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80

Ritualbeschreibungen und Gebete I

Transliteration:

Vs.

zu fragmentarisch für eine Umschrift

Rs. r

[ ] [ ]

2’

3’

4’

5’

6’

[E]N la-ra-'ah 1 [he-en- ]

[K] A-kesda la-ra-ah [he-en- (?) ]

a-na-ad-di si-is-'sa' x [ ]

UR.MAH na-ad-ra "MUK[UL ] x [ ]

e-leq-qe li-ta5 ina IGI dE-a 'ba' !-'ni'-'u' !'a'-mi-l[u-ti]

7’

ana ki-mil-ti DINGIR u diss-tär D[U8-/7]

8’

9’

10’

11’

12’

13’

ana IGI dGu-la ÜR SAR A KÜ SUD GI.DU8 GI|N-r//? [

NINDA.I.DE.A LÄL I.NUN.NA GAR-an 2 dugLA.HA.AN G|IN ?-////(?)]
su-luh-hi tu-sal-[lah]

KU.KU na4ZA.GIN Slmmar-gü-su slmGI[G ]

ana SÄ I gisSUR.MIN SUB-di [ ] x x [ ]

(i la-ra-ah he-en-x[ ]

14’

15’

16’

UD .7 .KÄM UD .9 .KÄM U[D. ]

rUDL28.KÄMU[D. ]

[]xx[ ]

(abgebrochen)

Übersetzung:

Rs. 1’

[ ]

2’

3’

4’

5’

6’

[Beschw]örung: Die Bedrängnis [möge (Bitte um Lösung) ]!

Der »Knoten«, die Bedrängnis [möge (Bitte um Lösung) ]!

Ich sorge nun für Stille,...[ ].

Den wilden Löwen [möge ?] die Waf[fe (erschlagen o.ä.) ]!

Ich werden davontragen den Sieg vor Ea, dem Schöpfer der Menschheit.

7’

Um den Zom von Gott und Göttin zu l[ösen].

8’

9’

10’

11’

12’

13’

Vor Gula fegst du das Dach. Du versprengst reines Wasser. Du stellst ein Tragaltärchen [auf].
mirsu (mit) Sirup/Honig (und) Butterschmalz legst du hin. Zwei Llaschen [stellst du hin].

Du verspre[ngst] Handreinigungswasser (suluhhü).

Körnchen von Lapislazuli, //////;!,'/7y//-Harz, Harz vom kanak[tu-Baum, ]

wirfst du in Zypressenöl. [ ] ... [ ],

und [dreimal 7 sprichst du] (die Beschwörung) “Die Bedrängnis [möge (Bitte um Lösung) !”].

14’

15’

16’

Am 7. Tag, am 9. Tag, am [x]. Ta[g, (Raum für mindestens 3 weitere Terminangaben) ],
am 28. Tag, am [x]. T[ag ]

[]•••[ ]

(abgebrochen)

Bemerkungen:

Rs. 2’

In sumerisch-akkadischen Bilinguen wird sumerisches la-ra-ah mit pasäqu S, “schwierig machen” und pasäqu
St, “in Schwierigkeiten sein” sowie mit pusqu, “Enge” geglichen. In lexikalischen Listen steht MI la-ra-ah
für supsuqtu, “die schwer Gebärende” (siehe AHw 1280b; vgl. auch CAD M/II 259f. s.v. musapsiqtu und 285
s.v. mustapsiqtu). Die Therapie für eine »schwer Gebärende« ist in der Tafel BAM 248 = KAR 196 (VAT 8869;
eine neuassyrische Tafel aus der Bibliothek des sog. Hauses des Beschwörungspriesters) beschrieben. Mehrere
Beschwörungen, die im Rahmen jenes Heilverfahrens zu rezitieren sind, sind mit folgender Unterschrift versehen:
ka-inim-ma munus la-ra-ah-a-käm (BAM 248, Kol. I 51.67 etc.). In der hier vorgelegten
Beschwörung ist eine gynäkologische Konnotation des sumerischen la-ra-ah freilich nicht zu erkennen. Wie
Rs. 7’ zeigt, scheint das Ziel des vorliegenden Rituals lediglich zu sein, “den Zorn von Gott und Göttin zu lösen”.
AusdiesemGrundwurdela-ra-ah hierneutralmit“Bedrängnis”übersetzt.DiehiervorgeschlageneErgänzung
der ersten Zeile der Beschwörung richtet sich nach Rs. 13 und geht von der Annahme aus, daß in Rs. 13 die in
Rs. 2’ff. niedergeschriebene Beschwörung mit ihren Anfangsworten zitiert war.
 
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