D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder


Alberto Värvaro
(13.3.1934-22.10.2014)

Kurz nach seinem 80. Geburtstag ist Alberto Värvaro am 22. Oktober 2014 verstor-
ben und hat bei seiner Familie, Freunden, Kollegen und bei allen Romanisten, die
ihn weltweit gekannt haben, eine große Lücke und Trauer hinterlassen.
Alberto Värvaro gehörte zu den angesehensten romanistischen Philologen,
nicht nur in Italien, sondern auch im europäischen Ausland durch seine Tätigkei-
ten an der Universität Zürich und als Ordinarius an der Universität Federico II in
Neapel.
Sein Wirken als Organisator des internationalen Kongresses der Societe de
Linguistiques romanes 1974 in Neapel und seine Tätigkeit als Präsident dieser Ver-
einigung, seine zahlreichen Vorträge auf Kongressen und Kolloquien, seine erfolg-
reichen und bedeutenden Tätigkeiten als Gutachter, Herausgeber und Mitglied
bedeutender Akademien, z. B. als Ehrendoktor der Universitäten Chicago und
Heidelberg, machten ihn zu einem der bedeutendsten Vertreter der Romanistik.
Vor zehn Jahren, anlässlich seines 70. Geburtstages, ist als Ehrung eine reprä-
sentative Auswahl der Arbeiten von Alberto Värvaro erschienen, herausgegeben
von seinen Schülern und Freunden. Das stattliche Opus (814 Seiten) trägt den
Titel: Identitä linguistiche e letterarie nell’Europa romanza. Die Verbindung von
Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft im Rahmen der europäischen Ro-
mania charakterisiert das Werk dieses Gelehrten. Ich kenne keinen italienischen
Kollegen, der in bestem Sinne eines echten „filologo romanzo“ die heute ausein-
anderdriftenden Teilgebiete auf derart meisterhafte Art zu verbinden verstand.
Alberto Värvaro verfügte über die seltene Begabung, fast den gesamtromani-
schen Rahmen in seinen Forschungen einzuschließen: Italoromania, Galloroma-
nia und Iberoromania. Ich erinnere an seine Studien: „Les Normands en Sicile aux

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