Metadaten

Frahm, Eckart; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 3): Historische und historisch-literarische Texte — Wiesbaden: Harrassowitz, 2009

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32131#0024
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Katalog

I. Königsinschriften, in chronologischer Folge

1 TukultT-Ninurta I. (datiert 1241 v. Chr.?)

VAT 14410 Ass. 15864

93 x 67 mm Fundort: Stadtgebiet

Beidseitig erhaltenes Fragment der oberen Partie einer
einkolumnigen Tontafel; Oberfläche streckenweise stark
abgerieben.

VAT 14410 ist ein weiteres Duplikat des im Namen Tukultl-
Ninurtas I. verfaßten Textes RIMA 1,78.1. Besonderes Interesse
verdient die stark beschädigte Eponymenangabe am Schluß, die
es, wenn richtig ergänzt, erlaubt, die Abschrift in das Jahr 1241
v. Chr. zu datieren.

2 Tukultl-Ninurta I.

VAT 9495 Ass. 17328

47 x 75 mm Fundort: Stadtgebiet

Ungewöhnlich dickes kleines Fragment vom linken Rand einer
einkolumnigen Tontafel, beidseitig erhalten, archaisierende
Schrift.

Die erhaltenen Textreste entsprechen Passagen in zwei
Steintafelinschriften Tukultl-Ninurtas I., RIMA 1, 78.6 und
78.18. Der erstgenannte Text behandelt den Alten Palast, der
letztgenannte den Sin-Samas-Tempel in Assur. Welchem
der beiden Texte das Fragment zuzuordnen ist, läßt sich nicht
eindeutig klären.

3 Tiglatpileser I.

VAT 9480 Ass. 7830

31x25 mm Fundort: Halde

Kleines Prismenfragment aus der Mitte einer Kolumne. Das
fälschlich als Tontafel inventarisierte Bruchstück stellt ein
weiteres Duplikat der in Gestalt überaus zahlreicher Textvertreter
überlieferten großen Prismeninschrift Tiglatpilesers I. vom Anu-
Adad-Tempel dar (RIMA 2, 87.1).

4 Tiglatpileser I.

VAT 14401 Ass. 20928

32 x 42 mm Fundort: Stadtgebiet

Kleines Prismenfragment mit Resten vom Ende bzw. Anfang
zweier Kolumnen.

Ebenso wie Nr. 3 stellt auch dieses fälschlich als Tontafel
inventarisierte Bmchstück ein Duplikat der Prismeninschrift
Tiglatpilesers I. dar (RIMA 2, 87.1).

5 Tiglatpileser I.

VAT 10413 Ass. 2056(?)

45 x 70 mm Fundort: hA4V,

auf Zikkurrat bei Tunnel, Grundriß(?)

Prismenfragment mit Resten der unteren Partie einer Kolumne;
Teile des Bodens sind erhalten.

Ein weiteres Duplikat der Prismeninschrift Tiglatpilesers I.
(RIMA 2, 87.1), das wie Nr. 3 und 4 fälschlich als Tontafel
inventarisiert wurde. Ob die mit schwarzer Tinte auf dem
Boden des Fragments angebrachte Nummer 2056 wirklich
die Fundnummer repräsentiert, ist nicht völlig sicher, aber gut
möglich; das Inventar charakterisiert Ass. 2056 als „gebrannte
Tontafel, Bruchstück". Nur wenn die Bestimmung der
Fundnummer korrekt ist, treffen die oben gemachten Angaben
zum Fundort zu.

6 Tiglatpileser I.

VAT 9484 + 9650 + 10298 + 13563

115 x 95 mm Ass. 2880 (VAT 9650+13563)

Ass. 19334 (VAT 9484)
VAT 10298 ohne Ass.-Nummer
Fundorte: gA4II, auf Westmassiv (VAT 9650 + 13563)
gB4V, auf Terrassenlibn, Südecke (VAT 9484)
Frühere Kopien: KAH 2, 71 (Kompositkopie unter Einschluß
von VAT 9650) und E. Weidner - F. Köcher, AfO 18, Tf. 26
(VAT 9484, Rs. [fälschlich als "VAT 9646 (H)” etikettiert]).

Fragment der rechten Partie einer einkolumnigen Tontafel,
beidseitig erhalten, die Rs. bietet jedoch nur geringfügige
Textreste.

VAT 9484+ ist ein durch Joins bedeutend erweitertes Manuskiipt
eines von E. Weidner - F. Köcher in AfO 18, 347-59 aus
zahlreichen Fragmenten rekonstruierten Textes Tiglatpilesers I.
A. K. Grayson hat diesen Text in RIMA 2 unter der Nummer 87.4
ediert, unter Verwendung von VAT 9650 + 13563 (Ex. 13) und
VAT 9484 (Ex. 14). Erst durch die nunmehr vorgenommenen
Joins wird klar, daß die bisherigen Editionen die Zeilen 27-
28 des Textes fehlerhaft rekonstruiert haben. Es erweist sich,
daß die an dieser Stelle genannten Geschenke, ein Krokodil
und eine große Äffin, von einem (leider namenlos bleibenden)
„König von Ägypten" (sar mät Musre) stammen. Dies ist die
erste Erwähnung Ägyptens in einer assyrischen Königsinschrift
überhaupt.

7 Tiglatpileser I.

VAT9639 Ass. 1576

70 x 100 mm Fundort: i4, nördliche Nordostecke

Tempel (iB4V?)
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften