C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Teilnehmerinnen der Akademiekonferenz „Science, Numbers and Politics“
Es wurde allerdings bezweifelt, dass sich ein allgemeingültiger Unterschied
zwischen supranationaler Politik einerseits, nationaler oder regionaler andererseits
konstatieren lasse. Insbesondere könne nicht pauschal von einer automatischen
Korrelation ausgegangen werden, wonach ein „Mehr“ an Komplexität notwendi-
gerweise mit einem „Mehr“ an Zahlen einhergehe, zumal sich bereits eine analy-
setaugliche Definition von „Komplexität“ als schwierig erweise.
Die Teilnehmerinnen zeigten sich insgesamt einig, dass auf allen politischen
Ebenen die kontextuellen Bedingungen von Zahlen und deren politischer Nut-
zung entscheidend seien. Diese Feststellung spiegelte sich auch in den Gastvorträ-
gen der beiden Wissenschaft und praktische Politik(beratung) repräsentierenden
Festredner wider. Wie spannungsreich sich das Verhältnis von Wissenschaft und
Politik auf regionaler Ebene entwickeln kann, zeigte Volker Sellin am Beispiel
der Stadt Heidelberg, deren wissenschaftliche Einrichtungen im Verlaufe der
Jahrhunderte von mannigfaltigen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen
beeinflusst und häufigen Wandlungen sowie Zäsuren ausgesetzt waren. Lars Bo
Jakobson seinerseits, der das bildungspolitische Beratungsnetzwerk Eurydice der
Europäischen Kommission in Brüssel leitet, machte in seinem Vortrag auf beste-
hende Herausforderungen im Umgang mit Zahlen auf europäischer Ebene auf-
merksam. So fußen etwa EU-Statistiken auf nationalen Erhebungen, die indes auf
Basis teils stark divergierender Kategorien und Methoden erhoben werden; eben-
falls werden zahlenbasierte Politikziele keineswegs immer auf Grundlage wissen-
schaftlicher Expertisen beschlossen, sondern reflektieren oftmals auch - oder sogar
vorrangig - Erwägungen politischer Akzeptanz und/oder Umsetzbarkeit.
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Teilnehmerinnen der Akademiekonferenz „Science, Numbers and Politics“
Es wurde allerdings bezweifelt, dass sich ein allgemeingültiger Unterschied
zwischen supranationaler Politik einerseits, nationaler oder regionaler andererseits
konstatieren lasse. Insbesondere könne nicht pauschal von einer automatischen
Korrelation ausgegangen werden, wonach ein „Mehr“ an Komplexität notwendi-
gerweise mit einem „Mehr“ an Zahlen einhergehe, zumal sich bereits eine analy-
setaugliche Definition von „Komplexität“ als schwierig erweise.
Die Teilnehmerinnen zeigten sich insgesamt einig, dass auf allen politischen
Ebenen die kontextuellen Bedingungen von Zahlen und deren politischer Nut-
zung entscheidend seien. Diese Feststellung spiegelte sich auch in den Gastvorträ-
gen der beiden Wissenschaft und praktische Politik(beratung) repräsentierenden
Festredner wider. Wie spannungsreich sich das Verhältnis von Wissenschaft und
Politik auf regionaler Ebene entwickeln kann, zeigte Volker Sellin am Beispiel
der Stadt Heidelberg, deren wissenschaftliche Einrichtungen im Verlaufe der
Jahrhunderte von mannigfaltigen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen
beeinflusst und häufigen Wandlungen sowie Zäsuren ausgesetzt waren. Lars Bo
Jakobson seinerseits, der das bildungspolitische Beratungsnetzwerk Eurydice der
Europäischen Kommission in Brüssel leitet, machte in seinem Vortrag auf beste-
hende Herausforderungen im Umgang mit Zahlen auf europäischer Ebene auf-
merksam. So fußen etwa EU-Statistiken auf nationalen Erhebungen, die indes auf
Basis teils stark divergierender Kategorien und Methoden erhoben werden; eben-
falls werden zahlenbasierte Politikziele keineswegs immer auf Grundlage wissen-
schaftlicher Expertisen beschlossen, sondern reflektieren oftmals auch - oder sogar
vorrangig - Erwägungen politischer Akzeptanz und/oder Umsetzbarkeit.
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