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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020 — 2021

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C. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0234
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C. Die Forschungsvorhaben

14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens
(Tübingen)
Forschungsgegenstand des Projektes sind die griechisch-römischen Tempel Ägyp-
tens, die wegen ihres beträchtlichen Text- und Bildprogramms von manchen
Ägyptologen zu Recht als „Bibliotheken aus Stein“ bezeichnet werden. Ihre In-
schriften und Szenen überliefern eine Fülle von teils einzigartigen Informationen
über das Kult- und Festgeschehen, über die religiöse Topographie des Nillandes,
Mythen und Göttergruppen, Baugeschichte und Raumfunktionen. Ein wesentli-
ches Ziel des Vorhabens besteht darin, eine Definition dessen zu finden, was das
Wesen eines ägyptischen Tempels in griechisch-römischer Zeit ausmacht. Hier-
zu werden erstmals die grundsätzlichen Textgattungen herausgearbeitet. In einem
weiteren Schritt untersucht das Projekt die Funktion der Inschriften und Darstel-
lungen im übergeordneten Dekorationssystem des Tempels sowie die Abhängig-
keiten und Wechselwirkungen zwischen Dekoration und Architektur. Von dieser
Basis aus erfolgt die Einordnung in den überregionalen und diachronen Kontext:
Untersucht wird die mögliche Verankerung der ptolemäischen und römischen
Tempelinschriften im traditionellen religiösen Textgut, lokale Eigenheiten werden
gegen Standardelemente abgegrenzt und Fragen der priesterlichen Text- und Bild-
redaktion erörtert. Stufenweise wird das Projekt so die Frage beantworten, ob und
wenn ja inwieweit eine Art „Kanon ägyptischer religiöser Literatur“ existiert hat,
der trotz individueller Freiheiten und örtlicher Besonderheiten die Dekoration der
späten Tempel bestimmte.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Joachim Friedrich Quack (Vorsitzen-
der), Stefan Maul (stellvertretender Vorsitzender), Jan Assmann, Tonio Hölscher,
Helmut Kipphan, Lothar Ledderose sowie PD Dr. Dagmar Budde (Mainz), Prof.
Dr. Martina Minas-Nerpel (Trier), Prof. Dr. Kim Ryholt (Kopenhagen), Prof. Dr.
Claude Traunecker (Straßburg)
Leiter der Forschungsstelle: Prof. Dr. Christian Leitz (Tübingen)
Mitarbeitende: Dr. Emmanuel Jambon (50 %), Prof. Dr. Holger Kockeimann (bis
September 75 %), Marcel Kühnemund (ab Oktober 50 %), Florian Löffler (50 %),
Dr. Daniela Mendel-Leitz (25 %), Dr. Daniel von Recklinghausen (75 %, ab Okto-
ber 100 %), Dr. Jan Tattko (50 %), Dr. Bettina Ventker (75 %)
Homepage: www.tempeltexte.uni-tuebingen.de

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