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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2014
DOI Kapitel:
I. Jahresfeier am 24. Mai 2014
DOI Artikel:
Debus, Jürgen: Festvortrag von Jürgen Debus „Strahlenheilkunde: eine multidisziplinäre Herausforderung“
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0027
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Festvortrag von Jürgen Debus

Festvortrag von Jürgen Debus
„Strahlenheilkunde: eine multidisziplinäre Herausforderung"

Sehr geehrter Präsident Kirchhof, Magnifizenzen,
liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren.

Ich habe noch nie auf dem Podium der Alten Aula
Geburtstagsglückwünsche erhalten, und deshalb
möchte ich mich ganz herzlich dafür bedanken.
Es ist mir eine große Ehre und Freude, Ihnen heu-
te aus meinem Forschungsgebiet zu berichten, das
aus den Überschneidungsbereichen verschiedener
Wissenschaften kommt. Ich glaube, selten berichtet
ein Strahlenforscher vor so einem erlesenen Kreis
über seine Ergebnisse.
Die Strahlentherapie ist ein ganz wichtiger Teil
in der Behandlung der Onkologie, wo etwa 50 %
aller Tumorpatienten im Laufe ihrer Therapie mit
Strahlentherapie behandelt werden. Heute heilen
wir etwa 50 % dieser Patienten, aber leider versagt bei der anderen Hälfte der
Patienten unsere Therapie. Entweder, weil Tumore an anderen Stellen weiter-
wachsen, oder weil sich sogenannte Metastasen bilden, oder weil einfach unsere
Lokaltherapie nicht effektiv genug ist. Und darum beschäftigen wir uns hier mit
der Frage:


Wie können wir die Lokaltherapie verbessern?

Die Ursprünge der sogenannten interdisziplinären Behandlung liegen in der Tat
in Heidelberg. Vincenz Czerny, Rektor der Universität von 1903-1904, war der


Gründer des sogenannten Samariterhauses, wir würden
es heute als „Comprehensive Cancer Center“ bezeichnen.
Seine Idee war es, die verschiedenen Fachdisziplinen am
Patienten zusammen zu bringen, um das optimale Er-
gebnis für die jeweiligen Patienten zu erreichen. Vincenz
Czerny hat damals die Krebsklinik mit Stiftungsmitteln
und seinem privaten Vermögen aufgebaut. Im Jahr 1906
wurde in Anwesenheit des Großherzogs von Baden hier
in diesen Hallen das Institut für Krebsforschung gegrün-
det und eingeweiht.

TI
 
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