Nachruf auf Heinrich Frhr. von Stietencron
Foto: Ulrich Metz/Schwäbisches Tagblatt
Heinrich Freiherr von Stietencron
(18.6.1933-12.1.2018)
Am 12. Januar verstarb im 85. Lebensjahr Heinrich Hartwig Loki von Stietencron,
emeritierter Professor für Indologie und Vergleichende Religionswissenschaft.
Geboren wurde Heinrich von Stietencron in Ronco sopra Ascona (Schweiz) und
er verstarb in Tübingen, wo er von 1973 bis 2005 an der Universität wirkte. Er
gehörte der Akademie seit dem 20. Juni 1988 als ordentliches Mitglied an.
In seiner Antrittsrede bezeichnete er sich als „Indologe und Religionshistori-
ker“, der „zwei Disziplinen in zwei getrennten Studiengängen an der Universität
Tübingen“ vertritt. Diese Kombination habe, heißt es weiter, seine „Forschungen
in den letzten 25 Jahren bestimmt“. Tatsächlich gehörte von Stietencron zweifels-
ohne nicht zuletzt wegen dieses doppelten Interesses, mit dem er das Besondere
mit dem Allgemeinen zu verknüpfen wusste, zu den profiliertesten und bekann-
testen deutschen Indologen.
Allerdings war diese Laufbahn keineswegs vorgezeichnet, denn nach dem Ab-
itur ging er zunächst für sechs Monate nach Exeter und machte anschließend eine
Verlagslehre bei R. Pier & Co. in München, wo er im Wintersemester 1957/58
Philosophie und Romanistik zu studieren begann. Erst ab dem fünften Semester
belegte er auch Indologie und begann das Sanskritstudium, vor allem, weil ihn
die indischen Religionen und Philosophien interessierten. Ihm ging es darum, die
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Foto: Ulrich Metz/Schwäbisches Tagblatt
Heinrich Freiherr von Stietencron
(18.6.1933-12.1.2018)
Am 12. Januar verstarb im 85. Lebensjahr Heinrich Hartwig Loki von Stietencron,
emeritierter Professor für Indologie und Vergleichende Religionswissenschaft.
Geboren wurde Heinrich von Stietencron in Ronco sopra Ascona (Schweiz) und
er verstarb in Tübingen, wo er von 1973 bis 2005 an der Universität wirkte. Er
gehörte der Akademie seit dem 20. Juni 1988 als ordentliches Mitglied an.
In seiner Antrittsrede bezeichnete er sich als „Indologe und Religionshistori-
ker“, der „zwei Disziplinen in zwei getrennten Studiengängen an der Universität
Tübingen“ vertritt. Diese Kombination habe, heißt es weiter, seine „Forschungen
in den letzten 25 Jahren bestimmt“. Tatsächlich gehörte von Stietencron zweifels-
ohne nicht zuletzt wegen dieses doppelten Interesses, mit dem er das Besondere
mit dem Allgemeinen zu verknüpfen wusste, zu den profiliertesten und bekann-
testen deutschen Indologen.
Allerdings war diese Laufbahn keineswegs vorgezeichnet, denn nach dem Ab-
itur ging er zunächst für sechs Monate nach Exeter und machte anschließend eine
Verlagslehre bei R. Pier & Co. in München, wo er im Wintersemester 1957/58
Philosophie und Romanistik zu studieren begann. Erst ab dem fünften Semester
belegte er auch Indologie und begann das Sanskritstudium, vor allem, weil ihn
die indischen Religionen und Philosophien interessierten. Ihm ging es darum, die
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