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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0577
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484

Stellenkommentar

328 Jaspers plante später im Rahmen seiner Großen Philosophen ein Kapitel zu Pascal unter der Ru-
brik »Die großen Erwecker (Pascal, Lessing, Kierkegaard, Nietzsche)«. Das Fragment dieses Ka-
pitels wurde posthum veröffentlicht in: K. Jaspers: Die großen Philosophen. Nachlaß 1,276-345.
329 B. Pascal: Gedanken, nebst den Anmerkungen Voltaire’s aus dem Französischen von H. Hesse,
Leipzig 1881,168-169 (KJB Oldenburg: KJ 2529).
330 Die obigen Zitate finden sich auf den Seiten 162-166 (a.a.O.). Jaspers weicht bei der Zitation
teils wortweise, teils aber auch erheblich von der verwendeten Übersetzung ab. Bei dem »Wort
der Philosophen« handelt es sich um eine Paraphrase. In der Übersetzung heißt es: »Da ha-
ben die Philosophen gut sprechen: >Greift in euer Inneres, dort findet ihr das Glücke man
glaubt ihnen nicht« (164); Gleiches gilt für die folgenden Textstellen: [J.: Der Stoiker ist lä-
cherlich] Übers.: »Denn was ist lächerlicher und thörichter als die Lehren der Stoiker [...] Die
einen wollten die Leidenschaften von sich abstreifen und Götter werden; die anderen woll-
ten der Vernunft entsagen und Thiere werden. [...] Das Glück suchen wir und finden nur
Elend« (165); [J.: Man entdeckt im Menschen] Übers.: »wird man [...] im Menschen mehr und
mehr Größe und Elend entdecken. Kurz: der Mensch weiß, daß er elend ist« (166).
331 homo homini lupus = »Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf«. Die Formel geht auf die Ko-
mödie Asinaria (495) des römischen Dichters Titus Maccius Plautus (um 250-um 184 v.Chr.)
zurück. Dort heißt es: »lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit« (»Dem
Menschen ist der Mensch ein Wolf, nicht Mensch, wenn er ihm fremd ist« (Plautus: Komö-
dien, Bd. I, lateinisch und deutsch, hg., übersetzt und kommentiert von P. Rau, Darmstadt
2008,108-189,15 0-151). Berühmt wurde die Formel vor allem durch Thomas Hobbes, der sie
in die Widmung seines Werkes Vom Bürger aufnahm, allerdings nicht, ohne sie der entgegen-
gesetzten Formel »Homo homini Deus« (»Der Mensch ist dem Menschen ein Gott«) als glei-
chermaßen wahr zur Seite zu stellen (T. Hobbes: Vom Bürger; Vom Menschen, übersetzt und hg.
von L. R. Waas, Hamburg 2017,3).
332 Die Paraphrasen beziehen sich auf A. Schopenhauers Die Welt als Wille und Vorstellung. Erster
Band, ZA 2,392-404; ebd., Zweiter Band, ZA 4, 677, 680.
333 Die Klagen Hiobs über die Leiden, die ihm durch den Satan unter Gottes Erlaubnis zur Prü-
fung zugemutet werden, sind v.a. in Hiob 3, 6,10 und 30 beschrieben. Eine analoge For-
mulierung findet sich dort nicht, vermutlich nimmt Jaspers hier aber Bezug auf Hiob 31,35:
»O hätte ich einen, der mich anhört - hier meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte
mir!«
334 Pred. 9,4.
335 Ps. 73,26.
336 Der Begriff der »Theodizee« als Rechtfertigung Gottes wurde von G. W. Leibniz in seinem 1710
erschienenen Werk Essais de theodicee sur la bonte de Dieu, la liberte de l'homme et l'origine du
mal geprägt, obwohl die Frage, ob dieser angesichts des Leides und Übels in der Welt tatsäch-
lich als allmächtig und gütig angesehen werden könne, bis in die Stoa zurückreicht. Leibniz
versucht in seiner Schrift, die scheinbare Unvereinbarkeit von Allmacht und Güte einerseits
und der Existenz von Leid und Übel andererseits dadurch aufzuheben, dass er die geschaf-
fene Welt als beste aller möglichen Welten und die Übel als notwendige Konsequenz von End-
lichkeit, Geschaffenheit, Leiblichkeit und Freiheit darstellt. Zudem tritt Leibniz dafür ein, die
Übel der Welt nicht vordergründig als Mängel zu deuten, sondern als Möglichkeit der Ver-
vollkommnung und der Veränderung der Welt zum Guten.
337 »Dysteleologie« bezeichnet die auf den Zoologen und Philosophen Ernst Haeckel (vgl. Stel-
 
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