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Anzulewicz, Henryk; Breitenstein, Mirko [Hrsg.]; Melville, Gert [Hrsg.]
Die Wirkmacht klösterlichen Lebens: Modelle - Ordnungen - Kompetenzen - Konzepte — Klöster als Innovationslabore, Band 6: Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.54634#0158
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154 I Martin Kintzinger


Abb. 1 Luca Pacioli. Porträt von Jacopo de' Barbari, 1495

haupt, erwähnt. Nur die übliche Form des Italienischen, ihn als Mendikanten
durch den Namensvorsatz Fra’ (frate) kenntlich zu machen, nimmt darauf
grundsätzlich Bezug.23 In der zeitgenössischen Kunst hatte sich, wie Damien
Boquet und Pirosky Nagy soeben illustriert haben, eine eigene Richtung der
Darstellung von Emotion entwickelt; demgegenüber zeigt die Abbildung Paci-
olis allenfalls derart andeutungsweise dessen Physiognomie (auch im Vergleich
zu der hinter ihr stehend gezeigten weltlichen Person), dass man nur mit Vor-
sicht überhaupt von einem Porträt sprechen möchte.24 Erkennbar kam es dem
Maler darauf an, einen Franziskaner-Gelehrten mit den Symbolen von dessen
Gelehrsamkeit zu zeigen und seine Sorgfalt auf die Wiedergabe des Ordens-
23 Vgl. Dario BRESSANiNi/Silvia Toniato, I giochi matematici di Fra’ Luca Pacioli. Trucchi,
enigmi, et passatempi di fine Quattrocento, Bari 2011.
24 Damien BoQUET/Piroska Nagy, Sensible Moyen Age. Une histoire des emotions dans
l’Occident medieval, Paris 2015.
 
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