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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0574
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Stellenkommentar

481

301 J. W. von Goethe: »Zum Schäkespears Tag«, SWJ 36,1-7, 6-7 (KJB Oldenburg: KJ 2842); WA
I/37,127-135,134.
302 Jaspers zitiert hier nach der von Elisabeth Förster-Nietzsche aus dem Nachlass zusammenge-
stellten und als Hauptwerk ausgegebenen Kompilation Der Wille zur Macht, die zur Zeit der
Veröffentlichung der Psychologie der Weltanschauungen weit verbreitet war, heute aber als stra-
tegischer Versuch gilt, eine Einheitlichkeit fragmentierter Gedanken vorzutäuschen. Die Sei-
tenangabe ist nicht korrekt. Richtig: F. Nietzsche: Der Wille zur Macht. 1884/88 (Fortsetzung),
in: NWj 10,1-230,124; Nachgelassene Fragmente Herbst 1887 bis März 1888, KGW VIII/2,185.
303 Die Herkunft der in Jaspers’ Fußnote erwähnten Formel konnte nicht ermittelt werden.
304 Dieser Ausdruck geht mutmaßlich auf Max Scheier zurück. So schreibt Fritz-Joachim von Rin-
telen in seinem Buch Philosophie der Endlichkeit als Spiegel der Gegenwart (Meisenheim a. Glan
1960, XIV): »Scheier pflegte gegenüber einem solchen Intellektualisten, der hier in die Schule
gegangen ist, sehr plastisch zu sagen: >Wo der hindenkt, da wächst kein Gras mehr<.«
305 K. Joel: Der Ursprung der Naturphilosophie aus dem Geiste der Mystik, mit Anhang Archaische Ro-
mantik, Jena 1906, 80-82 (KJB Oldenburg: KJ 1349).
306 Der Schustermeister und Mystiker Jakob Böhme (1575-1624), aufgrund seiner auf Deutsch
verfassten Texte auch »Philosophus teutonicus« genannt, erlebte mehrere Erleuchtungen,
die er nach mehrjährigem autodidaktischem Studium gelehrter Schriften 1612, u.a. unter Ein-
fluss der Mystik Valentin Weigels und des Neuplatonismus, in seinem ersten theosophischen
WcrkAz/rora, das ist: Morgenröthe im Aufgang und Mutter derPhilosophiae schilderte, theoretisch
wendete und zu einer Geschichte Gottes und des Kosmos auszuarbeiten versuchte. Der drei-
einige Gott tritt darin als Prinzip des grimmigen Feuers, andererseits als das des Lichtes und
der Liebe auf und vereinigt in einen »Urgrund« hinein dialektisch die Gegensätze. Die dua-
listischen Spannungen von gut und böse, hell und dunkel etc. führt Böhme auf einen Ur-
kampf zwischen dem »grimmigen« und dem »liebenden« Prinzip zurück und sieht aus die-
sem die Schöpfungs-, Natur- und Menschengeschichte hervortreten. In späteren Werken wird
Gott zum »Ungrund«, zu einem Willen, der sich selbst zu verwirklichen trachtet und das Na-
turgeschehen als Prozess dieser Selbstverwirklichung erscheinen lässt. Getrieben vom Glau-
ben an eine bevorstehende geistige und moralische Erneuerung des Menschen verfasste
Böhme zwischen 1619 und 1623 zahlreiche weitere Schriften, die, in einem bildergewaltigen,
oft schwer verständlichen Duktus verfasst, von Gedankenmotiven des Paracelsus und zeitge-
nössischen alchimistischen Theorien durchsetzt sind. Nach dem unbeabsichtigten Bekannt-
werden seines Erstlingswerkes sah sich Böhme heftigen Anfeindungen seitens der protestan-
tischen Orthodoxie ausgesetzt, die bis zu seinem Tode anhielten. Seine Schriften entfalteten
trotz ihrer teils undurchsichtigen Systematik eine erhebliche Breitenwirkung sowohl in
Deutschland als auch in Holland, Frankreich, England und Russland. Hauptwerke (neben
dem oben genannten): De tribus principiis oder Beschreibung der Drey Principien Göttlichen We-
sens (entst. 1619, publ. 1660); Designatura rerum oder Von der Geburt und Bezeichnung aller Wesen
(entst. 1622, publ. 1635). Jaspers sah später in seinen Großen Philosophen ein Kapitel zu Böhme
unter der Rubrik »Die gnostischen Wahrträumer (Origines, Jakob Böhme)« vor, das jedoch
Fragment geblieben ist (vgl. K. Jaspers: Die großen Philosophen. Nachlaß 1,189-212).
307 DK 12 B.
308 K. Joel: Der Ursprung der Naturphilosophie, 81; der Halbsatz »alle Dinge ein Nichts und stünden
still ohne Bewegnis« ist bei Joel richtigerweise als Zitat ausgewiesen. Bei Böhme heißt es:
»Dann die Kälte ist die Wurzel der Hitze, und die Hitze ist die Ursache daß die Kälte empfind-
 
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