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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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I. Antrittsreden
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Enders, Markus: Antrittsrede vom 21. Juli 2018
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0152
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B. Die Mitglieder

Jahrhunderts und auch langjährigen korrespondierenden und einige Jahre auch
ordentlichen Mitglieds dieser Akademie, Werner Beierwaltes, zu meinen wichtigs-
ten Lehrern während meiner Freiburger Studienzeit. Bei ihnen konnte ich nicht
nur klassische Metaphysik mit einem eindeutigen Schwerpunkt auf dem Neupla-
tonismus, sondern auch den Deutschen Idealismus (insbesondere Schelling und
Hegel) sowie die Philosophie der Romantik (hiervor allem Friedrich Schlegel und
Schleiermacher) kennenlernen. Und sie waren es auch, die mich höchst dankens-
werterweise an Herrn Prof. Werner Beierwaltes nach München empfahlen, unter
dessen Ägide ich zunächst als sog. vollbeschäftigte Wiss. Hilfskraft und dann nach
meiner Promotion in Philosophie als Wiss. Assistent und später Oberassistent ins-
gesamt elf Jahre (von 1989 bis 2000) am Philosophischen Seminar der Ludwig-
Maximilians-Universität München eine intensive Ausbildung erfahren durfte.
Bevor ich auf diese Ausbildungsschritte etwas näher eingehe, möchte ich es nicht
versäumen, mich der Bischöflichen Studienförderung des Cusanuswerks dankbar
zu erinnern, die mich für das Fach Philosophie in ihre Grundförderung bis zum
Abschluss meines Philosophie-Studiums mit dem Magister Artium an der Uni-
versität Freiburg im Jahre 1988 aufgenommen hatte.
In München hatte ich am Lehrstuhl von Herrn Beierwaltes im Frühjahr
und Sommer 1989 zunächst seine damalige Sekretärin zu vertreten, die krank-
heitsbedingt für mehrere Monate ausfiel. Daneben musste ich für die zahlreichen
Abschlussprüfungen des Diploms in katholischer Theologie an der Universität
Freiburg im Oktober und November 1989 lernen und konnte mich deshalb erst
danach mit jenem Promotionsthema in Philosophie beschäftigen, das mir Herr
Beierwaltes zunächst zugedacht hatte, nämlich mit der Parmenides-Rezeption bei
Martin Heidegger. Mit diesem mir vorgegebenen Thema quälte ich mich ein Vier-
teljahr herum, bis ich, Gott sei Dank, eine publizierte Dissertation entdeckte, die
dieses Thema schon ausführlich behandelt hatte, so dass ich diese Herrn Beierwal-
tes präsentieren und ihn um die Bearbeitung eines anderen Themas bitten konnte,
für das mein akademisches Herz ungleich mehr schlug: Nämlich die systematische
Rekonstruktion des mystischen Wissens bei dem Meister-Eckhart-Schüler Hein-
rich Seuse, auf dessen eminent spekulatives Potential mich der besagte Freiburger
Religionsgeschichtler Bernhard Uhde schon aufmerksam gemacht hatte. Zwar
blieb mir für die Bearbeitung dieses Themas im Rahmen meiner philosophischen
Dissertation stellen- bzw. vertragsbedingt nur noch ein gutes Jahr Zeit, aber die
Begeisterung für das mystische Wissen beflügelte mich, so dass ich meine Disserta-
tion und die Rigorosa im Hauptfach Philosophie und in den beiden Nebenfächern
Christliche Philosophie (an der Theologischen Fakultät der Universität München
unter der Leitung von Richard Heinzmann) und Religionswissenschaft (an der
Philosophischen Fakultät der Universität München unter der Leitung von Horst
Bürkle) im Sommersemester 1991 noch rechtzeitig für eine Vertragsverlängerung
abschließen konnte. Seitdem ist mir die sog. Deutsche Mystik mit ihren Haupt-

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