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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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II. Das WIN-Kolleg
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Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
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7. Quantifizierung und Operationalisierung der Verhältnismäßigkeit von internationalen und interlokalen Sanktionen
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8. Selbstregulierung in den Naturwissenschaften
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0265
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8. Selbstregulierung in den Naturwissenschaften (WIN-Programm)

den Stufen verschiedene Zahlenwerte zugewiesen werden („Quotientenformel“
1, 2, 4). Auch hier ist kritisch zu reflektieren, inwieweit tatsächlich ein Gewinn an
Rationalität vorliegt.
Die bisherigen Recherchen im Bereich der juristischen, politikwissenschaftli-
chen und ökonomischen Quellen werden im neuen Jahr fortgeführt und vertieft,
auch mit Hilfe von durch die Akademie geförderten studentischen Hilfskräften.
Ein erstes Zwischenergebnis wird im Sommer 2015 in einem Referat zusammen
mit dem politikwissenschaftlichen Kollegiaten Dr. Markus J. Prutsch gezogen
werden. Das Referat behandelt die Caveats, die sich aus der „Zahlenhörigkeit“ in
der Politikberatung einerseits und der Quantifizierung in der rechtswissenschaftli-
chen Analyse andererseits ergeben.
In Bezug auf das Gesamtprojekt und das Habilitationsvorhaben sollen am En-
de Aussagen darüber möglich sein, welche Art von Sanktion für welchen Zweck
(Prävention, Vollstreckung, Repression, Sicherstellung von Vermögenswerten)
verhältnismäßig sind. Der Zweck und die Auswirkungen auf den anderen Staat und
dessen Bürger sowie Drittstaaten, sollen zu diesen Sanktionsmitteln in Beziehung
gesetzt werden. Insbesondere soll versucht werden, Prognosen und Daten über
die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktion mit entsprechenden Quantifizie-
rungen des Schutzzwecks in Bezug zu setzen. Dabei wird reflektiert, inwiefern die
Quantifizierung die notwendigen Informationen hinreichend abbildet und nicht
zu sehr vereinfacht oder eine Scheineindeutigkeit erzeugt. Im Ergebnis soll die
Rationalität der Sanktionen gesteigert werden. Der Zugriff des Rechts in bisher
politisch geprägte Bereiche soll verstärkt werden, um Schutzlücken zu schließen.
Dies entspricht der zunehmenden Bedeutung internationaler öffentlicher Gewalt
und der Konstitutionalisierung des Völkerrechts.
8. Selbstregulierung in den Naturwissenschaften
Kollegiaten: Dr. Jan Korbei1, Fruzsina Molnär-Gäbor2 (Sprecherin)
Mitarbeiter: Vasilisa Rudneva1
1 European Molecular Biology Laboratory (EMBL), Heidelberg
2 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Staats- und Steuerrecht an der
Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg und Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-
Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg
Thema des im Januar 2015 gestarteten Forschungsprojekts ist die Selbstregulierung
in den Naturwissenschaften, die spezifisch im Lichte der normativen Herausforderungen
der Genetik im Rahmen des WIN-Kolleg-Vorhabens „Messen und Verstehen der
Welt durch die Wissenschaften“ analysiert werden soll. Dabei wird ein besonderer
Schwerpunkt auf die doppelten Verwendungsmöglichkeiten („Dual-Use-Problematik“)

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