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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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5. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0123
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5. Goethe-Wörterbuch

te es unumgänglich, die „Spitzfindigkeit“ semantischer Unterscheidung hier und
da auf die Spitze zu treiben. Dann war der „Spur“ auf dieselbe zu kommen und
der „Stand“ auf lexikographische Füße zu stellen, aller Skepsis zum Trotz: „Ich
weiß wohl, daß das Wort Stand unter diejenigen Wörter gehört, die man am bes-
ten versteht, wenn man sie nicht erklären läßt.“ (E. F. Klein, Nachricht von den
Schlosserschen Briefen über die Gesetzgebung. In: Annalen der Gesetzgebung
und Rechtsgelehrsamkeit in den preußischen Staaten, IV, Berlin/Stettin 1789, 370).
Hinreichende „Standhaftigkeit“ ließ das Tübinger Team darüber nicht ins „Sto-
cken“ geraten, bis aller „Stoff“ verarbeitet war. Das „Strumpfband“ verbreitete sein
erotisches Flair, dem im kuscheligen „Stübchen“ auch schon manche „Studieren-
de“ (!) gehuldigt haben, nicht nur in der „Stadt“ ihrer „Studien“. Von „Stubenho-
ckerei“ konnte da keine Rede sein. - Mit immerhin neun Hauptbedeutungen war
„Stück“ eines der vielseitigsten Lemmata, vom Kuchenstück über das Theaterstück
bis hin zum Stückgeschütz der Artillerie.
Insbesondere auf Frau Wegenast in Sekretariat und Archiv kamen in diesem
Jahr neue, anspruchsvolle Aufgaben zu: Technische Durchführung von Budget-
planung und -kontrolle sowie die Aktualisierungen von Regelwerk, Siglenver-
zeichnissen und Gesamtwortlisten. Letztere im Plural, denn es handelt sich um
eine alphabetisch vorwärtsschreitende und dazu noch um eine alphabetisch rück-
läufige Wortliste, die zur Ermittlung der in den „Pfeilverweisen“ am Artikelende
aufgeführten Linkserweiterungen des Lemmas dient. Da wir die in früheren Jah-
ren durchführende Datenverarbeitungsfirma damit nicht mehr beauftragen kön-
nen, musste dieses - wegen Hunderter neuzugängiger Lemmata - gewaltige Stück
Arbeit diesmal „händisch“ (und „köpfisch“!) bewältigt werden, was Frau Wegenast
und den Hilfskräften, auch zum Nutzen der anderen Arbeitsstellen, bestens ge-
lungen ist. Bei den Hilfskräften trat an die Seite von Frau Reich Herr Lennart Fett,
anstelle von Silvie Lang, die an eine andere Universität gewechselt hat. - Am 4. Juli
bekam die Forschungsstelle aus Heidelberg Besuch von den Herren Dommel und
Werner, die sich einen unmittelbaren Einblick in die Gegebenheiten vor Ort ver-
schafften und das Tübinger Team in seinem angestammten Habitat kennenlernen
konnten.
Anfang September besuchten Sofia Frys und Rüdiger Welter den Euralex-
Kongress in Tiflis, Georgien. Wie eigentlich immer auf diesen für unsere Arbeit
besonders einschlägigen Treffen gab es auch diesmal wieder Bestätigung für beim
GWb geübte Praxis: Zum Gebrauchsprofil eines Wortes - und damit zu seiner
Bedeutung/seinen Bedeutungen - gehören auch Muster seiner Einbettung in be-
stimmte Satzumgebungen, die gekennzeichnet sind durch signifikant regelmäßig
wiederkehrende andere Wörter. Wo sich derlei „Kookkurrenzen“ bereits verfestigt
haben, spricht man von Verbindungen, Wendungen, Redensarten etc; aber auch
unterhalb der Schwelle geläufiger Kollokationen ist es semantisch aufschluss-
reich, das rekurrente Miteinandersein bestimmter Wörter, eben das Phänomen

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