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Frahm, Eckart; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 3): Historische und historisch-literarische Texte — Wiesbaden: Harrassowitz, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.32131#0164
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Nr. 76-77

151

3’: Die oben gebotene Übersetzung beruht auf der (von Rs. 6’ inspirierten) Annahme, daß die Zeichenspuren am Schluß a Jpaq'-

q[id zu lesen sind. Dies bleibt jedoch unsicher, zumal man in diesem Fall eigentlich siiätu erwarten würde. Wird eine zweite
Zerstömng des Tempels angekündigt?

4’: Zur Verbindung von nadü (i. S. v. „anlegen") mit parakku siehe AHw, 707 (sub 20) und 828a sowie CAD N/l, 83b. Die

Ergänzung am Schluß folgt Enüma elis IV 1: iddüsummaparak rubüti (s. a. Ee IV 11, VI 53).

Die Interpretation von es (wenn so zu lesen) ist schwierig. Die oben gebotene Übersetzung setzt voraus, daß das Wortzeichen
BA (= amütu) anzusetzen ist, doch da die entsprechende logographische Schreibung sonst offenbar immer von dem
phonetischen Komplement -ut begleitet wird (siehe R. Borger, MZL, 404, no. 711), ist dies sehr unsicher, zumal das Wort
amütu vorwiegend, wenn auch nicht ausschließlich, in Zusammenhang mit Leberorakeln verwendet wird. Für rigmu(GÜ)
als Bezeichnung für Vogelrufe siehe CAD R, 330; zu vergleichen ist auch die in der Anm. zu Vs. 18’ zitierte Zeile aus dem
„Birdcair‘-Text. Man ist zunächst versucht, statt ana einen Personenkeil anzusetzen und anzunehmen, daß amütu, so wie in
zahlreichen „historischen Apodosen", einem Herrschernamen vorangeht (für amüt PN siehe CAD A/2, 97a), doch scheinen
die nachfolgenden Zeichen sich nicht als Name deuten zu lassen.

5’: Wie in Rs. 3’ würde man eigentlich eher bitu suätu erwarten.

6’: Warum hier das perfektive aptaqdu verwendet wird, bleibt unklar; Perfektformen in mit adi eingeleiteten Temporalsätzen

sind sonst sehr selten (siehe GAG 3, § 173e).

7’: inneppas ist eine assyrische Form.

8’: Das iv gelesene Zeichen sieht eher wie sü aus. Am Schluß ist entweder ina lib-bi-ia [ oder ina lib-bi ia-[a-nu zu lesen.

9’: Das letzte Zeichen dürfte am ehesten m[i oder l[id sein; vielleicht ist l[it-ta(h)-har oder l[id-dinldi-nu zu lesen.

10’: Am Anfang scheint eine präteritale Form von hadü „sich freuen" oder (weniger wahrscheinlich) von hatü „sündigen"

vorzuliegen. Für einen Prekativ dürfte nicht genug Raum zur Verfügung stehen.

11 ’: Die Zeile klingt wie eine Ankündigung des assyrischen Imperialismus.

12’: Statt ruP könnte man vor i-sä-na auch rke'-nis lesen, doch dürfte dies aus inhaltlichen Gmnden eher unwahrscheinlich sein.

Für palü isanni „Die Herrschaft wird wechseln" in Omentexten siehe CAD S/1,404a; zu vergleichen ist auch die mehrfach
in der „Dynastischen Chronik" (J.-J. Glassner,Mesopotamian Chronicles, 126-35) bezeugte Formulierung ON bala-bi ba-
kür. Im vorliegenden Text scheint im Gegensatz zu diesen Stellen auf die zukünftige Stabilität der (assyrischen) Henschaft
verwiesen zu werden. Man beachte, daß Salmanassar V. in der babylonischen „Königsliste A" der „Dynastie von Baltil"
(BALA Bal-til) zugerechnet wird (A. K. Grayson, RIA 6,93, iv 12(’)).

13’: Anders als in Vs. 6’ wird amäta iz(z)akkar hier logographisch geschrieben.

14’: Statt rana' ließe sich auch rsiT lesen. Am Schluß könnte auch eine Form von kapädu „planen" vorliegen.

15’: Am Anfang vielleicht ana ka]- rd'-si „für dich", doch dies ist lediglich eine vage Vermutung. Die Übersetzung setzt voraus,

daß hier wiederum, wie in Vs. 17’, ein Kohortativ ohne i vorliegt.

77) VAT 11018 (Kopie: S. 265-266) Jagdhymnus Assurnasirpals I.(?)

Fundnummer: -; Fundort: -

Bmchstück einer einkolumnigen Tontafel, Zeilenanfänge und -enden weggebrochen, 81 x 83 mm, beidseitig erhalten,
spätmittelassyri sche( ?) S chrift.

Frühere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs. 1

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4

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8

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15

[

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] e-le-l[i

] re 1? rhu 1? a x x [

] x sa ? na x x [

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] ul e x x si x [

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pa^dü^-ga-ni a-na ANSE.EDIN.N[A.MES ?

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