7. The Role ofCulture in Early Expansions ofHumans
stehenden Expansionen des Ressourcenraums. Während der Gebrauch eines Werk-
zeugs z. B. den Zugang zu neuen Ressourcen eröffnet, schafft diese neue Perfor-
manz gleichzeitig neue Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen sowohl für die
Menschen als auch ihre Umwelt. Das Netzwerk der Beziehungen und Wechsel-
wirkungen mit Umweltfaktoren (seien es Artgenossen, Rohmaterialien, Artefakte
oder andere Agenten) hat im Laufe der menschlichen Evolution enorm zugenom-
men und resultierte in einer großen Zahl kultureller Äußerungen in einem breiten
Spektrum von Umwelten.
Zwischen drei und zwei Millionen Jahren sind die empirischen Hinweise auf
die menschliche Evolution weitgehend auf Afrika beschränkt. Während der letz-
ten zwei Millionen Jahre breiteten sich Vertreter der Gattung Homo in mehreren
Wellen von Afrika nach Asien und Europa aus. Neue Allen bildeten sich heraus
und vermischten sich, während andere Gruppen ausstarben. Diese dritte Form der
Expansionen, die ränge expansions (Expansionen der geographischen und taxono-
mischen Verbreitung), steht in Wechselwirkung mit den Expansionen kultureller
Performanzen und den Expansionen des Ressourcenraums.
Das Projekt hat die Entwicklung eines systemischen Verständnisses der
Menschwerdung zum Ziel, das die unterschiedlichen Formen von Expansionen
erforscht und die Wechselwirkungen zwischen ihnen integriert. Es umfasst den
Zeitraum zwischen drei Millionen und 20.000 Jahren vor heute und deckt den
gesamten geographischen Raum von Afrika und Eurasien ab. Besonderes Augen-
merk liegt auf der Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten zu kulturellem
Handeln, deren Hintergründen und tatsächlichen Ausprägungen. Herzstück des
Projekts ist die multidisziplinäre und webgestützte Datenbank ROAD (ROCEEH
Out of Africa Database) mit GIS-Funktionen. ROAD vereinigt geographische
Daten zu Fundstellen mit Informationen zur stratigraphischen Gliederung von
Fundschichten und zur Archäologie. Darüber hinaus werden Informationen zur
menschlichen Fossilgeschichte und zu Klima, Vegetation und Tierwelt für die Mo-
dellierung früherer Lebensräume erhoben. Neben der Literaturrecherche liefern
Sammlungsarbeiten sowie archäologische Ausgrabungen und umweltgeschichtli-
che Feldforschungen in Afrika, Asien und Europa weitere Daten für die Datenbank.
Die Ergebnisse finden Eingang in einen digitalen Atlas der Mensch-Umwelt-Ent-
wicklung auf der Basis geographischer Informationssysteme (GIS).
Diese seit 2008 arbeitende und auf 20 Jahre projektierte Forschungsstelle ist
ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Schnittstelle zwischen Kultur- und
Natuiwissenschaften. Die international weitverzweigten wissenschaftlichen Ar-
beiten werden übergreifend von einem Team aus Forschenden aus den Bereichen
Archäologie, Paläoanthropologie, Paläobiologie, Geographie sowie Datenbank-
spezialistinnen und -Spezialisten an den beiden Arbeitsstellen am Forschungsin-
stitut Senckenberg in Frankfurt am Main und an der Eberhard Karls Universität
Tübingen durchgeführt.
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stehenden Expansionen des Ressourcenraums. Während der Gebrauch eines Werk-
zeugs z. B. den Zugang zu neuen Ressourcen eröffnet, schafft diese neue Perfor-
manz gleichzeitig neue Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen sowohl für die
Menschen als auch ihre Umwelt. Das Netzwerk der Beziehungen und Wechsel-
wirkungen mit Umweltfaktoren (seien es Artgenossen, Rohmaterialien, Artefakte
oder andere Agenten) hat im Laufe der menschlichen Evolution enorm zugenom-
men und resultierte in einer großen Zahl kultureller Äußerungen in einem breiten
Spektrum von Umwelten.
Zwischen drei und zwei Millionen Jahren sind die empirischen Hinweise auf
die menschliche Evolution weitgehend auf Afrika beschränkt. Während der letz-
ten zwei Millionen Jahre breiteten sich Vertreter der Gattung Homo in mehreren
Wellen von Afrika nach Asien und Europa aus. Neue Allen bildeten sich heraus
und vermischten sich, während andere Gruppen ausstarben. Diese dritte Form der
Expansionen, die ränge expansions (Expansionen der geographischen und taxono-
mischen Verbreitung), steht in Wechselwirkung mit den Expansionen kultureller
Performanzen und den Expansionen des Ressourcenraums.
Das Projekt hat die Entwicklung eines systemischen Verständnisses der
Menschwerdung zum Ziel, das die unterschiedlichen Formen von Expansionen
erforscht und die Wechselwirkungen zwischen ihnen integriert. Es umfasst den
Zeitraum zwischen drei Millionen und 20.000 Jahren vor heute und deckt den
gesamten geographischen Raum von Afrika und Eurasien ab. Besonderes Augen-
merk liegt auf der Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten zu kulturellem
Handeln, deren Hintergründen und tatsächlichen Ausprägungen. Herzstück des
Projekts ist die multidisziplinäre und webgestützte Datenbank ROAD (ROCEEH
Out of Africa Database) mit GIS-Funktionen. ROAD vereinigt geographische
Daten zu Fundstellen mit Informationen zur stratigraphischen Gliederung von
Fundschichten und zur Archäologie. Darüber hinaus werden Informationen zur
menschlichen Fossilgeschichte und zu Klima, Vegetation und Tierwelt für die Mo-
dellierung früherer Lebensräume erhoben. Neben der Literaturrecherche liefern
Sammlungsarbeiten sowie archäologische Ausgrabungen und umweltgeschichtli-
che Feldforschungen in Afrika, Asien und Europa weitere Daten für die Datenbank.
Die Ergebnisse finden Eingang in einen digitalen Atlas der Mensch-Umwelt-Ent-
wicklung auf der Basis geographischer Informationssysteme (GIS).
Diese seit 2008 arbeitende und auf 20 Jahre projektierte Forschungsstelle ist
ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Schnittstelle zwischen Kultur- und
Natuiwissenschaften. Die international weitverzweigten wissenschaftlichen Ar-
beiten werden übergreifend von einem Team aus Forschenden aus den Bereichen
Archäologie, Paläoanthropologie, Paläobiologie, Geographie sowie Datenbank-
spezialistinnen und -Spezialisten an den beiden Arbeitsstellen am Forschungsin-
stitut Senckenberg in Frankfurt am Main und an der Eberhard Karls Universität
Tübingen durchgeführt.
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