Internationale wissenschaftliche Kooperation

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Deutschen Botschaft unterstützt. Botschafter Detlef Lingemann wies in einer
Ansprache zur Eröffnung und bei einem Empfang in der Botschaft auf die Bedeu-
tung des Gedankenaustausches zwischen Wissenschaftlern und Experten beider
Länder hin. Botschaftsrat Milan Simandl, Leiter der Referate für Wissenschaft und für
Wissenschaft, half insbesondere durch seine Kenntnisse der lokalen Situation und
seine Kontakte, Brücken zwischen den Partner zu bauen.
Es war die erste Veranstaltung dieser Art, an der Experten beider Länder aktu-
elle Themenfelder der Energiegewinnung in Grundsatzreferaten vorstellten und
anschließend die in beiden Ländern zum Teil konträren Vorstellungen diskutierten.
Das Themenspektrum reichte von der klassischen Energiegewinnung, wie fossilen
Brennstoffen und der Wind- und Wasserkraft, über die Atomenergie bis zur Solar-
energie und Geothermie. Es wurden aber auch neue experimentelle Ansätze disku-
tiert, wie z.B. die Kohlenstoff-Sequestrierung von Kohlendioxid, grundsätzlich
logistische und systemische Probleme der Energieverteilung und -Speicherung.
Besonders wurden die gesellschaftlichen, ethischen und rechtlichen Fragen vorge-
stellt und in einer abschließenden Podiumsdiskussion intensiv diskutiert.
Ein besonderes Gewicht hatte die Frage nach der Verfügbarkeit der verschie-
denen Energieformen in den nächsten Jahrzehnten, sowohl in Europa wie auch
weltweit, und natürlich gab es auch eine Analyse der verschiedenen erneuerbaren
Energiequellen sowie der Problematik von Kernkraftwerken und der Lagerung
radioaktiver Abfälle. Neue Perspektiven wurden durch die Analyse der politischen,
finanziellen und ökologischen Aspekte eröffnet sowie durch die offene Diskussion
von Problemen der Preisverzerrung auf dem europäischen Energiemarkt.
Während der Tagung wurde zwar deutlich, dass sich die Tschechische Repu-
blik und Deutschland in ihren Ansätzen zur Lösung der Energiefrage maßgeblich
unterscheiden. Durch die intensive und fachkundige Diskussion, die sich in allen
Fragen auf höchstem Niveau bewegte, wurde jedoch ein vertrauensvoller Dialog
zwischen den beteiligten Wissenschaftlern in Gang gesetzt. Es gelang, Gemeinsam-
keiten und Unterschiede in den Argumenten herauszuarbeiten, was eine wichtige
Basis für die von den Teilnehmer einhellig gewünschte Fortsetzung des Dialogs ist.
Diese soll bereits im Frühjahr 2014 in Heidelberg stattfinden. Beide Seiten bekun-
deten ihr Interesse, sich in einem nächsten Treffen auf Fragen der Modellierung eines
„optimalen Energiemixes der Zukunft“ sowie der Sicherheit der Energieversorgung
und der Frage nach neuen Ansätzen (z.B. in der Energiespeicherung) zu fokussieren.

WILLI JÄGER und THOMAS HOLSTEIN