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Maul, Stefan M.; Strauß, Rita; Schwemer, Daniel; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 4): Ritualbeschreibungen und Gebete I — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.32132#0025
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Ritualbeschreibungen und Gebete I

getrennt. Mit vertikalen Strichen, die wie der Kolumnentrenner
mit einer fein gedrehten Schnur in den noch plastischen Ton der
Tafel gedrückt wurden, sind auch Zeilenbeginn und Zeilenende
markiert.

werden sollte (vgl. dazu S. M. Maul, BaF 18, 41-46). Es folgen
Anweisungen für Speiseopfer für Ea, Samas und Asalluhi. Der
Anlaß für die Durchführung des Rituals läßt sich nicht mehr
ermitteln.

VAT 10180 b-i- gehört zu einem durch zahlreiche Textvertreter
bekannten Universalnamburbi (Edition: S. M. Maul, BaF 18,
465-483). In diesem Löseritual richtete der Betroffene, verbunden
mit Opfem, ein Bittgebet an Ea, Samas und Asalluhi, in dem er
seine Furcht vor bedrohlichen Vorzeichen bekennt. Der Bitte, daß
die Götter den Beter an den Gefahren, die von diesen Vorzeichen
ausgehen, “vorübergehen lassen” mögen, geht eine lange Liste
von Vorzeichen voran, die offenbar nach Bedarf zusammenge-
stellt wurde. Die T afel, zu der V AT 10180 b-i- gehört, wurde mög-
licherweise, so wie ein Textvertreter aus Ninive, für einen neuas-
syrischen König anläßlich eines Ersatzkönigtumsrituals zusam-
mengestellt. Die Tontafelbruchstücke VAT 11157 (KAR 257)
und VAT 10180 a (KAR 388) + Zusatzstück (BaF 18, 555)
gehören zu derselben Tafel wie VAT 10180 b+. Von keinem der
zugehörigen Fragmente ist die Fundstelle in Assur bekannt. Es
ist daher (gegen S. M. Maul, BaF 18,472) fraglich, ob die Tafel
VAT 10180 b+ aus dem sog. Haus des Beschwörungspriesters
stammt.

13 Löseritual (Universalnamburbi)

VAT9815 Fundnummer: -

57 x 51 x 29 mm Fundort: -

Braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom linken Seitenrand
einer mittelassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind Reste von
9 Zeilen, auf der Rs. Reste von 7 Zeilen erhalten.

VAT9815 gehört zu einem Löseritual, durch das Unheil
abgewendet werden sollte, das sich durch eine Vielzahl von
Vorzeichen, die einzeln aufgelistet waren, angekündigt hatte.
Zu solchen sog. Universalnamburbis siehe S. M. Maul, BaF 18,
465ff.

14 Löseritual (Universalnamburbi)(?)

VAT 11607 Fundnummer: -

41 x 33 x 20 mm Fundort: -

Graubraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom linken
Seitenrand einer mittelassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind
Reste von 8, auf der Rs. Reste von 5 Zeilen erhalten.

Das Tafelfragment VAT 11607 dürfte Passagen aus einem
sog. Universalnamburbi enthalten. Zu den Universalnamburbis
siehe S. M. Maul, BaF 18,465ff.

15 Löseritual (Namburbi)

VAT 14010 + VAT 14287 Fundnummern: -

62 x 77 x 20 mm Fundort: -

Graubraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte
einer einkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Es blieben Reste
von 15 Zeilen der Vs. erhalten.

16 Fragment der Beschreibung eines

Löserituals (Namburbi) mit einem
Gebet an Ea und Marduk

VAT 14012 Ass. 17722 fx

43 x 40 x 16 mm hD8I

zu N 4 Haus des Beschwörungspriesters

Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück mit der linken
unteren Ecke einer wohl einkolumnigen neuassyrischen Tontafel.
Es blieben Reste von 12 Zeilen erhalten.

VAT 14012 dürfte das Bruchstück einer Tafel sein, in der
ein Löseritual (nam-bür-bi) beschrieben war. Z. 12’ liefert
Hinweise darauf, daß das Ritual durchgeführt werden sollte,
um Unheil abzuwehren, das entstehen würde, weil man eine
»Handerhebung«, also ein Bittgebet, welches von einem Opfer
begleitet wurde, nicht ordnungsgemäß durchgeführt hatte. Das
hier vielleicht vorliegende Ritual gegen das “Unheil, das von
einer »Handerhebung« ausgeht” (HUL SU.IL = lumun su 3 illakki;
siehe Z. ll’) wird durch VAT 14012 erstmals bekannt. Zu
vergleichbaren Ritualen, durch welche die üblen Folgen von
Kultfehlern verhindert werden sollten, siehe S. M. Maul, B aF 18,
421-431.

17 Löseritual (Namburbi)

VAT 14021 + VAT 14081 Fundnummern: -

32 x 66 x 20 mm Fundort: -

Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit dem
vollständigen unteren Rand einer einkolumnigen neuassyrischen
Tontafel. Auf der Vs. blieben Reste von 6, auf der Rs. Reste von
7 Zeilen erhalten.

In der Tafel VAT 14021+, die wohl von einem nicht allzu
fortgeschrittenen Schüler geschrieben wurde, finden sich
ungewöhnliche oder fehlerhafte Zeichenformen sowie
zahlreiche Rasuren. VAT 14021+ enthält Passagen aus der
in vielfachen Varianten vorliegenden Beschwörung “Du
Fluß, der alles hervorbringt” (atti näru bänat kaläma). Diese
Beschwörung wurde im Rahmen von Löseritualen (nam-bür-bi)
rezitiert, wenn ein Omenanzeiger oder die aus Ton gefertigte
Figur eines Omenanzeigers dem Fluß übergeben wurde, damit
dieser sie in seine Tiefen herabzieht (hierzu vgl. S.M.Maul,
BaF 18, 85-89). Der Zweck des Löserituals, in dessen Rahmen
das hier vorliegende Gebet an den Fluß rezitiert werden sollte,
läßt sich nicht mehr ermitteln. Das Unheil, das durch dieses
Ritual abgewendet werden sollte, war vielleicht in der durch
Beschädigungen und Rasuren unlesbar gewordenen Zeile Rs. 4
genannt.

18 Löseritual (Namburbi)

Wiein vielenLöseritualen(vgl.BaF 18,4 Iff.) ist in VAT 14010+ VAT 14195

die Bereitung eines Waschwassers (agubbü) beschrieben, 44 x 37 x 14 mm

mit dem die Person, die sich dem Ritual unterzog, gereinigt zu N 4

Ass 17721 yn
hD8I, Suchgraben,
Haus des Beschwörungspriesters
 
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