Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
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stand wird und in diesem gegenwärtig ist. Aber Symbole können Moment der Chiffernsprache
werden. Dann sind sie hineingenommen in die Bewegung des Denkens auf die Transzendenz
hin oder von ihr her. Dann verlieren sie ihre verführende Substantialität, aber versinken auch
nicht in die Blässe »bloßer Symbole«.
(2) Wir leben in einer Welt vieldeutiger, sich wandelnder, keine Vollendung findender
Bedeutungen. Alles, was erscheint, kann Chiffer werden. Aber wir drängen in der Er-
scheinung über die Erscheinung hinaus, in den Chiffern über die Chiffern hinaus. Wir
haben eine ganz andere als die gegenständliche Erfahrung: unsere Freiheit. Diese er-
scheint nicht als solche, wenn auch ihre Folgen erscheinen. Es gibt keine Freiheit der
Existenz, die als vorhanden erwiesen und erforschbar wäre. Aber sie zeigt sich gegen-
wärtig in einer Gewißheit, die über alle Erscheinungen des Weltseins hinausliegt. Ihre
Erfahrung ist keine Erfahrung von Etwas, das ich dann wüßte, sondern in einem ganz
anderen Sinne von Erfahrung die Grunderfahrung des Selbstseins und seiner Verant-
wortung.
Aber wenn wir uns der eigentlichen Freiheit gewiß werden, so zugleich dessen, daß
Freiheit nicht durch sich selbst ist, sondern sich geschenkt wird. Das Bewußtsein der
täuschenden Gewißheit, Freiheit allein aus ihrem eigenen Ursprung, ohne Grund, ab-
solut durch sie selbst zu sein, wird zerschlagen durch die Erfahrung, sich ausbleiben
zu können. Freiheit, je entschiedener sie ihrer selbst gewiß ist, ist zugleich der Tran-
szendenz gewiß, durch die sie ist.
Wenn die Freiheit der Existenz und die Transzendenz keine eigenen ihnen zugehö-
rende Erscheinungen haben, so könnte man von Analoga der Erscheinungen reden.
Diese sind solche Gegenwärtigkeiten, die die Erscheinungen durchbrechen, selber aber
nicht als Erscheinungen zum Gegenstand des Wissens werden. Dann könnte man sa-
gen: Dem Analogon der »Erscheinung« der Freiheit der Existenz in der Wirklichkeit des
Menschen entspricht das Analogon einer »Erscheinung« der Transzendenz in der Spra-
che der Chiffern. Denn: was von Freiheit in Signen gesagt wird, ist keinem Verstände ver-
ständlich, sondern nur dem Selbstsein der Existenz, die sich darin wiedererkennt. Was in
den Chiffern spricht, hört kein Verstand, der sinnlich reale Erfahrung und Beweise will,
sondern nur die Freiheit der Existenz, der sich in dieser Sprache Transzendenz mitteilt.
(3) Ist Freiheit der Existenz die einzige »Erfahrung«, der sich | die Transzendenz
zeigt? Liegen etwa in den Stimmungen und Gestalten und Ereignissen der Natur und
unserer eigenen Natur, in der Hingerissenheit von unserer elementaren Natur und in
dem Überwältigtwerden von ihr Erfahrungen der Transzendenz selber? Sind sie nicht
gegenwärtiger, erfüllender, bewegender als alle bloß erforschte Natur und können
nicht sogar die Erforschbarkeiten zu einem Moment der Steigerungen jener unmittel-
baren Erfahrung im Durchbruch werden?
Die Antwort auf diese Fragen ist von großem Gewicht und größten Folgen. An die-
ser Stelle unserer Erörterungen wird die Einsicht in das Wesen der Chiffern schon zu
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stand wird und in diesem gegenwärtig ist. Aber Symbole können Moment der Chiffernsprache
werden. Dann sind sie hineingenommen in die Bewegung des Denkens auf die Transzendenz
hin oder von ihr her. Dann verlieren sie ihre verführende Substantialität, aber versinken auch
nicht in die Blässe »bloßer Symbole«.
(2) Wir leben in einer Welt vieldeutiger, sich wandelnder, keine Vollendung findender
Bedeutungen. Alles, was erscheint, kann Chiffer werden. Aber wir drängen in der Er-
scheinung über die Erscheinung hinaus, in den Chiffern über die Chiffern hinaus. Wir
haben eine ganz andere als die gegenständliche Erfahrung: unsere Freiheit. Diese er-
scheint nicht als solche, wenn auch ihre Folgen erscheinen. Es gibt keine Freiheit der
Existenz, die als vorhanden erwiesen und erforschbar wäre. Aber sie zeigt sich gegen-
wärtig in einer Gewißheit, die über alle Erscheinungen des Weltseins hinausliegt. Ihre
Erfahrung ist keine Erfahrung von Etwas, das ich dann wüßte, sondern in einem ganz
anderen Sinne von Erfahrung die Grunderfahrung des Selbstseins und seiner Verant-
wortung.
Aber wenn wir uns der eigentlichen Freiheit gewiß werden, so zugleich dessen, daß
Freiheit nicht durch sich selbst ist, sondern sich geschenkt wird. Das Bewußtsein der
täuschenden Gewißheit, Freiheit allein aus ihrem eigenen Ursprung, ohne Grund, ab-
solut durch sie selbst zu sein, wird zerschlagen durch die Erfahrung, sich ausbleiben
zu können. Freiheit, je entschiedener sie ihrer selbst gewiß ist, ist zugleich der Tran-
szendenz gewiß, durch die sie ist.
Wenn die Freiheit der Existenz und die Transzendenz keine eigenen ihnen zugehö-
rende Erscheinungen haben, so könnte man von Analoga der Erscheinungen reden.
Diese sind solche Gegenwärtigkeiten, die die Erscheinungen durchbrechen, selber aber
nicht als Erscheinungen zum Gegenstand des Wissens werden. Dann könnte man sa-
gen: Dem Analogon der »Erscheinung« der Freiheit der Existenz in der Wirklichkeit des
Menschen entspricht das Analogon einer »Erscheinung« der Transzendenz in der Spra-
che der Chiffern. Denn: was von Freiheit in Signen gesagt wird, ist keinem Verstände ver-
ständlich, sondern nur dem Selbstsein der Existenz, die sich darin wiedererkennt. Was in
den Chiffern spricht, hört kein Verstand, der sinnlich reale Erfahrung und Beweise will,
sondern nur die Freiheit der Existenz, der sich in dieser Sprache Transzendenz mitteilt.
(3) Ist Freiheit der Existenz die einzige »Erfahrung«, der sich | die Transzendenz
zeigt? Liegen etwa in den Stimmungen und Gestalten und Ereignissen der Natur und
unserer eigenen Natur, in der Hingerissenheit von unserer elementaren Natur und in
dem Überwältigtwerden von ihr Erfahrungen der Transzendenz selber? Sind sie nicht
gegenwärtiger, erfüllender, bewegender als alle bloß erforschte Natur und können
nicht sogar die Erforschbarkeiten zu einem Moment der Steigerungen jener unmittel-
baren Erfahrung im Durchbruch werden?
Die Antwort auf diese Fragen ist von großem Gewicht und größten Folgen. An die-
ser Stelle unserer Erörterungen wird die Einsicht in das Wesen der Chiffern schon zu
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