D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
heutigen Pferdes scheint im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mittel- oder Osteuropa statt-
gefunden zu haben, bedarf aber noch weiterer Klärung.
Isotopenanalysen zur Rekonstruktion von Mobilität und Ernährung
Im Jahr 2018 wurde am Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie ein Laborraum
technisch umgerüstet und ein neues Massenspektrometer für leichte, stabile Isoto-
pe in Betrieb genommen. Nach einer mehrmonatigen Etablierungsphase erfolgten
dann die noch ausstehenden Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen an den
Tierknochen aus den Fundstellen des Lechtals. Somit liegen nun alle Daten für
eine abschließende Auswertung zur Rekonstruktion der menschlichen Ernährung
in der Glockenbecher- und frühen Bronzezeit vor.
Ebenso wurden die Sauerstoff-Isotopenanalysen an menschlichen Zähnen
weitgehend abgeschlossen. Der Schwerpunkt der Analysen des Jahres 2018 lag auf
der Untersuchung der Weisheitszähne von Frauen, die sich in den vorausgegange-
nen Analysen als ortsfremd erwiesen hatten. Eine abschließende Auswertung und
Publikation des inzwischen sehr komplexen Datensatzes der Isotopenanalysen
wird nach Abschluss des Projektes erfolgen.
Die im letzten Projektjahr erfolgten Auswertungsarbeiten der Isotopendaten
konzentrierten sich auf ihre Zusammenführung mit den Ergebnissen von genom-
weiten aDNA-Analysen und die Vorbereitung einer entsprechenden Publikation
(s.o.). Es zeigte sich, dass miteinander verwandte Individuen auch ähnliche Iso-
topenverhältnisse aufweisen, während Personen, die nicht Teil von anhand der
genetischen Daten rekonstruierten Stammbäumen sind, auch bezüglich ihrer Iso-
topendaten von den ortstypischen Wertespektren abweichen können. Dies verifi-
ziert nicht nur die Identifikation ortsfremder Personen, sondern zeigt auch, welche
Variationen der Isotopendaten bei mutmaßlich vor Ort lebenden Menschen zu
erwarten sind. Derartige Ergebnisse sind methodisch auch über das Projekt hinaus
relevant.
Metallversorgung
Die Auswertung der Mctallanalysen konnte 2018 nur bedingt vorangebracht wer-
den. Aufgrund der Möglichkeit, die metallführenden Gräber über die Radiokar-
bondatierungen zeitlich absolutchronologisch einzuordnen, wurde klar, dass sich
vom Glockenbecherphänomen bis hin zur Mittelbronzezeit insgesamt vier Mal
die Zusammensetzung des Kupfers veränderte und erst das mittelbronzezeitli-
che Kupfer aus den nahegelegenen Alpen stammen dürfte. Alle zuvor genutzten
Kupfervorkommen sind vermutlich eher im slowakischen Erzgebirge zu lokali-
sieren.
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heutigen Pferdes scheint im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mittel- oder Osteuropa statt-
gefunden zu haben, bedarf aber noch weiterer Klärung.
Isotopenanalysen zur Rekonstruktion von Mobilität und Ernährung
Im Jahr 2018 wurde am Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie ein Laborraum
technisch umgerüstet und ein neues Massenspektrometer für leichte, stabile Isoto-
pe in Betrieb genommen. Nach einer mehrmonatigen Etablierungsphase erfolgten
dann die noch ausstehenden Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen an den
Tierknochen aus den Fundstellen des Lechtals. Somit liegen nun alle Daten für
eine abschließende Auswertung zur Rekonstruktion der menschlichen Ernährung
in der Glockenbecher- und frühen Bronzezeit vor.
Ebenso wurden die Sauerstoff-Isotopenanalysen an menschlichen Zähnen
weitgehend abgeschlossen. Der Schwerpunkt der Analysen des Jahres 2018 lag auf
der Untersuchung der Weisheitszähne von Frauen, die sich in den vorausgegange-
nen Analysen als ortsfremd erwiesen hatten. Eine abschließende Auswertung und
Publikation des inzwischen sehr komplexen Datensatzes der Isotopenanalysen
wird nach Abschluss des Projektes erfolgen.
Die im letzten Projektjahr erfolgten Auswertungsarbeiten der Isotopendaten
konzentrierten sich auf ihre Zusammenführung mit den Ergebnissen von genom-
weiten aDNA-Analysen und die Vorbereitung einer entsprechenden Publikation
(s.o.). Es zeigte sich, dass miteinander verwandte Individuen auch ähnliche Iso-
topenverhältnisse aufweisen, während Personen, die nicht Teil von anhand der
genetischen Daten rekonstruierten Stammbäumen sind, auch bezüglich ihrer Iso-
topendaten von den ortstypischen Wertespektren abweichen können. Dies verifi-
ziert nicht nur die Identifikation ortsfremder Personen, sondern zeigt auch, welche
Variationen der Isotopendaten bei mutmaßlich vor Ort lebenden Menschen zu
erwarten sind. Derartige Ergebnisse sind methodisch auch über das Projekt hinaus
relevant.
Metallversorgung
Die Auswertung der Mctallanalysen konnte 2018 nur bedingt vorangebracht wer-
den. Aufgrund der Möglichkeit, die metallführenden Gräber über die Radiokar-
bondatierungen zeitlich absolutchronologisch einzuordnen, wurde klar, dass sich
vom Glockenbecherphänomen bis hin zur Mittelbronzezeit insgesamt vier Mal
die Zusammensetzung des Kupfers veränderte und erst das mittelbronzezeitli-
che Kupfer aus den nahegelegenen Alpen stammen dürfte. Alle zuvor genutzten
Kupfervorkommen sind vermutlich eher im slowakischen Erzgebirge zu lokali-
sieren.
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