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Maul, Stefan M.; Strauß, Rita; Schwemer, Daniel; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 4): Ritualbeschreibungen und Gebete I — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.32132#0026
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Katalog: Nr. 13-23

13

Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte
einer neuassyrischen Tontafel. Es blieben Reste von 9 Zeilen
erhalten.

Das Fragment VAT 14195 enthält wohl das Ende der
Beschreibung eines Löserituals (nam-bür-bi). In Z. 6’ dürfte
von einem Omenanzeiger oder der aus Ton gefertigten Figur
eines Omenanzeigers (dazu vgl. S.M.Maul, BaF 18, 46f.)
die Rede sein, die in einem rituellen Revisionsprozeß vor dem
Richtergott Samas den Widerpart des Ritualherm darstellte. Dem
vorliegenden Tafelfragment ist nicht zu entnehmen, zu welchem
Zweck das Ritual durchgeführt werden sollte.

19 Löseritual (Namburbi)

VAT 14005 Fundnummer: -

43 x 52 x 21 mm Fundort: -

zu N 4 Haus des Beschwörungspriesters

Graubraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit der rechten
oberen Ecke einer einkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Der
rechte Seitemand ist abgebrochen. Auf der weitgehend zerstörten
Vs. blieben spärliche Reste von 7, auf der Rs. Reste von 8 Zeilen
erhalten. Die letzte Zeile der Rs. steht bereits auf dem oberen
Tafelrand. Die Reste eines auf der Tafelrückseite erhaltenen
Kolophons zeigen, daß Kisir-Assur, als er als samallü sehru
noch am Anfang seiner Ausbildung stand, die Tafel “eilig”
für die geplante Durchführung des Rituals abgeschrieben hatte
(vgl. dazu auch Text Nr. 41). Die Tafel wurde dann in den Bestand
der Bibliothek aus dem sog. Haus des Beschwörungspriesters
eingegliedert.

VAT 14005 enthielt wohl die Beschreibung eines Löserituals
(nam-bür-bi), an dessen Ende die Figur eines Omenanzeigers
in den Fluß geworfen und so beseitigt werden sollte (hierzu
vgl. S. M. Maul, BaF 18, 85ff.).

20

Löseritual (?)

VAT 13598 ± Ass iw

VAT 14124 Ass an

84 x 106 x 31 mm Fundort: -

wohl zu N 4 Haus des Beschwörungspriesters

Rötlich-braunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück vom linken
Seitenrand einer einkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Es
blieben Reste von 12 Zeilen erhalten. Von den Fundnummem
der beiden Fragmente sind nur die hohen Buchstabenindizes
bekannt. Diese sprechen dafür, daß beide Fragmente in dem
sog. Haus des Beschwörungspriesters gefunden wurden.

In VAT 13598+ blieben der Rest eines vielleicht an den
Sonnengott gerichteten Gebetes und der Anfang der zugehörigen
Ritualbeschreibung erhalten. Dort sind die Vorbereitung des
Ritualschauplatzes auf dem Hausdach und die Bereitstellung
eines Speiseopfers beschrieben, das ausgerichtet wurde,
bevor der Ritualherr sich mit seinem Gebet an die Gottheit
wandte. VAT 13598+ gehörte vielleicht zu einer Tafel, die die
Beschreibung eines Löserituals (nam-bür-bi) enthielt. Dem
vorliegenden Tafelfragment ist nicht zu entnehmen, zu welchem
Zweck das Ritual durchgeführt werden sollte.

21 Löseritual (?)

VAT 14070 Ass 17722 cb

34 x 39 x 20 mm hD8I

zu N 4 Haus des Beschwörungspriesters

Rötlich-braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom rechten
Seitenrand einer neuassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind Reste
von 8 Zeilen erhalten. Die Rs. ist, soweit erhalten,unbeschrieben.

Wie in vielen Löseritualen ist in VAT 14070 die Bereitung eines
Waschwassers (agubbü) beschrieben, mit dem die Person, die
sich dem Ritual unterzog, gereinigt werden sollte (vgl. dazu
S. M. Maul, BaF 18,41-46).

Amulette zum Schutz des Hauses und seiner
Bewohner (Texte Nr. 22-23)

22 Amulett zum Schutz vor den unheilvollen
Auswirkungen von Vorzeichen aller Art

VAT 11219 ± VAT 11730 a ± Fundnummem: -

VAT 11730 b Fundort: -

62 x 48 x 12 mm
wohl zu N 5

Ältere Kopie: KAR 282 (VAT 11730 a und b)

Graubraunes, nur einseitig erhaltenes flaches Bruchstück
vom linken Seitenrand einer ursprünglich amulettförmigen
neuassyrischen Tontafel. Das Amulettfragment besteht aus
drei Tafelbruchstücken, die aneinander passen. Eines davon,
VAT 11730 b (KAR 282, 2. Fragment), ist unauffindbar, so
daß der hier postulierte Textzusammenschluß nicht vollständig
an den Originalen überprüft werden kann. Die Rückseite der
Amulettafel dürfte in dem Fragment VAT 9732 (KAR 37)
vorliegen, in dem wie in VAT 11219+ der Name des Bulälu
genannt ist, für den das Amulett angefertigt wurde (zu Bulälu
siehe auch Text Nr. 61). Die großen Schriftfelder auf Vorder-
und Rückseite waren jeweils mit einem Doppelstrich umrahmt,
so daß die Seitenränder des Amuletts durch insgesamt vier
vertikale Striche gegliedert waren. Obgleich für die Fragmente
VAT 11219+ keine Angaben zum Fundort zur Verfügung
stehen, dürften sie wie VAT 9732 aus der Bibliothek N 5
(siehe O. Pedersen, ALA II, 76-81) stammen. In dem Fragment
VAT 11219+ sind Reste von 20 Zeilen erhalten.

VAT 11219+ enthält den Beginn von einem mit dem Rubrum
NAM.BÜR.BI eingeleiteten, an Ea, Samas und Marduk
gerichteten Gebet mit der Bitte, das Haus des Bulälu vor den
Auswirkungen übler Vorzeichen und Zauberei zu schonen.
Das Gebet ist im wesentlichen bereits aus Duplikaten und
Paralleltexten (siehe S.M. Maul, BaF 18, 185-189) bekannt.
Ihm ging ein kurzes an Marduk, Erra und die Siebengottheit
gerichtetes Bittgebet sowie das Gebet des sog. »magischen
Diagramms« (vgl. S.M.Maul, BaF 18, 177 und unten, Text
Nr. 23) voran.

23 Bruchstück eines Amulettes

VAT 11841 Fundnummer: -

30 x 28 x 10 mm Fundort: -
 
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