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50

Ritualbeschreibungen und Gebete I

Übersetzung:

1 ’ zu fragmentarisch für eine Übersetzung

2’ [ ] mich doch und erbarme dich [meiner]!

3’ Die zugehörigen [Handlungen]: Am frühen Morgen fegst du das Dach. Du versprengst reines Wasser. Du stellst ein
Tragaltärchen auf.

4’ [Dat]teln und Feinmehl (sasqü) schüttest du hin. mirsu (mit) Sirup/Honig (und) Butterschmalz
5’f. [legst du] hin. Du ziehst Linien. Du streust jeweils ein Mehlhäufchen hin. Du opferst ein [rei]nes Opfer(schaf).

6’ Schulterfleisch, Fettgewebe (und) Bratfleisch bringst du dar.

7’ Ein Libationsgefäß stellst du auf. Einen (Trink)halm aus »[Süß]rohr« [steckst du] dort hinein.

8’ Ein Räuchergefäß mit Wacholder stellst du hin. Du libierst Bier und Wein. [Den betroffenen] Men[schen]

9’ läßt du sich auf Gartenkräuter hinstellen. [Du ergreifst seine Hand und]

10’ läßt ihn dreimal diese [Rezitation/Beschwörung] rezitieren. Dann [ ].

11’ Er [bringt] die Libation [zu Ende (und) du räumst das Ritualarrangement ab. (...)].

12’ [Die Beschwö]rung “Al[s] .[.” rezitierst du (o.ä.)].

(abgebrochen)

Bemerkungen:

2’ Das Gebet, dessen Reste in den Zeilen l’f. erhalten sind, war an eine männliche Gottheit, vielleicht an Samas,
gerichtet.

5’ Zu dem Ritus des »Linienziehens« siehe BaF 18, 55f. Falls Z. 5’ ein wenig über den (nicht erhaltenen) rechten
Tafelrand hinaus geschrieben war, könnte man statt u lu,SISKUR' auch uduSI[SKUR] lesen. Die Anweisung, ein
mqu ebbu darzubringen, findet sich auch in anderen Löseritualen (siehe BaF 18,54 mit Anm. 119).

7’ In den Ritualen wurde immer dann dem Libationsgefäß ein Trinkhalm (takkussu) beigegeben, wenn das den Göttem
präsentierte obergärige Bier vor Ort gebraut wurde (vgl. BaF 18, 54 und 121 mit Parallelstellen sowie Text Nr. 15,
Z. 13’).

8’ Die Ergänzung des Zeilenendes richtet sich nach der Parallelstelle BaF 18,306, Z. 6’.

9’ Die Ergänzung der zweiten Zeilenhälfte richtet sich nach der Parallelstelle BaF 18,306, Z. 6’.
ll’f. Zur Ergänzung der ersten Zeilenhälfte vgl.BaF 18,132,Z.64und 137,Z. 110.Das Abräumen des Ritualarrangements
war stets die Aufgabe des Beschwörers (vgl. BaF 18,71 mit den in Anm. 116 aufgeführten Belegstellen). Daher ist
hier die Form tapattar ergänzt. Das abgeräumte Ritualarrangement wurde samt der Ritualrückstände in den Fluß
geworfen (vgl. BaF 18,71 mit Anm. 117). Daher dürfte das in Z. 12’ zitierte Gebet an den Fluß gerichtet gewesen
sein. Zu solchen Gebeten siehe BaF 18, 85ff. Am Ende der Zeile 11’ könnte -ma tusken (“und dann wirfst du dich
nieder”) gestanden haben (vgl. die Parallelstelle BaF 18, 273, Z. 27’).

12’ Die Raumverhältnisse lassen als sicher erscheinen, daß das erste Zeichen der Zeile EN und nicht etwa ID ist. Das
enüma am Anfang der hier zitierten Beschwörung erinnert an die erste Zeile der an den Fluß gerichteten Beschwörung
atti näru bänat kaläma enürna ihrüki ilänü rabütu (siehe BaF 18, 85ff).

21) VAT 14070 (Kopie der Vs.: S. 186) Löseritual (?)

Fundnummer: Ass 17722 cb; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4 (sog. Haus des Beschwörungspriesters)

Beschreibung: Rötlich-braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom rechten Seitenrand einer Tontafel; 34 x 39 x 20 mm. Auf
der Vs. sind Reste von 8 Zeilen erhalten. Die Rs. ist, soweit erhalten, unbeschrieben.

Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs. 1’

2’

3’

4’

5’

6’

7’

8’

(abgebrochen)

Rs. soweit erhalten unbeschrieben

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