Konferenz „Gaze, vision and visuality in ancient greek literature
- historische Gemeinsamkeiten hervortreten lassen: Baltisch-deutsche Kulturbe-
ziehungen zu Estland, Lettland und Litauen gleichermaßen.
2. Gaze, vision and visuality in ancient greek literature.
Concepts, contexts, and reception
Nachwuchskonferenz vom 4. bis 6. Dezember 2014 (Freiburg)
Veranstalter:
Deutschland: Dr. Stylianos Chronopoulos, Dr. Felix Maier, Dr. Claudia Michel,
Dr. Anna Novokhatko, Dr. Christian Orth (alle Freiburg)
Griechenland: Dr. Emmanuela Bakola (London), Dr. Alexandros Kampakoglou
(Oxford), Dr. Anna Lamari (Thessaloniki), Dr. Nikos Miltsios (Thessaloniki), Dr.
Helen-Melina Tamiolaki (Kreta)
Visualität ist ein Schlüsselelement der antiken griechischen Kultur. Perfomance
und Visualisierung waren nicht nur für die Bereiche des Theaters und der Bil-
denden Künste von zentraler Bedeutung, sondern auch für das alltägliche Leben,
Kulte und Rituale, politische Versammlungen sowie das Gerichtswesen. Die litera-
rischen Gattungen nehmen oft auf den Akt des Sehens und visuelle Erfahrungen
Bezug, wobei sie eine visualitätsbezogene Sprache verwenden; hierbei entstehen
vielschichtige Verbindungen zwischen den semantischen Feldern des Sehens, Ver-
stehens und Wissens. Zugleich wurden Sehen und Sichtbarkeit in der griechischen
Antike kontrovers bewertet. Während einerseits autopsia als entscheidender Zu-
gang zu Wissen im Sinn historischer Empirie galt, wurde andererseits optische
Wahrnehmung, etwa nach der Ideenlehre Platons, mit Schein und Täuschung
assoziiert. Auf metaphorischer Ebene wurde Sehen mit Licht und Lebendigkeit,
Blindheit dagegen mit Dunkelheit und Tod verbunden.
Das Ziel der Konferenz bestand darin, verschiedene Formen des Blicks, des
Akts des Sehens und der Visualität in der Literatur der griechischen Antike zu
untersuchen. Die große zeitliche Spanne von den homerischen Epen bis in die
Spätantike sollte dazu beitragen, die Entwicklung der Visualität in der antiken grie-
chischen Kultur nachzuzeichnen. Gleichzeitig wurden thematische Schwerpunk-
te gesetzt, so Theorien der Optik und der Visualität, die Bedeutung des Sehens
innerhalb bestimmter zeitlicher Epochen sowie der Zusammenhang zwischen
Visualisierung und Theatralität. Dabei war ein interdisziplinärer Blickwinkel an-
gestrebt, der althistorische, archäologische und kognitionswissenschaftliche Posi-
tionen einbeziehen sollte.
Am ersten Tag der Konferenz wurde eine Sichtung des sprachlichen Materi-
als in einem Workshop vorgenommen (Leitung: Prof. Ian Rutherford), der einen
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- historische Gemeinsamkeiten hervortreten lassen: Baltisch-deutsche Kulturbe-
ziehungen zu Estland, Lettland und Litauen gleichermaßen.
2. Gaze, vision and visuality in ancient greek literature.
Concepts, contexts, and reception
Nachwuchskonferenz vom 4. bis 6. Dezember 2014 (Freiburg)
Veranstalter:
Deutschland: Dr. Stylianos Chronopoulos, Dr. Felix Maier, Dr. Claudia Michel,
Dr. Anna Novokhatko, Dr. Christian Orth (alle Freiburg)
Griechenland: Dr. Emmanuela Bakola (London), Dr. Alexandros Kampakoglou
(Oxford), Dr. Anna Lamari (Thessaloniki), Dr. Nikos Miltsios (Thessaloniki), Dr.
Helen-Melina Tamiolaki (Kreta)
Visualität ist ein Schlüsselelement der antiken griechischen Kultur. Perfomance
und Visualisierung waren nicht nur für die Bereiche des Theaters und der Bil-
denden Künste von zentraler Bedeutung, sondern auch für das alltägliche Leben,
Kulte und Rituale, politische Versammlungen sowie das Gerichtswesen. Die litera-
rischen Gattungen nehmen oft auf den Akt des Sehens und visuelle Erfahrungen
Bezug, wobei sie eine visualitätsbezogene Sprache verwenden; hierbei entstehen
vielschichtige Verbindungen zwischen den semantischen Feldern des Sehens, Ver-
stehens und Wissens. Zugleich wurden Sehen und Sichtbarkeit in der griechischen
Antike kontrovers bewertet. Während einerseits autopsia als entscheidender Zu-
gang zu Wissen im Sinn historischer Empirie galt, wurde andererseits optische
Wahrnehmung, etwa nach der Ideenlehre Platons, mit Schein und Täuschung
assoziiert. Auf metaphorischer Ebene wurde Sehen mit Licht und Lebendigkeit,
Blindheit dagegen mit Dunkelheit und Tod verbunden.
Das Ziel der Konferenz bestand darin, verschiedene Formen des Blicks, des
Akts des Sehens und der Visualität in der Literatur der griechischen Antike zu
untersuchen. Die große zeitliche Spanne von den homerischen Epen bis in die
Spätantike sollte dazu beitragen, die Entwicklung der Visualität in der antiken grie-
chischen Kultur nachzuzeichnen. Gleichzeitig wurden thematische Schwerpunk-
te gesetzt, so Theorien der Optik und der Visualität, die Bedeutung des Sehens
innerhalb bestimmter zeitlicher Epochen sowie der Zusammenhang zwischen
Visualisierung und Theatralität. Dabei war ein interdisziplinärer Blickwinkel an-
gestrebt, der althistorische, archäologische und kognitionswissenschaftliche Posi-
tionen einbeziehen sollte.
Am ersten Tag der Konferenz wurde eine Sichtung des sprachlichen Materi-
als in einem Workshop vorgenommen (Leitung: Prof. Ian Rutherford), der einen
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