5. Melanchthon-Briefwechsel
Präsentation auf dem Akademietag, Foto: Tobias Schwerdt
Mietvertrag gekündigt hatte, mussten neue Büroräume gesucht werden, was an-
gesichts des knappen Heidelberger Angebots nicht leicht war. Schließlich konnten
Räumlichkeiten in der Neuen Schlossstraße gefunden werden - von dort sind die
Akademie, die UB und die einschlägigen Seminarbibliotheken noch gut zu Fuß
erreichbar. Im November fuhr der Möbelwagen vor und verlud die Möbel und
ca. 400 Umzugskisten, hauptsächlich mit Büchern. Zum Jahresende hatte alles
wieder einen Platz gefunden, und die Forschungsstelle kann sich nun wieder ihren
eigentlichen Aufgaben widmen.
In der Melanchthon-Forschungsstelle befindet sich ein ganz besonderes Ex-
emplar der Ausgabe, in der Joachim Camerarius 1569 die ca. 600 Briefe publiziert
hat, die er über Jahrzehnte hinweg von seinem Freund Melanchthon bekommen
hatte. Für den Druck veränderte Camerarius allerdings an vielen Stellen den Text,
verschleierte Namen und milderte scharfe Äußerungen Melanchthons ab. Diese
Eingriffe hat der Kirchenhistoriker Nikolaus Müller (1857-1912) dokumentiert,
indem er Mitte der 1880er Jahre während eines Studienaufenthalts in der Vatika-
nischen Bibliothek mit einer feinen Feder akribisch alle Abweichungen von Me-
lanchthons Autographen in sein durchschossenes Exemplar der Ausgabe eintrug.
Diese an den Autographen vorgenommene Kollation ist ein wichtiges Hilfsmittel
bei der editorischen Arbeit, und in den MBW-Textbänden wird bei Melanchthons
Briefen an Camerarius ausdrücklich auf dieses Exemplar veiwiesen. Auf Initiative
der Forschungsstelle wurde es im Rahmen des Kooperationsvertrags mit der UB
Heidelberg digitalisiert und ist nun im Internet frei zugänglich. Mit der Verlinkung
dieses Bandes auf unserer Homepage wird das Online-Angebot der Forschungs-
stelle um ein sehenswertes Objekt erweitert.
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Präsentation auf dem Akademietag, Foto: Tobias Schwerdt
Mietvertrag gekündigt hatte, mussten neue Büroräume gesucht werden, was an-
gesichts des knappen Heidelberger Angebots nicht leicht war. Schließlich konnten
Räumlichkeiten in der Neuen Schlossstraße gefunden werden - von dort sind die
Akademie, die UB und die einschlägigen Seminarbibliotheken noch gut zu Fuß
erreichbar. Im November fuhr der Möbelwagen vor und verlud die Möbel und
ca. 400 Umzugskisten, hauptsächlich mit Büchern. Zum Jahresende hatte alles
wieder einen Platz gefunden, und die Forschungsstelle kann sich nun wieder ihren
eigentlichen Aufgaben widmen.
In der Melanchthon-Forschungsstelle befindet sich ein ganz besonderes Ex-
emplar der Ausgabe, in der Joachim Camerarius 1569 die ca. 600 Briefe publiziert
hat, die er über Jahrzehnte hinweg von seinem Freund Melanchthon bekommen
hatte. Für den Druck veränderte Camerarius allerdings an vielen Stellen den Text,
verschleierte Namen und milderte scharfe Äußerungen Melanchthons ab. Diese
Eingriffe hat der Kirchenhistoriker Nikolaus Müller (1857-1912) dokumentiert,
indem er Mitte der 1880er Jahre während eines Studienaufenthalts in der Vatika-
nischen Bibliothek mit einer feinen Feder akribisch alle Abweichungen von Me-
lanchthons Autographen in sein durchschossenes Exemplar der Ausgabe eintrug.
Diese an den Autographen vorgenommene Kollation ist ein wichtiges Hilfsmittel
bei der editorischen Arbeit, und in den MBW-Textbänden wird bei Melanchthons
Briefen an Camerarius ausdrücklich auf dieses Exemplar veiwiesen. Auf Initiative
der Forschungsstelle wurde es im Rahmen des Kooperationsvertrags mit der UB
Heidelberg digitalisiert und ist nun im Internet frei zugänglich. Mit der Verlinkung
dieses Bandes auf unserer Homepage wird das Online-Angebot der Forschungs-
stelle um ein sehenswertes Objekt erweitert.
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