D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
nicht unbedingt im direkten Kontakt mit Patientengruppen stehen. Der Fokus lag
darauf, Konzepte und Modelle aus der klinischen Praxis mit Messverfahren aus der
kognitiven Neurowissenschaft und experimentellen Psychologie zu verknüpfen.
Das Ziel war, ein gemeinsames Verständnis von der Symptomebene bis zur erleb-
nisbezogenen Ebene zu schaffen. Durch die Konferenz wurde die Notwendigkeit
verdeutlicht, dass die Kluft zwischen dem wertvollen Wissensschatz der klinischen
Praxis und psychotherapeutischen Methoden sowie den psychologischen und ko-
gnitiv-neurowissenschaftlichen Methoden überbrückt werden muss.
Die interdisziplinären Symposien erstreckten sich über die Grenzen der Com-
putational Neuroscience, Psychiatrie und verschiedener Therapiemethoden hinaus.
Die Veranstaltung begann mit einer eindrucksvollen Eröffnung von Professor Anil
Seth zum Thema „The brain as a prediction machine", eine Theorie, die ermög-
licht, grundlegende Ansichten aus der Bewusstseinsforschung auf klinische Pati-
entengruppen anzulegen. Während die Tagung tiefe Einblicke in die komplexen
Beziehungen zwischen Gehirn und Verhalten bot, wurde auch deutlich, dass die
Übertragung dieser Erkenntnisse auf klinische Intei~ventionen, teils durch man-
gelnde Austauschmöglichkeiten, bisher nicht immer gelingt. Die steigenden Zah-
len von Menschen, die von mentalen Problemen betroffen sind, verdeutlichen die
Dringlichkeit effektiver therapeutischer Ansätze. Es wurde betont, dass die rein
biologische Suche nach den Grundlagen mentaler Gesundheit bisher nicht den
gewünschten Erfolg gebracht hat. Dr. Peter Jakob hob, mit einem beeindrucken-
den Vortrag zur gewaltfreien Kommunikation, die Wichtigkeit der nicht-hierar-
chischen Kommunikation zwischen Experten, Expertinnen und im Austausch mit
Patientengruppen heivor. Er zeigte auf, wie diskriminierende oder vorverurteilen-
de gesellschaftliche Strukturen sich auch auf zwischenmenschliche Dynamiken in
der Psychotherapie, und somit auf Therapiefortschritt, niederschlagen können.
Die Konferenz bot nicht nur Einblicke in die neuesten Erkenntnisse der neu-
rologischen Forschung, sondern schlug durchaus auch Brücken zwischen den oft
getrennten Pfaden der psychotherapeutischen Praxis und der psychologischen
Wissenschaft. Die Tagung legte zudem den Grundstein für zukünftige interna-
tionale Forschungskollaborationen. Die Konferenz von 2023 in Heidelberg wird
uns somit nicht nur als ein Moment des Wissensaustauschs, sondern auch als ein
Meilenstein in der interdisziplinären Zusammenarbeit in Erinnerung bleiben.
Keynote / Symposium Speakers: Dr. PeterJakob (Brighton); Prof Anil Seth (Sussex);
Prof. Peggy Series (Edinburgh); Prof Mike Rinck (Nijmegen); Dr. Niall Boyce (Welcome-
Trust); Dr. Pete Lush (Sussex); Dr. Maxine Sherman (Sussex); Dr. Anne Catherine Ewen
(Luxemburg); Dr. Nils Kraus (Berlin); Dr. Jenny Murphy (Holloway); Dr. Stefanie Sche-
linski (Dresden); Dr. Katja Langer (Bochum); Dr. Michaela Rohr (Saarland); Dr. Christopf
Korn (Heidelberg); Dr. Isabel Berwian (Princeton); Dr. Warrick Roseboom (Sussex); Dr.
Ismail Guennouni (UCL/ Mannheim); Dr. Nina Gehrer (Tübingen); Dr. Luke Aldridge
Waddon (Oxford); Dr. Barbara Schmidt (Jena); Dr. Maike Salazar Kämpf (Dresden)
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nicht unbedingt im direkten Kontakt mit Patientengruppen stehen. Der Fokus lag
darauf, Konzepte und Modelle aus der klinischen Praxis mit Messverfahren aus der
kognitiven Neurowissenschaft und experimentellen Psychologie zu verknüpfen.
Das Ziel war, ein gemeinsames Verständnis von der Symptomebene bis zur erleb-
nisbezogenen Ebene zu schaffen. Durch die Konferenz wurde die Notwendigkeit
verdeutlicht, dass die Kluft zwischen dem wertvollen Wissensschatz der klinischen
Praxis und psychotherapeutischen Methoden sowie den psychologischen und ko-
gnitiv-neurowissenschaftlichen Methoden überbrückt werden muss.
Die interdisziplinären Symposien erstreckten sich über die Grenzen der Com-
putational Neuroscience, Psychiatrie und verschiedener Therapiemethoden hinaus.
Die Veranstaltung begann mit einer eindrucksvollen Eröffnung von Professor Anil
Seth zum Thema „The brain as a prediction machine", eine Theorie, die ermög-
licht, grundlegende Ansichten aus der Bewusstseinsforschung auf klinische Pati-
entengruppen anzulegen. Während die Tagung tiefe Einblicke in die komplexen
Beziehungen zwischen Gehirn und Verhalten bot, wurde auch deutlich, dass die
Übertragung dieser Erkenntnisse auf klinische Intei~ventionen, teils durch man-
gelnde Austauschmöglichkeiten, bisher nicht immer gelingt. Die steigenden Zah-
len von Menschen, die von mentalen Problemen betroffen sind, verdeutlichen die
Dringlichkeit effektiver therapeutischer Ansätze. Es wurde betont, dass die rein
biologische Suche nach den Grundlagen mentaler Gesundheit bisher nicht den
gewünschten Erfolg gebracht hat. Dr. Peter Jakob hob, mit einem beeindrucken-
den Vortrag zur gewaltfreien Kommunikation, die Wichtigkeit der nicht-hierar-
chischen Kommunikation zwischen Experten, Expertinnen und im Austausch mit
Patientengruppen heivor. Er zeigte auf, wie diskriminierende oder vorverurteilen-
de gesellschaftliche Strukturen sich auch auf zwischenmenschliche Dynamiken in
der Psychotherapie, und somit auf Therapiefortschritt, niederschlagen können.
Die Konferenz bot nicht nur Einblicke in die neuesten Erkenntnisse der neu-
rologischen Forschung, sondern schlug durchaus auch Brücken zwischen den oft
getrennten Pfaden der psychotherapeutischen Praxis und der psychologischen
Wissenschaft. Die Tagung legte zudem den Grundstein für zukünftige interna-
tionale Forschungskollaborationen. Die Konferenz von 2023 in Heidelberg wird
uns somit nicht nur als ein Moment des Wissensaustauschs, sondern auch als ein
Meilenstein in der interdisziplinären Zusammenarbeit in Erinnerung bleiben.
Keynote / Symposium Speakers: Dr. PeterJakob (Brighton); Prof Anil Seth (Sussex);
Prof. Peggy Series (Edinburgh); Prof Mike Rinck (Nijmegen); Dr. Niall Boyce (Welcome-
Trust); Dr. Pete Lush (Sussex); Dr. Maxine Sherman (Sussex); Dr. Anne Catherine Ewen
(Luxemburg); Dr. Nils Kraus (Berlin); Dr. Jenny Murphy (Holloway); Dr. Stefanie Sche-
linski (Dresden); Dr. Katja Langer (Bochum); Dr. Michaela Rohr (Saarland); Dr. Christopf
Korn (Heidelberg); Dr. Isabel Berwian (Princeton); Dr. Warrick Roseboom (Sussex); Dr.
Ismail Guennouni (UCL/ Mannheim); Dr. Nina Gehrer (Tübingen); Dr. Luke Aldridge
Waddon (Oxford); Dr. Barbara Schmidt (Jena); Dr. Maike Salazar Kämpf (Dresden)
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