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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0576
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Stellenkommentar

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Wirkung verschafften und u.a. wesentlichen Einfluss auf das Denken Soren Kierkegaards
ausübten. Die Natur verstand der maßgeblich von Giordano Bruno, Spinoza, Leibniz und
dem Neuplatonismus beeinflusste Hamann als Anrede Gottes an den Menschen. Haupt-
werke: Sokratische Denkwürdigkeiten für die lange Weile des Publicums zusammengetragen von ei-
nem Liebhaber der langen Weile (1759); Aesthetica in nuce. EineRhapsodie in Kabbalistischer Prose
(1762); Metakritik über den Purismus der Vernunft (1784).
Die Angabe ist nicht ganz korrekt. Die zitierte Textstelle findet sich auf S. 183 der erwähnten
Ausgabe (J. G. Hamann: Hamann’s Schriften. Sechster Theil, hg. von F. Roth, Berlin 1824 [KJB
Oldenburg: KJ 2728]).
principiis contradictionis et rationis sufficientis = »Satz des Widerspruchs und vom zureichen-
den Grunde«. Gottfried Wilhelm Leibniz hatte die »principiis contradictionis et rationis suf-
ficientis« in den §§31 und 32 seiner Monadologie (1714) behandelt. Darin heißt es: »Unsere Über-
legungen gründen auf zwei großen Prinzipien, demjenigen des Widerspruchs, aufgrund dessen wir
das als falsch beurteilen, was Widersprüchliches oder Falsches einhüllt und als wahr, was die-
sem entgegengesetzt ist [...] und dasjenige des zureichenden Grundes, aufgrund dessen wir keine
Tatsache als wahr oder existierend annehmen, keine Aussage als wahrhaftig, ohne daß es ei-
nen zureichenden Grund gäbe, weswegen es sich so verhielte und nicht anders, obgleich sehr
häufig diese Gründe uns nicht bekannt sein können« (Monadologie und andere metaphysische
Schriften, französisch-deutsch, hg. und übersetzt von U. J. Schneider, Hamburg 2002,110-151,
123-125; vgl. H. J. Engfer: »Principium rationis sufficientis«, in: HWPh 7,1325-1336,1325).
Der Manichäismus war eine u.a. auf den dualistischen zarathustrischen Glauben aufbauende
und mit gnostischen Elementen durchwirkte Religion, die durch den Perser Mani (216-273)
mit dem Ziel einer Ablösung der zarathustrischen Lehre gestiftet wurde und in ihrer Blüte-
zeit im 4. Jahrhundert im Mittelmeerraum weit verbreitet war. Im Manichäismus wird die
Welt als Mischung von Licht und Finsternis, gut und böse angesehen, die durch den Kampf
zwischen den Reichen der Finsternis und des Lichts entstanden ist. Nach der Erlösungslehre
des Manichäismus kann der Mensch durch Erkenntnis sowie einer strengen, alle Lichtanteile
des Seienden achtenden Lebenspraxis in das Reich des Lichts zurückkehren.
Diese Aussage findet sich in einem Brief J. G. Hamanns an F. H. Jacobi vom 16. Januar 1785
(Friedrich Heinrich Jacobi’s Werke, vierter Band, dritte Abtheilung: /. G. Hamann’s Briefwechsel
mitF. H. Jacobi, hg. von F. Roth, Leipzig 1819,21).
credo quia absurdum est = »Ich glaube, weil es unvernünftig ist«. Die Formulierung wird häu-
fig mit Augustinus und Tertullian in Verbindung gebracht, ist aber in deren Werken nicht
nachweisbar.
Vgl. S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den Philosophischen Bro-
cken. Erster Teil, GWa 6, 278,275; GWb 16,195,191.
S. Kierkegaard: Philosophische Brocken, GWa 6,34 (KJB Oldenburg: KJ 3646); GWb 10,35.
Wörtlich in der Übersetzung Kierkegaards: »Unbekannte (Gott) nicht«.
S. Kierkegaard: Philosophische Brocken, GWa 6, 40-41; GWb 10, 42-43.
Ders.: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den Philosophischen Brocken. Erster Teil,
GWa 6,274; GWb 16,189.
Ebd., GWa 6,276-277; GWb 16,192-193.
Ebd., GWa 6,258; GWb 16,172.
Korrekt: 288 (S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den Philosophi-
schen Brocken. Erster Teil, GWa 6,287-288; GWb 16,204-205).
 
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