D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Wir haben uns auch über die regelmäßigen Treffen im WIN-Kolleg hinaus
zu einem intensiven Austausch zusammengefunden, so am 12. und 13. Juni 2019
zu Arbeitsgesprächen in Konstanz und am 7. Dezember in Tübingen. Neben der
inhaltlichen Diskussion des Themas haben wir auch eine interdisziplinäre Tagung
vorbereitet, die unter dem Titel „Entscheidung zur Heiligkeit? Autonomie und
Providenz im legendarischen Erzählen vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ im
September 2020 in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften stattfinden
wird. Zu dieser Tagung wurden sowohl einschlägige Wissenschaftlerinnen einge-
laden, von denen die meisten ihre Teilnahme umgehend zugesagt haben, als auch
ein Call for papers veröffentlicht, der mit 23 Zuschriften ein erstaunlich großes
Echo gefunden hat. Mittlerweile ist die Auswahl der Beiträge abgeschlossen und
ein Programm erstellt worden.
Meister des Riedener Altars, Anbetung der Könige, Schwaben, um 1460/70/
© Diözesanmuseum Rottenburg
Die Vulgata erwähnt drei Sterndeuter aus dem Orient, die das neugeborene Jesuskind
aufsuchen. Legenden aus dem 6. Jahrhundert machten aus ihnen die drei Könige Cas-
par, Melchior und Balthasar; die mittelalterliche Bildtradition zeigte die drei Heiligen,
wie auch auf dieser Abbildung, als Vergegenwärtigung aller Lebensalter - ein junger, ein
mittelalter und ein greiser König - und aller damals bekannten Erdteile - Afrika, Europa
und Asien. Sie tragen die Hofmode des späten 15. Jahrhunderts. Was als heilig gilt und
wie Heilige sind, ist also nicht für alle Zeiten festgeschrieben, sondern das Ergebnis ei-
nes immer wieder neuen sozialen Prozesses, einer kollektiven Entscheidung. Derartige
Zuschreibungen von Heiligkeit untersucht das Projekt „Heiligenleben“.
388
Wir haben uns auch über die regelmäßigen Treffen im WIN-Kolleg hinaus
zu einem intensiven Austausch zusammengefunden, so am 12. und 13. Juni 2019
zu Arbeitsgesprächen in Konstanz und am 7. Dezember in Tübingen. Neben der
inhaltlichen Diskussion des Themas haben wir auch eine interdisziplinäre Tagung
vorbereitet, die unter dem Titel „Entscheidung zur Heiligkeit? Autonomie und
Providenz im legendarischen Erzählen vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ im
September 2020 in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften stattfinden
wird. Zu dieser Tagung wurden sowohl einschlägige Wissenschaftlerinnen einge-
laden, von denen die meisten ihre Teilnahme umgehend zugesagt haben, als auch
ein Call for papers veröffentlicht, der mit 23 Zuschriften ein erstaunlich großes
Echo gefunden hat. Mittlerweile ist die Auswahl der Beiträge abgeschlossen und
ein Programm erstellt worden.
Meister des Riedener Altars, Anbetung der Könige, Schwaben, um 1460/70/
© Diözesanmuseum Rottenburg
Die Vulgata erwähnt drei Sterndeuter aus dem Orient, die das neugeborene Jesuskind
aufsuchen. Legenden aus dem 6. Jahrhundert machten aus ihnen die drei Könige Cas-
par, Melchior und Balthasar; die mittelalterliche Bildtradition zeigte die drei Heiligen,
wie auch auf dieser Abbildung, als Vergegenwärtigung aller Lebensalter - ein junger, ein
mittelalter und ein greiser König - und aller damals bekannten Erdteile - Afrika, Europa
und Asien. Sie tragen die Hofmode des späten 15. Jahrhunderts. Was als heilig gilt und
wie Heilige sind, ist also nicht für alle Zeiten festgeschrieben, sondern das Ergebnis ei-
nes immer wieder neuen sozialen Prozesses, einer kollektiven Entscheidung. Derartige
Zuschreibungen von Heiligkeit untersucht das Projekt „Heiligenleben“.
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