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Maul, Stefan M.; Strauß, Rita; Schwemer, Daniel; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 4): Ritualbeschreibungen und Gebete I — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.32132#0031
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18

Ritualbeschreibungen und Gebete I

geschrieben, der sich als “kleinen Gehilfen” (samallü sehrn)
bezeichnet (vgl. dazu auch den Kolophon von Text Nr. 19).

VAT 13599 enthält die Beschreibung von Verfahren zur
Heilung eines garäbu genannten Aussatzes. Auf die Anweisung,
zunächst einer Gottheit, vermutlich dem Mondgott Sin, auf
einem Holzstoß ein Brandopfer darzubringen (Vs. 1-8),
folgen Anweisungen zur Herstellung eines Heilmittels (Vs. 9-12).
Der recht zerstörte Text kann dank zweier Paralleltexte
(KAR 25, Kol. III, 13’-20’ und AMT 84, Nr. 4, Kol. III, 9’-12’)
ergänzt werden. Er weist inhaltliche Parallelen zu Text Nr. 42
auf.

42 Ritualbeschreibung

VAT 14011 Ass 17722 fk

71 x 77 x 28 mm hD8I

zu N 4 Haus des Beschwörungspriesters

Rotbraunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte
einer neuassyrischen Tontafel. Auf der z.T. stark beschädigten
Tafeloberfläche blieben Reste von 13 sehr schwer lesbaren
Zeilen erhalten.

VAT 14011 enthält die Beschreibung eines Rituals, in dessen
Verlauf zunächst der göttlichen Triade Ea, Samas und Asalluhi
und dann dem Nergal ein Opfer dargebracht wurde. Der Text
weist inhaltliche Parallelen zu Text Nr. 41 auf.

44 Ritualbeschreibung

VAT 14085 Ass 17722 c

63 x 73 x 23 mm hD8I

zu N 4 Haus des Beschwörungspriesters

Rotbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit der linken
oberen Ecke einer neuassyrischen Tontafel. Die Oberfläche
der Vs. ist stark beschädigt. Dort haben sich nur Spuren der
ersten 14 Zeilen erhalten. Auf der Rs. gehen einem dreizeiligen
Kolophon die Reste von 5 Textzeilen voran. Die Tafel wurde von
dem noch jungen Kisir-Nabü geschrieben und war in den Bestand
der Bibliothek des sog. Hauses des Beschwörungspriesters ein-
gegliedert.

Durch das in VAT 14085 beschriebene Ritual sollte vielleicht ein
Unheil beseitigt und femgehalten werden, das eine Frau getroffen
hatte (vgl. Rs. 4’). Dieses »Unheil« könnte medizinischer
Natur gewesen und das Ritual der gynäkologischen Heilkunst
zuzuordnen sein. Es ist freilich ebenso möglich, daß das Ritual
nicht für die in Rs. 4’ erwähnte Frau durchgeführt werden
sollte. Denn in mehreren Löseritualen ist beschrieben, daß
ein Ritualherr sich des ihm anhaftenden »Unheils« dadurch
entledigen konnte, indem er “in ein anderes Haus eintrat und
dann (dort) die Nacht verbrachte und sich einer fremden Frau
(sexuell) näherte (itehhe)” (hierzu vgl. S. M. Maul, BaF 18,78).
Eine entsprechende Anweisung könnte auch in der vorliegenden
Tafel gestanden haben.

43 Gebete (u.a. an Marduk) mit zugehörigen

Ritualanweisungen

VAT 13879 (±) VAT 14091

Fragment A: VAT 13879 Ass 17721 cs

49 x 35 x 19 mm hD8I, Suchgraben,

zu N 4 Haus des Beschwörungspriesters

Fragment B: VAT 14091 Fundnummer: -

57 x 39 x 21 mm Fundort: -

Fragment A (VAT 13879): Braunes, beidseitig erhaltenes
Bruchstück mit der oberen rechten Ecke einer wohl
einkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Der obere Tafelrand ist
ebenso wie der rechte Rand der Tafel mit kleinen Brennlöchem
versehen, die mit einem spitzen, nadelartigen Instrument in den
Ton gestochen wurden. Auf der Vs. blieben wenige Reste von
8 Zeilen, auf der Rs. ebenfalls Reste von 8 Zeilen erhalten.

45 Ritualbeschreibung

VAT 20651 Fundnummer: -

70 x 54 x 23 mm Fundort: -

Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte
einer neuassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind Reste von 12,
auf der Rs. Reste von 8 Zeilen erhalten.

Auf der Vs. sind Vorbereitungen des Ritualschauplatzes (im
Außentor des Hauses des Ritualherm) und die Bereitung eines
Schlachtopfers beschrieben. Auf der Rs. blieben Reste einer
wohl in sumerischer Sprache verfaßten Beschwörung erhalten,
die über Steine zu sprechen war. Die Steine sollten wohl zum
Schutz des Ritualherrn eingesetzt und für eine Amulettkette, die
Herstellung einer Salbe oder eines Waschwassers verwendet
werden.

Fragment B (VAT 14091): Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes
Bruchstück vom linken Seitenrand einer wohl einkolumnigen
neuassyrischen Tontafel. Auf dem Seitenrand blieben insgesamt
drei Brennlöcher erhalten, die in dem regelmäßigen Abstand
von etwa 1,5 cm mit einem spitzen nadelartigen Instrument
in den Ton gedrückt wurden. Es sind Reste von 10 Zeilen
der Tafelvorderseite erhalten. Der Zeilenbeginn am linken
Seitenrand ist durch einen vertikalen Strich markiert.

Die Tafel VAT 13879 (+) VAT 14091 enthielt mindestens zwei
bislang unbekannte »Gebetsbeschwörungen« (EN), die jeweils
mit Ritualanweisungen versehen sind. Das zweite Gebet war, so
wie vermutlich auch das erste, an Marduk gerichtet. Das erste
Gebet sollte bei der Zubereitung eines Opfers ( u<iunTqii), das
man dem Gott auf einem Tisch (passüru) präsentierte, rezitiert
werden.

46 Ritualbeschreibung mit Gebeten

VAT 14128 Ass 16652 a

49 x 27 x 20 mm Stadtgebiet

Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit der linken
unteren Ecke einer wohl einkolumnigen neuassyrischen Tontafel.
Auf beiden Seiten blieben Reste von 9 Zeilen erhalten.

Das Fragment VAT 14128 gehört zu der Beschreibung eines
apotropäischen Rituals, in dem der »Todesbote« namtaru
mehrfach erwähnt ist.

47 Beschreibung eines Heilungsrituals

VAT 11853 Fundnummer: -

28 x 32 x 15 mm Fundort: -
 
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