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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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C. Die Forschungsvorhaben
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II.Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0283
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14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens

tiven Ensembles der Westwand fortgesetzt: den Prozessionen der Personifikationen
der Nilflut und der Felder, der Gaue von Unterägypten sowie den Zusatzgauen.
Die gleiche Arbeit wurde für die Nordwand begonnen. Dieser Vorgang der Revi-
sion und Analyse führte zu einer überraschenden und interessanten Entdeckung.
Es hat sich gezeigt, dass sich der aktuelle Zustand der Texte im südlichsten Teil des
westlichen Soubassements stark von dem unterscheidet, den die Ägyptologen des
19. Jahrhunderts gesehen hatten (insbesondere von den Aufzeichnungen von Em-
manuel de Rouge von 1864). Einige zusätzliche Recherchen führten zu der Fest-
stellung, dass die Wände des Tempels - entgegen aller Erwartung - fehlerhaft sind.
In der Tat waren Anfang des 20. Jahrhunderts Bauarbeiten von enormem Ausmaß
durchgeführt worden, die der Demontage und Ncumontage der gesamten West-
wand dienten. Diese hatten zu einer Reihe von Fehlern geführt, die danach weder
entdeckt noch korrigiert wurden. Abb. 1 zeigt hierfür ein Beispiel. Die Gesamtheit
an Verbesserungen, welche auf diesem Wege vorgenommen werden konnten und
welche die Wiederherstellung des ursprünglichen Textes erlauben, wird in der ab-
schließenden Studie publiziert werden.
Floiger Kockeimann hat 2018 die Arbeiten an der Studie „Apotropäische Tex-
te und Bilder der Türdekoration in den griechisch-römischen Tempeln Ägyptens.
Zum Schutz der Zugänge des ägyptischen Kultbaus und seiner Räume“ fortgesetzt.



Abb. 1: Links der aktuelle („falsche“) Zustand, rechts die virtuelle Neumontage des Blockes, der in Wirklichkeit
zu dieser Figur gehört und der im Moment ungefähr zehn Meter weiter nördlich in der Wand vermauert ist.

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