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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0254
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Das WIN-Kolleg

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Magnetresonanzspektroskopie, MRS) sowie die umfangreiche Phänotypisierung
(einschließlich der neuropsychologischen Charakterisierung) der Probanden. Neben
standardisierten Auswertungsansätzen wurden die Daten aus der fMRT mathema-
tischen Netzwerkanalysen unterzogen, um altersassoziierte Veränderungen der neu-
ronalen Konnektivität zu untersuchen. Darüber hinaus wurde über genetische Ana-
lysen der Einfluss der Heritabilität auf altersassoziierte Gedächtnisveränderungen
ermittelt. Im Berichtszeitraum stand nach der erfolgreichen Implementierung des
Gesamtprojekts und der nachfolgenden Datenerhebung die Analyse der Befunde
im Mittelpunkt der Forschungstätigkeiten. Nachfolgend sollen die zentralen Ergeb-
nisse, die über die eingesetztenVerfahren und Methoden gewonnen wurden, berich-
tet werden.
Funktionelle und strukturelle Veränderungen im gesunden alternden Gehirn
In der fMRT wurde ein Paradigma eingesetzt, das die Erfassung des Arbeitsgedächt-
nisses und des episodischen Langzeitgedächtnisses in einer Untersuchungssitzung
erlaubt. Altersassoziierte neurofunktionelle Veränderungen konnten maßgeblich für
das episodische Gedächtnissystem aufgezeigt werden. Während des Abrufs episodi-
scher Ereignisse zeigten ältere Probanden eine bilaterale Aktivierung des Hippo-
kampus, während jüngere Probanden eine unilaterale Aktivierung des linken Hip-
pokampus aufwiesen. Dieses altersassoziierte Aktivierungsmuster des Hippokampus
während der Belastung des episodischen Gedächtnisses erweitert substanziell die
Befundlage zur sog. HAROLD-Hypothese (Hemispheric Asymmetry Reduction in
Older Adults; HAROLD), welche einen altersassoziierten Rückgang der Hemis-
phärenasymmetrie bzw. eine Verstärkung bilateraler symmetrischer neuronaler Akti-
vierungen mit zunehmendem Lebensalter annimmt. Für das Arbeitsgedächtnis
konnte eine verstärkte bilaterale Aktivierung bei älteren Probanden in frontalen
Arealen nur tendenziell aufgezeigt werden, da sowohl jüngere als auch ältere Pro-
banden generell eine deutlich ausgeprägte symmetrische Aktivierung in frontalen
Arealen zeigten. Ein differentielles altersabhängiges Aktivierungsmuster zeigte sich
im anterioren Cingulum und dem supramarginalen Gyrus, die möglicherweise der
Erweiterung und Unterstützung neuronaler Netzwerke bei mnestischen Prozessen
dienen, worauf auch die Ergebnisse der mathematischen Netzwerkanalysen (s.u.)
hinweisen.
Alterskorrelierte morphologische bzw. strukturelle neuronale Veränderungen
wurden in medialen und zentralen kortikalen Regionen gefunden. Für den Hippo-
kampus wurde ein erhaltenes Volumen auch im höheren Lebensalter gefunden. In
diesem Zusammenhang wird das Ausmaß der sportlichen/körperlichen Aktivität als
bedeutsamer Einflussfaktor für mögliche neuronale Volumenveränderungen disku-
tiert. Uber den Einsatz eines standardisierten Fragebogens zeigte sich, dass etwa 85 %
der Probanden alltägliche sportliche Aktivitäten betreiben. Die regionale Analyse
erbrachte, dass unabhängig vom Lebensalter das Volumen beider Hippokampi in
einem positiven Zusammenhang mit der Intensität sportlicher/körperlicher Akti-
vitäten steht.
 
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