Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023 — 2023(2024)

Zitierlink: 
https://digi.hadw-bw.de/view/jbhadw2023/0039
Lizenz: In Copyright
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Festvortrag von Matthias Kind

Methanol-Katalysator



Abb. 6: Katalysator-Entwicklungfür die Methanol-Synthese

Schlussfolgerung
Der Endzustand der zukünftigen weitgehend treibhausgasneutralen Energiever-
sorgung wird erheblich weiter ausgebaute Solar- und Windstromproduktion mit
Gasspeichern aufweisen. Hinzu wird Energieimport von regenerativ erzeugten
chemischen Energieträgern kommen.
Kontraproduktiv bezüglich der Verringerung von CO,-Emissionen im Ener-
giesektor war sicherlich der Atomausstieg. Noch im Jahr 2000 beruhte Deutsch-
lands Stromproduktion mit 20 GW installierter Leistung zu gut 30 Prozent auf
Kernenergie. Hätte man diese Leistung heute zur Verfügung, so würde unsere
Elektrizitätsversorgung in Kombination mit den installierten Erneuerbaren schon
heute nahezu CO,-frei sein. Auch kann ein Atomkraftwerk Fernwärme bereitstel-
len. In Übereinstimmung mit dem Sachstandsbericht des IPCC sollte man in Be-
tracht ziehen, Deutschland in einer gewissen Zukunft wieder in die Gemeinschaft
der Kernenergienutzer einzureihen.
Für eine zukünftige, weitgehend treibhausgasneutrale Energieversorgung
ist eine grundlegende Transformation notwendig. Sie hat einen hohen Finanzie-
rungsbedarf. Dies betrifft den privaten Investor bezüglich der Erneuerung seiner
häuslichen Heizungsanlage genauso wie den institutionellen Investor einer Pro-
duktionsanlage oder eines Kraftwerkes. Das vorhandene Kapital bestimmt die
Investitionsgeschwindigkeit. Daneben braucht es Planungs- und Investitionssi-
cherheit und die Aussicht auf Rendite. Bürokratische Hemmnisse sind störend.
In die Investitionsgeschwindigkeit fließen auch Entwicklungszeiten für noch nicht
ausgereifte Technologien und Lösungen ein. Bauzeiten für Infrastrukturen, also

39
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften