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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55655#0184
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Goethe-Wörterbuch | 207

Tätigkeitsberichte
1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
Das Goethe-Wörterbuch ist ein individualsprachliches Bedeutungswörterbuch, das
den gesamten Wortschatz Goethes, ca. 90.000 Stichwörter, in alphabetischer Anord-
nung und systematisch nach Gebrauchsweisen gegliederten Wortartikeln wiedergibt.
Dabei werden Gemeinsprachlichkeit, vielfältige Fachsprachlichkeit und das Beson-
dere der Goetheschen Dichtersprache gleichermaßen berücksichtigt. So ist das
Goethe-Wörterbuch nicht nur ein Instrument der Goethe-Philologie, sondern auch
eine Informationsquelle für Wissenschafts- und Kulturgeschichte, Begriffs- und
Ideengeschichte. Der Sprachwissenschaft bietet es, neben repräsentativen wortge-
schichtlichen Befunden zur Formationsepoche unserer Gegenwartssprache, ein soli-
des Fundament für jede umfassende Darstellung des Deutschen in seiner kultur-
sprachlichen Dimension.
Mitglieder der interakademischen Kommission für das Goethe-Wörterbuch:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Werner Frick, Wolfgang Raible, Prof.
Dr. Wilfried Barner, Akademie Göttingen; Prof. Dr. Manfred Bierwisch, Akademie
Berlin; Prof. Dr. Andreas Gardt, Akademie Göttingen (Vorsitzender); Prof. Dr. Ernst
Osterkamp, Akademie Berlin (seit 1.7.2013); Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Akademie
Berlin (bis 30.6.2013)
Leitung der Arbeitsstelle: Dr. Rüdiger Welter
Mitarbeit:
Dr. Martina Eicheldinger, Dr. Beatrice Frank, Sofia Frys, Norbert Machheit (bis
31.3.2013), Kornelia Wegenast
Als Drucklieferung des Jahres 2013 erschien zuletzt ‘Mittwochfest —Museensamm-
lung’ (VI.3), gearbeitet wurde an der Strecke ‘rot — Schluß’, wozu die Artikelanteile
der Arbeitsstelle Tübingen annähernd termingerecht vorlagen. Um den Druck-
rhythmus wieder zu beschleunigen, haben Rüdiger Welter und Martina Eicheldin-
ger diesmal eine doppelte Endredaktion (R2) für die Drucklieferungen VI.4 und
VI.5 übernommen, was für Kornelia Wegenast gleich zweifache Belastung durch
die sehr aufwendige technische Letztdurchsicht von insgesamt neunhundert Manu-
skriptseiten mit sich brachte.
Die zurückliegende Bearbeitungsstrecke hielt weitere Einschätzungen Goethes
zum Nationalcharakter bereit: Der Deutsche sei von Natur aus ‘bescheiden’ und
‘wenig ruhmredig’, mithin kein Angeber oder Wichtigtuer. Auch ‘sich zu rühren’,
d.h., sich gegen die Obrigkeit zu erheben und einen Aufruhr zu starten, liegt ihm
eher nicht. Dafür lässt er sich leicht und gern ‘rühren’, nicht nur zu den Tränen der
Empfindsamkeit, sondern auch von weiblichen Reizen. Fasziniert den Mann eine
begehrenswerte Frau, dann ist die hoffentlich kein ‘Rühr-mich-nicht-an’, womit
 
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