Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2022 — 2023

DOI Kapitel:
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.67410#0427
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Childhood and Age(ing) research (WIN-Konferenzen)

Die Konferenz fand am 21. und 22. September 2022 in der Heidelberger Aka-
demie der Wissenschaften statt. Insgesamt 17 Forschende, die sich mit Fragen der
Kindheit und Jugend bzw. des späteren Lebens beschäftigen, nahmen teil. Einige
von ihnen arbeiteten bereits mit beiden Rändern des Lebenslaufs oder hatten In-
teresse daran, die jeweils andere Lebensphase in die eigene Forschung miteinzu-
beziehen. Der Workshop umfasste Gastvorträge, eine Podiumsdiskussion und die
konzentrierte Arbeit in Kleingruppen nach Methoden des „Design Thinking“. Die
Teilnehmenden waren sowohl in der Post- als auch in der Prae-Doc-Phase aus
15 Ländern, die sich zuvor mit einer konkreten Fragestellung für die Teilnahme
beworben hatten.
Anna Wanka, Tabea Freutel-Funke und Antonia Krahl begrüßten zunächst
alle Keynote Speaker und Teilnehmenden und bedankten sich für die Förderung
und Unterstützung durch die Akademie der Wissenschaften. Den Einstieg in me-
thodische Herausforderungen gestaltete der Geograph und Kindheitsforscher Kim
Kullman von der Open University London durch Darstellung dreier zentraler He-
rausforderungen. Im Anschluss zeigte Anna Wanka anhand ihres Postdoc-Projekts
methodische Herausforderungen aus der Perspektive der materiellen Gerontologie
auf Nach einer angeregten Diskussions- und Fragerunde endete der Vormittag mit
einer Podiumsdiskussion über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Fel-
der mit Frank Oswald, Susanne Vogl und Kim Kullman. Im Anschluss wurde die
Kleingruppenphase eröffnet: Nach Lebensphasen getrennt wurden methodische
Herausforderungen gesammelt und in einem zweiten Schritt bewertet, um zu iden-
tifizieren, welche davon sowohl in der Kindheits- als auch der Alter(n)sforschung
zentral sind und welche sich feldspezifisch gestalten.
Nachmittags begann der Design Thinking-Prozess, der zunächst von Tabea
Freutel-Funke vorgestellt und erklärt wurde. Design Thinking ist seit einigen
Jahren ein etabliertes Innovationsverfahren in breiten Feldern der Wirtschaft; für
die Auseinandersetzung mit eigenen Fragestellungen innerhalb des akademischen
Feldes ist es dennoch weitgehend unbekannt. Das Feedback der Teilnehmenden
bestätigte, dass dieses ungewohnte Format teilweise für Irritationen sorgte, vor
allem aber eine besondere Offenheit, Empathie und Tiefe in dem so gestalteten
Diskursraum ermöglichte und Wege zu neuen Fragestellungen und deren unkon-
ventionellen Lösungen eröffnete. Zentral für die Arbeit in den drei Kleingruppen
waren die Grundprinzipien des Design Thinking: Zusammenarbeit, Innovations-
bereitschaft und Iteration als Mindset für den Prozess. Bei der Zusammenstel-
lung der Kleingruppen wurde ein besonderes Augenmerk auf die Heterogenität in
Bezug auf beforschtes Lebensalter und Disziplinzugehörigkeit gelegt. Durch eine
Vielzahl kreativer Gruppenmethoden, wie beispielsweise das Rücken-an-Rücken-
Interview, wurde zunächst ein zentrales methodisches Problem definiert und mit
Hilfe einer Persona genau beschrieben, bevor es an die Entwicklung kreativer Lö-
sungen in Form von konkreten Prototypen ging. Der zweite Tag stand ganz im

427
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften