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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023 — 2023(2024)

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I. Jahresfeier am 24. Juni 2023

Kurzbericht der Sprecherin des WIN-Kollegs Katharina Jacob
Sehr geehrter Präsident, vielen Dank, dass ich das Wort ergreifen darf,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte aus dem WIN-Kolleg grüßen und als Kollegiatin und Sprecherin einen
Einblick in die Nachwuchsförderung der Akademie geben.
In der Jungen Akademie werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in
einem frühen Karrierestadium gefördert. Die Akademie sorgt in diesem Bereich
nicht nur dafür, dass die Landesgelder sozusagen in die richtigen Forschungsbah-
nen gelenkt werden, sie übernimmt für uns auch die Rolle einer Mentorin. Und
sie ist zugleich unsere Plattform für ein bundesweites interdisziplinäres Netzwerk,
das uns dabei unterstützt, kompetent mit Herausforderungen umzugehen und
kreativ und schöpferisch zu forschen.
Die Junge Akademie setzt sich dabei aus verschiedenen Teilen zusammen.
Zum einen aus dem WIN-Kolleg, einem projektspezifischen Förderprogramm,
das nun seit 21 Jahren erfolgreich seinen Gang nimmt.
Zum anderen versammeln sich in der Jungen Akademie ausgezeichnete junge
Forschende wie die, die heute prämiert werden und gestern ihre Forschung vor-
gestellt haben. Zusammen mit ehemaligen WIN-Kollegiatinnen und -Kollegiaten
kommen sie unter dem Dach des Akademie-Kollegs in Austausch.
Und zur Jungen Akademie gehören WIN-Konferenzen, das sind interdiszip-
linäre Tagungen, die eine originelle Fragestellung verfolgen und somit selten in die
üblichen Förderformate passen.
Sie sehen, die Akademie hat sich, was die Nachwuchsförderung angeht, breit
aufgestellt. Das ist ein wichtiges Aushängeschild für die Akademie - und zugleich
eine große Verantwortung für uns Early Career Researcher. Diese Verantwortung
verleiht Flügel, lässt uns wichtige Erfahrungen machen und an ihnen wachsen.
Bisweilen bringt mich dieser Sachverhalt aber auch ins Grübeln. Wie gehe ich als
Early Career Researcher mit so viel Vertrauen und Geld, das in uns gesteckt bzw.
investiert wird, verantwortungsvoll um?
Daran schließt sich die Frage an, was eigentlich ein sinnvoller Umgang ist:
Forschung, die der Gesellschaft unmittelbar nutzt? Forschung, die die kleinen und
großen Weltzusammenhänge nachzuzeichnen und zu verstehen sucht, auch wenn
die Anwendung nicht sofort klar ist? Wahrscheinlich ist es das breite Spektrum.
Wir im WIN-Kolleg stellen uns neben projektspezifischen und WIN-über-
greifenden Fragen ebenso die Frage nach Relevanz und Adäquatheit von For-
schung. In diesem Zuge reflektieren wir immer wieder unsere Kommunikation,
denn im Medium Sprache manifestieren sich unsere Erkenntnis- und Forschungs-
gegenstände, in Sprache vollzieht sich unser Arbeitsalltag, in Sprache und anderen
Zeichen sedimentieren sich unsere Fachkulturen, in kommunikativen Verläufen

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