Metadaten

Schwemer, Daniel; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 2): Rituale und Beschwörungen gegen Schadenzauber — Wiesbaden: Harrassowitz, 2007

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32127#0080
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3: Für pluralisches GABA.MES im Sinne von „Brust“ vgl. LKA 88 Vs. 3 (GABA.MES-M GUyMES-^if) und LKA 102 Vs. 20,
wo entgegen der Bearbeitung bei R.D. Biggs, TCS 2,64, nach dem (Biggs unbekannten) Duplikat BAM 369 Rs. 4’ wie folgt
zu lesen ist: GABA.MES-V/ it-ta-na-[as-ra-hu\. Vgl. weiterhin BAM 90: 9’ // BAM 434 Vs. III11: GABA.MES-M IR SUB-w.

6: Man beachte die bisher sonst nicht belegte Infinitivform nazazzu, die man mit dem einmal aB belegten Infinitiv nazuzzu
vergleichen möchte; zu den Formen von izuzzu siehe zuletzt J. Huehnergard, Gs. Th. Jacobsen, 161ff.

8: Für mögliche Ergänzungen am Zeilenanfang siehe unten Nr. 25 zu VAT 13644 Vs. I 14.

9-11: Die Ergänzungen folgen dem Duplikat VAT 13644.

14: Lies doch wohl entweder ATÄL.TÄL 1 oder < ü>[AS]. rTÄL.TÄLL

16: kusNIG.DAG steht hier sicher für sonst gebräuchliches kusNIG.NA4 (kisu „Lederbeutel“, „Börse“). Beim ersten Mal hat der
Schreiber eine Mischung aus NA4 und DAG geschrieben. Zur Verwendung von NA4 anstelle von DAG in der nA Zeit siehe
MZL S. 123f. Der umgekehrte Fall liegt anscheinend nur hier vor.

21: Die Zeichenreste am Anfang der Zeile kann ich nicht deuten. Nach ina muhhi igär(i) erwartete man am ehesten eine
Ortsangabe (westlich, östlich o.ä.); doch das Erhaltene läßt eine entsprechende Lesung nicht zu. Auch an eine
Materialangabe könnte man denken; aber eine Lesung NIG.SILA^.GÄ läßt sich mit den Zeichenspuren an der
Abbruchkante nicht vereinbaren; für ZI.MA.AD.GÄ bietet die Tafel nicht genug Raum - ganz abgesehen davon, daß
Mäuerchen nicht aus Röstmehl gebaut werden. Eine Lesung [ina UG]U PISAN wäre prinzipiell möglich, ergäbe aber auch
keinen überzeugenden Sinn.

28: Für die Schreibung SU n.MES vgl. hier Rs. 36.

30-31: Die zweite Zeile der Beschwörung gibt offenbar die Übersetzung des sumerischen Incipits. Als Entsprechung zu sume-
risch en-na-ab erwartete man eine Befehlsform von belu „herrschen“ (etwa bel oder lü tabel). Die Zeichenspuren lassen
sich damit aber schwerlich vereinbaren.

33: Vgl. AHw 1294a und CAD S III 412b.

39: Hier und in Rs. 16 wurde der Name des Klienten aus unbekannten Gründen getilgt. Die Spuren unter der Rasur entziehen
sich einer Lesung. In VAT 9742 (spät-nA) begegnet ein gewisser Nabü-sar-ahhesu, Sohn des Samas-sumu-eres, unter den
Zeugen (vgl. PNAII/2, 872b). Weitere Belege für das Patronym kann ich aus nA Zeit nicht anführen.

42: Die Ergänzung des Zeilenanfangs folgt den Duplikaten. Vgl. auch zu Rs. 43.

43-45: Die Ergänzungen am jeweiligen Zeilenanfang folgen den Duplikaten.

46: Die Ergänzung am Zeilenanfang ist durch das ebenfalls fragmentarisch erhaltene Duplikat gesichert.

52-53: Die Ergänzungen am jeweiligen Zeilenanfang sind durch das Duplikat gesichert.

54: Für den Ergänzungsversuch am Zeilenanfang vgl. Vs. 3 mit Duplikat. Die Lesung in der zweiten Zeilenhälfte basiert auf
dem Duplikat.

Rs. 1: Die Ergänzung des Zeilenendes folgt dem Duplikat.

3-4: Die Ergänzungen werden durch das ebenfalls fragmentarische Duplikat gestützt.

6: AHw 1513b liest [...] muhhija ü-za-na-qa-t[u\ (zaqätu Dtn). Doch passen die Spuren vor der Abbruchkante kaum zu einem
tu. Das davor erhaltene UGU-/a spricht jedoch dafür, unsere Stelle im Sinne von KAR 267 Rs. 7 // BMS 53 Vs. 9’ zu ergän-
zen: (Totengeist) sa ... sarät muhhTja ü-za-qap-an-ni II uz-za-na-qa-pu. Eine entsprechende Lesung ist hier freilich nicht
ohne Emendation möglich. Das Duplikat zu unserer Stelle, K 3394+ Vs. 17’, hilft leider nicht weiter, ist doch nur uz-za-na-
q[a- ... ] erhalten. Zum Symptom vgl. auch Vs. 1.

8-9: Die Ergänzung GIDIM.MES basiert auf dem Duplikat, ebenso die Ergänzung von ätanammaru. Die Übersetzung von
müdäja lä müdäja folgt W.R. Mayer, OrNS 58 (1989) 153. Nach DINGIR sind im Duplikat Spuren eines Winkelhakens
erhalten, die eine Lesung H[UL] nahelegen. Man könnte dort wie hier freilich auch DINGIR rid [ d15] lesen.

11: Die Ergänzungen werden durch das Duplikat gestützt, das hier ausführlicher formuliert.

12: Die Ergänzungen folgen dem Duplikat.

13-15: Die Ergänzungen folgen dem Duplikat, das hier eine wesentlich ausführlichere Schilderung der Leiden des Patienten bie-
tet. Die Ergänzung am Zeilenende von Rs. 15 bleibt unsicher, da im Duplikat der unmittelbar vorausgehende Text fehlt.
Auf lu-up-pu-ta-ku folgt vielmehr direkt DINGIR-wt-k[a GAL-t\um ZU-u at-ta-ma ZU-u etc. (Vs. 29’).

17-20: Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Am Ende von Rs. 17 weicht das Duplikat ab: ana pussur kispija u balät napistija.

23: Am Anfang ist womöglich arnT serti zu ergänzen.

24f.: Der Text bleibt mir weitgehend unklar; das fragmentarisch erhaltene Duplikat scheint streckenweise abzuweichen. Die
Lesung ki-fi bleibt sehr unsicher, ki-m[a\ erscheint nach den Spuren unwahrscheinlich, für ki-i[s-ri\ ist der Raum wohl zu
knapp.

26: Die Ergänzungen am Zeilenanfang folgen dem Duplikat, in dem der Gebetstext noch über drei weitere Zeilen ausgedehnt
wird.

27-29: Die Ergänzungen am Zeilenanfang folgen jeweils dem Duplikat K 3394+, in dem die kurze Ritualanweisung von der fol-
genden Beschwörung durch einen Paragraphenstrich getrennt ist. Die ersten Zeilen der Beschwörung scheinen dort jedoch
zu fehlen, setzt der Text doch im neuen Paragraph mit Samas annü lü sa ein, das wir mit Rs. 32f. unseres Ms. und Rs. III
l’f. des Assur-Duplikats VAT 13644, das hier wieder einsetzt, koordineren wollen.

67
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften