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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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Another Africa? (Post-)Koloniale Afrikaimaginationen in der russischen, polnischen und deutschen Kultur: 7. bis 9. März 2012
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0283
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302 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES
ANOTHER AFRICA? (POST-) KOLO NIALE AFRI K AIM AGI N ATIO NE N IN DER
RUSSISCHEN, POLNISCHEN UND DEUTSCHEN KULTUR
7. bis 9. März 2012
Veranstalter:
Mgr. Justyna Gol^bek, Dr. Gesine Drews-Sylla, Jana Domdey M.A.
Kontakt: www.uni-tuebingen.de/another-africa
Mentor: Prof. Dr. Sellin
Die Konferenz verfolgte das Ziel einer vergleichenden Untersuchung der Afrika-
imaginationen in Texten des russischen, polnischen und deutschen Kulturraums. Vor
dem Hintergrund postkolonialer Theoriebildung und Ansätzen der Verflechtungs-
geschichte wurde von der Annahme ausgegangen, dass die historisch und kulturell
vielfach miteinander verschränkten kulturellen Dispositive der drei Räume sich in
der Darstellung des Anderen niederschlagen. Momente der Verschränkung stellen
dabei nicht nur die gemeinsame historische Erfahrung des Kommunismus sowjeti-
scher Prägung dar, sondern generell eine lange Geschichte wechselseitiger Herr-
schafts- und Machtbeziehungen, die immer wieder auch über postkoloniale Modelle
beschrieben wird. Zugleich wurde auch danach gefragt, inwiefern die Muster der im
anglophonen Raum entwickelten Modelle der postkolonialen Theoriebildung auf
den Untersuchungsgegenstand angewandt werden können bzw. durch diesen modi-
fiziert werden müssen.
Geladen warenVortragende aus der Germanistik, Polonistik und Russistik, die
das Thema aus ihrer jeweiligen fachspezifischen Perspektive untersuchten.
Die russistischen Beiträge beschäftigten sich mit zwei thematischen Schwer-
punkten, zum einen mit Prozessen der Bildungsmigration und ihren kulturellen
Effekten, zum anderen mit Darstellungen des Anderen im kulturellen Diskurs der
(post)sowjetischen (Post)Moderne. Maxim Matusevich verfolgte die Frage, inwiefern
Gilroys These eines „Black Atlantic“ auch auf die Sowjetunion zu übertragen sei. Ein
Ergebnis lautete, dass afrikanische Bildungsmigranten während des Kalten Krieges in
der Sowjetunion maßgeblich zur Herausbildung liberaler gegenkultureller Diskurse
beigetragen haben. Svetlana Boltovskaja untersuchte daran anschließend die post-
sowjetische Bildungsmigration von Afrikanern nach Russland. Irina Novikova
problematisierte die Darstellung afrikanischer Figuren in sowjetischen Filmen.Trotz
des ideologischen Antirassismus, der die sowjetische Kulturpolitik prägte, wird die
Kategorie der Rasse in sowjetischen Filmen nicht dekonstruiert und perpetuiert
Stereotypenbildungen. Sowohl Gesine Drews-Sylla als auch Catherine Theimer-
Nepomnyshchys Beitrag beschäftigten sich in dose readings postmoderner russischer
Texte mit der Funktion der Afrikadarstellungen im Kontext der (De)Konstruktion
der Sowjetunion als post-imperialer bzw. antirassistischer Raum.
Die polonistischen Beiträge zeigten sich ebenfalls an einer grundlegenden Aus-
einandersetzung mit der narrativen und kulturellen Funktion der Darstellung des
Anderen interessiert. Während Annette Werbergers Analyse von Reisebeschreibun-
 
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