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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023 — 2023(2024)

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13. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit

sichtigung. So konnten besonders die Suchfunktionen benutzerfreundlicher und
transparenter gestaltet werden. Zum Jahresende wurden außerdem erste Schritte
zu einem responsive Design unternommen, um nicht nur die Nutzbarkeit auf mobi-
len Endgeräten zu verbessern, sondern auch das parallele Arbeiten mit mehreren
nebeneinander geöffneten Bildschirmfenstern effizienter zu gestalten.
In der Datenbank waren Ende 2023 (Stand: 4.12.2023) 31.556 Briefe ver-
zeichnet - teilweise noch ohne vollständige Nennung der Eckdaten. Bei den
Überlieferungen in alten Drucken stieg die Zahl in diesem Jahr auf 3.607 (Ende
2022: 3.487). Transkribiert liegen insgesamt jetzt 1.937 Texte (teilweise mit gerin-
gem Überarbeitungsbedarf) transkribiert vor. Ferner sind jetzt in der Datenbank
15.555 (Vorjahr: 13.640) Personen, 4.212 (Voijahr: 3.923) Orte und 16.231 (Vor-
jahr: 13.878) Sachbegriffe verzeichnet. Auch Informationen über die Bestände von
jetzt 428 Archiven sind in der Datenbank gespeichert. Zur öffentlichen Benutzung
freigeschaltet sind 13.332 Briefe (Vorjahr: 9.600).
Der schon eiwähnte dritte Editionsband mit Korrespondenz von und an
Straßburger Theologen wird voraussichtlich planmäßig im Jahr 2024 erscheinen
können. Die bewährte Methode der Umwandlung speziell formatierter Wordda-
teien in TEI-XML-Dateien, aus denen dann eine externe Firma eine Druckvorlage
erzeugt, wird auch bei diesem Band angewandt.
Die Auswahl der in Band 3 zu edierenden Briefe ist abgeschlossen und die
Bearbeitung weit fortgeschritten. In der Reichsstadt Straßburg ist die Zahl der re-
levanten Theologen geringer als im Herzogtum Württemberg mit der Universität
Tübingen und in der Kurpfalz mit der Universität Heidelberg. Eine überragende
Stelle nimmt Johannes Marbach ein, dessen Werk auch noch durch seine Söhne
Erasmus und Philipp fortgeführt wurde. Marbach und seine Nachfolger vertraten
in profilierter Weise lutherische Positionen, so dass es zu heftigen Auseinander-
setzungen mit den Straßburger Repräsentanten der spezifisch oberdeutschen, von
Martin Bucer und anderen entfalteten Theologie kam. Da der Genfer Reformator
Johannes Calvin von deren theologischen Ansichten beeinflusst war und Marbachs
Gegner enge Kontakte nach Zürich pflegten, sind die Kontroversen für die weitere
innerprotestantische Konfessionalisierung relevant geworden. Einer der Protago-
nisten in diesen Auseinandersetzungen, Hieronymus Zanchi (1553-1563 in Straß-
burg), wechselte in der Folge (mit Umwegen) 1567 an die Universität Heidelberg
und wurde zu einem der bedeutendsten Theologen des Reformierten Protestan-
tismus in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die für die Edition ausgewähl-
ten Briefe erhellen manche der kontroversen Sachverhalte und Dynamiken, die
für die Ausdifferenzierung des Protestantismus in eine lutherische und reformier-
te Konfession wichtig wurden. Neben Marbach und Zanchi werden auch weniger
bekannte Autoren zu Wort kommen, wie Kaspar Hedio, Konrad Hubert, Matthias
Erb, Petrus Martyr Vermigli, Johannes Flinner, Ludwig Rabus und Katharina Zell,
die Frau bzw. Witwe des Straßburger Reformators Matthäus Zell.

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