),
war einer der ersten Studenten nach dem 2. Weltkrieg unter Heinrich Behnke, der
im stark zerstörten Münster eine Gruppe besonders begabter Nachwuchswissen-
schaftler um sich sammelte und forderte, die später wesentlich zum wissenschaft-
lichen Neuaufbau der Mathematik in Deutschland beitrugen. Hirzebruch promo-
vierte mit 22 Jahren in Münster mit einer Dissertation „ Über vierdimensionale
Riemannsche Flächen mehrdeutiger analytischer Funktionen von zwei komplexen Veränder-
lichen Auch unter dem Einfluss von Heinz Hopf, bei dem er für ein Jahr an der
ETH in Zürich arbeitete, richtete er sich stark auf Topologie und algebraische
Geometrie aus. Seine Habilitationsschrift, die er mit 27 Jahren vorlegte, erschien
1956 als Buch bei Springer mit dem Titel „Neue topologische Methoden in der
Algebraischen Geometrie“ und hatte einen großen Einfluss auf die weitere Ent-
 
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