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Jaspers, Karl; Salamun, Kurt [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 10): Vom Ursprung und Ziel der Geschichte — Basel: Schwabe Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.51322#0310
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Stellenkommentar

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86 Zu der hier erwähnten Kritik an der liberalistischen Theorie durch Lippmann vgl. W. Lipp-
mann: Die Gesellschaft freier Menschen, 248-280. Der englische Titel dieses Buchs, auf den
Jaspers auf Seite 169, Fußnote i verweist, wird von Jaspers nur verkürzt wiedergegeben. Wie-
weit Jaspers in seinen Ausführungen über wirtschaftliche und gesellschaftliche »Totalpla-
nung«, »sinnvolle Planung« und »Bürokratie« (164-182) von Lippmann und Hayek beein-
flusst wurde, ist noch zu klären. Die Fußnote auf Seite 178-179 legt nahe, dass dieser Einfluss
bedeutend war.
87 F. Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, KSA 2, 46.
88 Dass Jaspers einen engeren und pejorativen Ideologiebegriff verwendet und nicht den wertneu-
tralen Begriff, bei dem »Ideologie« mit »politischer Weltanschauung« gleichgesetzt wird, zeigt
sich hier deutlich. Eine präzise Definition für sein Ideologieverständnis gibt er auf Seite 127.
89 Die von Jaspers ohne Seitenangaben zitierten Textstellen von Hayek finden sich in dessen
Buch Der Weg zur Knechtschaft, 121,123,186. Dieses Buch ist in der KJB nicht vorhanden.
90 Der in die Fußnote i auf S. 180 übernommene statistische Vergleich von Gehaltsunterschie-
den in Amerika und Russland steht bei Hayek im oben genannten Buch auf S. 137. Jaspers
schreibt ungenau »Amerika«, während bei Hayek »Vereinigte Staaten« steht.
Bei dem in diesem Zusammenhang erwähnten Trotzki handelt es sich um:
Trotzkij, Leo (eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein), 1879-1940; er war nach der Fe-
bruarrevolution 1917 in Russland Volkskommissar für Äußeres (1917-1918) und baute als
Volkskommissar für das Militärwesen zwischen 1918 und 1925 die Rote Armee auf; nach-
dem er den Machtkampf um die Nachfolge Lenins gegen Stalin verloren hatte, wurde er
1929 aus der Sowjetunion ausgewiesen und 1940 in der Emigration in Mexiko von einem
sowjetischen Geheimagenten ermordet.
91 Jaspers hat die allgemeinen Überlegungen (vgl. auch 184,190 und 242) über die Möglich-
keit einer freiheitlichen, friedlichen Weltordnung im Gegensatz zu einem totalitären Welt-
imperium in Die Atombombe und die Zukunft des Menschen weiter differenziert und entwi-
ckelt. Von der politischen Weltlage der i95oer-Jahre ausgehend, erörtert er dort Hindernisse
und Möglichkeiten der Herbeiführung eines »politischen Weltfriedenszustandes« und
macht sich u.a. Gedanken über die Beschaffenheit einer Konföderation von Staaten im Ge-
gensatz zu einem Weltstaat, über Chancen des Neutralitätsprinzips und über die friedens-
fördernde Funktion der UNO und deren Organisationsstruktur (die UN-Charta). Vgl. dort
vor allem im Ersten Teil des Buches den Abschnitt über »Prinzipien eines politischen Welt-
friedenszustandes« (40-48) und den Zweiten Teil »Die gegenwärtige politische Weltlage
vom Standpunkt des Abendländers« (95-220).
92 Diese kritischen Äußerungen über das Souveränitätsprinzip und das Vetorecht der Groß-
mächte werden in Die Atombombe und die Zukunft des Menschen vertieft und weiter geführt.
Jaspers kritisiert dort das Vetorecht bloß eines Mitglieds im UN-Sicherheitsrat und plädiert
für die Abschaffung dieses Rechts (vgl. 201, 203).
93 Dass hier Amerika und Russland als die größten Mächte in der politischen Weltlage genannt
werden, gibt das weltpolitische Kräfteverhältnis nach dem Zweiten Weltkrieg in der Peri-
ode des »Kalten Krieges« wieder, der Zeit also, in der Jaspers dieses Buch geschrieben hat.
94 Der Topos vom Umschmieden der Schwerter zu Pflugscharen steht in der Bibel bei Jesaja 2,
2-4.
95 Hier nimmt Jaspers offensichtlich auf eine Passage aus Aristoteles’ Schrift über die Politik
Bezug (vgl. Aristoteles: Politik, i252b26).
 
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