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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0582
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Stellenkommentar

489

thesen des Skeptizismus, der sich insbesondere gegen den Dogmatismus der Stoa richtete.
Hauptwerke: Pyrrhoneion hypotyposeis (Pyrrhoneische Grundzüge); Adversus dogmaticos (Gegen
die Dogmatiker); Adversus mathematicos (Gegen die Wissenschaftler).
411 Zur Fußnote: Die vollständige bibliographische Angabe lautet: Sextus Empiricus: Des Sextus
Empiricus Pyrrhoneische Grundzüge, aus dem Griechischen übersetzt und mit einer Einleitung
und Erläuterungen versehen von E. Pappenheim, Leipzig 1877 (KJB Oldenburg: KJ 1010).
412 Die genannten Fragen finden sich nicht bei Sextus Empiricus, sondern wurden von Johann Edu-
ard Erdmann für die Charakterisierung des pyrrhonesischen Denkens verwendet (vgl. J. E. Erd-
mann: Grundriss der Geschichte der Philosophie, Bd. I, Berlin <1878,162 [KJB Oldenburg: KJ 4985]).
413 Isosthenie = »gleichwertiger Widerstreit«. Gemeint ist ein Gleichgewicht der Argumente in
einem philosophischen Disput. Im pyrrhoneischen Skeptizismus, der die Urteilsenthaltung
als normatives Ziel in den Vordergrund rückt, ohne dass diese willkürlich herbeigeführt wer-
den könnte, bildet die Isosthenie ein Verfahren zur kunstvollen Modellierung bestehender
Kontroversen, mit dem Ziel, durch Aufzeigen der gleichmäßigen Überzeugungskraft von
These und Antithese die Urteilsenthaltung herbeizuführen.
414 Es handelt sich hierbei nicht um ein Zitat, sondern um eine Paraphrase von Jaspers (vgl. Sex-
tus Empiricus: Des Sextus Empiricus Pyrrhoneische Grundzüge, 24).
415 Vgl. ebd., 29-30.
416 Vgl. M. de Montaigne: Essais II, 6.
417 Das Bild des »ewigen Juden« geht auf eine im 13. Jahrhundert entstandene Sage zurück, die
ihre spätere Gestalt 1602 durch den anonymen und im 17. Jh. weit verbreiteten Text »Kurtze
Beschreibung und Erzählung von einem Juden mit Namen Ahasverus« erhalten hat. Darin
wird der Jude Ahasver zur Strafe, Jesus Christus bei seinem Gang zur Kreuzigung geschlagen
bzw. eine Rast versagt zu haben, dazu verdammt, nirgends zu ruhen und über die Erde zu ir-
ren bis zur Wiederkunft Christi. Die Sage steht sinnbildlich für den ruhe- und ziellos über die
Erde wandelnden Menschen und wurde v.a. im späten 18. und 19. Jh. in der deutschen Dich-
tung, u.a. von J. W. v. Goethe, C. F. Schubart und A. v. Arnim, aufgegriffen.
418 Die Beschreibung des Falls ist Jaspers’ Aufsatz »Kausale und >verständliche< Zusammenhänge
zwischen Schicksal und Psychose bei der Dementia praecox (Schizophrenie)« entnommen
(EV in: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie, Bd. XIV, H. 2 [1913] 158-263); in:
K. Jaspers: Gesammelte Schriften zur Psychopathologie, 329-412. Jaspers bezieht sich im Folgen-
den auf die Darstellung des Falls auf den Seiten 374-411.
419 Kein wörtliches Zitat. In Jaspers’ Aufsatz heißt es: »Er dachte: hätte Gott nicht gesündigt, da
gebe es kein Elend« (ebd., 382).
420 Diese typologische Beschreibung geht möglicherweise auf Gespräche mit Max Weber zurück.
Obwohl Weber 1906 die beiden Abhandlungen »Zur Lage der bürgerlichen Demokratie in
Rußland« und »Rußlands Übergang zum Scheinkonstitutionalismus« verfasst hatte (MWG
I/io, 86-279; 281-684), lässt sich keine konkrete Textreferenz ermitteln.
421 Eine genaue Entsprechung dieser Schilderung findet sich in Webers Werk nicht, Jaspers
schließt vielmehr an einige Ausführungen aus Die protestantische Ethik und der Geist des Kapi-
talismus an (vgl. MWG I/18,231,314-315, 431, 463).
422 Vgl. M. Weber: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Hinduismus und Buddhismus, MWG I/20,
208.
423 Die vollständige Literaturangabe lautet: R. v. Mohl: Encyklopädie der Staats-Wissenschaften, Bd. 1,
Tübingen 1859, 9.
 
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