Metadaten

Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0583
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
490

Stellenkommentar

424 Die vollständige bibliographische Angabe lautet: W. H. Riehl: Die Naturgeschichte des Volkes
als Grundlage einer deutschen Social-Politik, Bd. 1, Stuttgart, Tübingen 1854,22.
425 I. Kant: Kritik der praktischen Vernunft, AA V, 24.
426 Ebd.
427 Vgl. G. W. F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, HSWII, 286; GW 9,240.
428 Vgl. Stellenkommentar Nr. 115.
429 Der »Großinquisitor« ist eine literarische Figur aus Fjodor Dostojewskis letztem, 1879/80 er-
schienenem Roman Die Brüder Karamasow. In der von Iwan Fjodorowitsch Karamasow er-
zählten »Legende vom Großinquisitor« erscheint Jesus Christus im mittelalterlichen Spa-
nien. Nachdem er sich durch Wundertaten zu erkennen gegeben hat, wird er auf Befehl des
greisen Großinquisitors in den Kerker geworfen. Der Großinquisitor klagt Christus an, er
habe kein Recht, die durch die Kirche aufgestellte Ordnung zu stören und will ihn als
»schlimmsten aller Ketzer« auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen. Jesus habe das von
Satan Angebotene - Brot, Wunder und Macht - zugunsten seiner Freiheit verschmäht, da-
mit den Menschen mit der qualvollen Freiheit des Gewissens belegt und in Unglück und
Leid gestürzt. Der Großinquisitor bekennt sich zum Antichrist, mit dessen Hilfe er das Para-
dies auf Erden für den Menschen errichten will. Nur der Tod soll ins Jenseits verwiesen wer-
den. Am Ende der Erzählung küsst Jesus den Großinquisitor schweigend auf die Lippen und
wird aus dem Kerker entlassen. Jaspers hat das Ringen der Romanfigur Iwan Karamasow mit
dem Glauben in seinem Spätwerk Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung als
idealtypisch für die »Verzweiflung im rationalen Ausdruck« dargestellt (vgl. ebd., KJG I/13,
391-393)-
430 Zu dieser Darstellung konnte keine Quelle ermittelt werden.
431 Vgl. F. Nietzsche: Also sprach Zarathustra, KGW VI/i, 77. Dort heißt es: »Es giebt Manchen, der
seinen letzten Werth wegwarf, als er seine Dienstbarkeit wegwarf«.
432 J. W. v. Goethe: Faust. Zweiter Theil, WA I/15.1,315-316.
433 libre penseur = »Freidenker«. Der Begriff geht mutmaßlich auf Victor Hugo zurück.
434 Der athenische Feldherr, Geschichtsschreiber und Schriftsteller Xenophon (um 430-um 355
v.Chr.) war ein Schüler des Sokrates und ließ diesen - wie Platon - als literarische Figur in sei-
nen Schriften auftreten. Neben seinem praktischen Wirken als Feldherr und Gutsbesitzer
führte Xenophon die Geschichtsschreibung des Thukydides fort (vgl. Stellenkommentar
Nr. 114) und verfasste neben politischen und ökonomischen Texten mit seiner Kyru paideia
(um 370/360 v. Chr.; Erziehung des Kyros) den ersten Erziehungsroman. Seine sokratischen
Schriften Apologia Sokratous (Apologie des Sokrates), Symposion, Apomnemoneumata Sokratous
(Memorabilia; Erinnerungen an Sokrates) dienten - anders als bei Platon - nicht als Vehikel phi-
losophischer Theoreme, sondern dem Versuch, die praktische Umsetzung der sokratischen
Lehren zu veranschaulichen.
435 Vgl.: Platon: Apologia Sokratous, 3id-32a, 40a; Phaidros, 242b-c. Nach Xenophon gab die Gott-
heit Sokrates Direktiven, was er zu tun oder zu lassen habe (vgl. Memorabilia 4, 8,1).
436 G. W. F. Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Dritter Theil,
HWj yb, 161 (§405, Zusatz).
437 S. Kierkegaard: Entweder-Oder. Zweiter Teil, GW,, 2,219; GWb 2,272-273.
438 F. Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, KGW IV/3,120.
439 Franz Ernst Neumann (1798-1895); deutscher Physiker und Mineraloge; ab 1829 Professor
für Mineralogie und Physik in Königsberg. Neumann gilt als Begründer der mathematischen
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften